Benjamin Brenk at Brock University, St. Catharines, Canada

Allgemeines

Ich studierte von September bis Dezember 2010 an der Brock University in St. Catharines, Ontario. St. Catharines ist eine circa 130.000 Einwohner große Stadt und liegt am Lake Ontario sowie in unmittelbarer Nähe der Niagarafälle. Die Brock University wurde 1964 gegründet und ist somit eine relativ junge (den Vergleich mit dem noch jüngeren RheinAhrCampus einmal außen vor gelassen) und mit über 17.000 Studenten mittelgroße Universität, die sich vor allem in ihren Business-Studiengängen durch eine sehr gute Reputation auszeichnet.

Studium

Mich verschlug es an die Brock University jedoch aus dem Grund, dass hier ein sehr gutes und breites Angebot an Sportmanagement-Kursen vorhanden ist. So belegte ich die Kurse Sport Marketing, Sport Sales & Promotion, Financial Practices in Sport Management und Power, Politics & Policy in Sports. Wobei vor allem der Kurs Sales & Promotion bei Professor Hyatt noch einmal extra zu empfehlen ist. Wer die Möglichkeit hat einen Kurs bei einem Mr. Craig Hyatt zu belegen, sollte sich auf gar keinen Fall diese Gelegenheit entgehen lassen! Generell sollte man sich vor Antritt des Studiums nach Möglichkeit bei ehemaligen Auslandsstudenten über die Attraktivität der einzelnen Kurse informieren und darauf achten ob es sich um „first year“ oder „third“ oder „fourth year“-Kurse handelt („first year“-Kurse werden oftmals von Austauschstudenten als sehr/zu einfach empfunden). Zudem sollte man sich den Montag, oder besser aber noch den Freitag, als vorlesungsfreien Tag einteilen, da zum einen ein „langes“ Wochenende hilfreich bei der Planung von Kurztrips ist und zum anderen donnerstags die wöchentlichen Parties im Isaac´s (nach den üblichen „Predrink“-Runden mit kennengelernten Studenten am Campus) stattfinden. Der Aufwand für die jeweiligen Kurse unterscheidet sich hierbei vom Aufwand für Kurse am RAC. Neben den „Mid-Terms“ und den „Final Exams“, die in Klausurenform geschrieben werden, sind in jedem Fach Benotungen auf „Term Paper“ (also Hausarbeiten) sowie Mitarbeit üblich. Die verschiedenen Einzelnoten ergeben letztendlich die Endnote, weswegen ein dauerhaftes studentisches Arbeiten von Nöten ist. Wenn die „Final Exams“ anstehen zieht man sich am besten zum Lernen in die im Schmon Tower gelegene und gut ausgestattete Universitätsbibliothek zurück.

Freizeit

Neue Freunde findet man durch diverse Aktivitäten die das International Office organisiert sehr schnell. Zusätzlich kann ich das „Buddy“-Programm der Brock University, für das man sich im Vorfeld anmelden kann, jedem sehr empfehlen. Ich hatte wirklich großes Glück mit meinem „Brock-Guide“, der sich samt seiner kompletten Familie (und der Familie seiner Freundin durch die ich ein echtes nordamerikanisches Thanksgiving kennenlernen durfte) sowohl als sehr hilfsbereit beim Einleben in der neuen Umgebung, als auch als toller Zeitgenosse und Freund erwiesen hat. Alles in allem hat man durch die Kürze des Aufenthalts mehr mit den internationalen Studenten als mit den kanadischen zutun, was jedoch keinesfalls als negativ aufgefasst werden sollte. Die Vielfalt an Menschen und Kulturen, die man während des Auslandsstudiums kennenlernt und zum Teil als Freunde hinzugewinnt ist etwas, das ich auf keinen Fall „missen“ möchte. Ein zentraler Bestandteil des Auslandsaufenthalts ist das Reisen. Die Lage St. Catharines erweist sich hierbei als optimal. So ist man für kanadische Verhältnisse schnell in den Großstädten Toronto (ca. 60 Minuten), Montreal (ca. 8 Stunden) und Ottawa (ca. 8 Stunden), sowie sehr nahe an der amerikanischen Grenze gelegen (ca. 30 Minuten). Für Trips in die USA ist es daher sinnvoll von Buffalo aus zu fliegen. Eine weitere günstige Alternative können Angebote bei „Megabus“ sein. Wenn man lange zuvor im Voraus Tickets bucht kann man hiermit sehr günstig weite Strecken bereisen. Zum Nachtleben von St. Catharines ist zu sagen, dass es natürlich nicht die Größe und Vielfalt einer Großstadt besitzt, allerdings durchaus seinen Charme hat. In Downtown gibt es einige gute Bars/Clubs, in denen sich am Wochenende das studentische Brock-Nacht- und Partyleben abspielt. Ebenfalls zu empfehlen ist der Port Dalhousie, die schönste Region in St. Catharines, mit seinen Bars, die allerdings nur im Sommer geöffnet sind.

Vorbereitung

Die Beschaffung einer Kreditkarte, falls man noch keine besitzt, ist Pflicht. Die DKB und die Deutsche Bank bieten hierfür gewöhnlich die besten Konditionen an. Ob Visa oder Mastercard sei jedem selbst überlassen, mir wurde bei der Vorbereitung von Seiten der Bank für die Region Ontario die Visa-Card als übliche Wahl empfohlen. (http://www.dkb.de/privatkunden/dkb_cash/) Für die Finanzierung meines Studiums hatte ich mich erfolgreich für ein Stipendium beim DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) beworben. Der Umfang eines solchen Stipendiums beträgt alles in allem 7.800 € - ein Betrag der laut DAAD in den Vorjahren zur Deckung der Ausgaben des Aufenthalts genügte, zu meiner Zeit durch den schlechten Euro-Kurs leider jedoch nicht ganz ausreichte. Auf jeden Fall ist das DAAD-Stipendium eine sinnvolle Finanzierungshilfe des Auslandsstudiums, wobei zu erwähnen ist, dass die Bewerbung für dieses Stipendium eine zeitaufwendige Angelegenheit ist und die Auswahl leistungsbezogen erfolgt.
Falls man bei der Bewerbung auf das Stipendium Erfolg hat ist eine Auslandsversicherung inklusive. Ansonsten ist die Auslandsversicherung des ADAC zu empfehlen, dieser bietet im Vergleich die besten Konditionen und den besten Service an.
Die Beschaffung eines ausländischen Führerscheins wird einem meistens im Vorfeld empfohlen und ist auch nicht sehr teuer in der Anschaffung, jedoch war er eigentlich weder in Kanada noch in den USA bei Verkehrskontrollen nötig. Die Anschaffung eines Handys/einer Handykarte ist (neben Facebook) das wichtigste Instrument zur Kommunikation mit den anderen Stundenten und erfolgt am besten vor Ort. Hierbei unterscheiden sich die Handytarife in Kanada sehr von denen in Deutschland. Am sinnvollsten erschienen mir die Angebote von Rogers, bei denen man für 30 CAD im Monat eine Flatrate auf SMS, sowie ab sechs Uhr abends besitzt.
Da Studenten vom RAC, die nur ein halbes Jahr an der Brock studieren nicht am Campus wohnen können, muss sich eine Unterkunft „Off-Campus“ gesucht werden. Auf der offiziellen Homepage von Brock Off-Campus Living bieten Landlords Apartments an und können Anzeigen für die Suche nach passenden Wohnungen geschaltet werden (https://butler.brocku.ca/ocl/). Ich rate jedem nach Möglichkeit erst vor Ort mit persönlichen Besichtigungen nach einer Unterkunft zu suchen, da es Wohnungen gibt, die sich in der Beschreibung durchaus gut anhören, allerdings in katastrophalem Zustand befinden. Die besten Wohngebiete für Studenten in St. Catharines sind die Straßen um die Glendale und die Glenridge Avenue. Aber auch Wohnungen Downtown, nahe des Pen Centres, an der Parker Street und in der Stadt Thorold erscheinen sinnvoll. Wichtig ist hierbei vor allem eine gute Busanbindung, da man mit dem Studentenausweis der Brock kostenlos das lokale Busnetz benutzen kann.

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