Auf den Spuren römischer Siedler am Mittelrhein – Laseranalyse archäologischer Fundstücke
17.04.2014
REMAGEN/AHRWEILER. Vor etwa 2000 Jahren war die Region um Bonn und Remagen von Römern besiedelt, die eine Reihe von Spuren hinterlassen haben. Dazu zählen Gebäudereste und Statuen aber auch Gebrauchsgegenstände wie Spiegel, Metallsiebe, Spangen, Glocken und Münzen. Archäologen interessieren sich häufig für die Materialzusammensetzung solcher Fundstücke, um daraus Handelswege rekonstruieren oder die Fertigkeiten der damals lebenden Menschen einschätzen zu können.
In Zusammenarbeit mit der Römervilla in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat die Arbeitsgruppe "Laserspektroskopie und Photonik" im Studiengang Optik und Lasertechnik am RheinAhrCampus Remagen, einem Standort der Hochschule Koblenz, um die beiden Professoren Dr. Georg Ankerhold und Dr. Peter Kohns ein spektroskopisches Verfahren entwickelt, mit dem Fundstücke mit einem Laser direkt am Fundort in Bruchteilen einer Sekunde auf ihre chemischen Bestandteile untersucht werden können. Die beiden Professoren haben eine Reihe archäologischer Funde untersucht und sind zu aufschlussreichen Ergebnissen gelangt, die nun in der Römervilla im Rahmen einer Sonderausstellung bis zum 16. November gezeigt werden.Dabei wird dem Besucher in einem kleinen Video demonstriert, wie mit kurzen Laserpulsen die archäologischen Proben abgetastet wurden.
Das Laserverfahren kann aber auch über die Analyse von Fundstücken hinaus bei vielen anderen, sehr modernen Fragestellungen in der Industrie eingesetzt werden, um berührungslos und sehr schnell die chemische Zusammensetzung von Metalllegierungen, Steinen, Beton und anderen Werkstoffen zu ermitteln – wie auf der diesjährigen hannoverschen Industriemesse der Öffentlichkeit gezeigt.
Das Video über das Laserverfahren finden Sie hier