Tessa Schulte Work - Study Program, USA
Work – Study Program 2004 International Business, Marketing & PR in den USA
Eine persönliches Interview im Amerikanischen Konsulat zur Beantragung des Visa, der Auszug aus meiner WG, das akribische Packen meiner Koffer und acht Stunden Flug lagen hinter mir, als ich Ende August am New Yorker JFK-Flughafen ankam. Doch es sollte noch weitere drei Stunden dauern, bis ich mein Ziel, die State University of New York (SUNY), erreichte.
STUDY - State University of New York in New Paltz
Die SUNY ist etwa 60 Meilen von New York City entfernt. Es war bereits Abend, als ich in New Paltz ankam – in Deutschland war es dementsprechend schon weit nach Mitternacht. Jetlag, Ein- und Umgewöhnung begleiteten mich durch meine erste Woche in den Staaten. Gemeinsam mit dem Dekan der Business School stellte ich meinen Vorlesungsplan zusammen: Businesskurse, diverse PR-Kurse, Politikkurs. Auch widmete ich die ersten Tage der Erkundung der Institute, Wohnheime, des Gesundheitscenters, Sportplätze und –studios, der Mensa und dem Tante-Emma-Laden. Besonders viel Gefallen habe ich am ‚SUNY-Fan-Shop’ gefunden, der dem passionierten SUNY-Studenten jegliche nützlichen und weniger nützlichen Dinge mit Universitäts-Logo anbietet. Branding in höchster Vollendung!
Die Erforschung des Ortes war innerhalb kürzester Zeit abgehandelt, da New Paltz lediglich aus einer Hauptstraße mit Shops und Bars und einigen Nebensträßchen besteht. Die Straßen sind von den typisch amerikanisch freistehenden Einfamilienhäusern mit Veranda gesäumt.
Das Studium in einem stark verschulten Lehrsystem war gewöhnungsbedürftig, doch es folgt stets klaren Regeln. So ist auch die Anwesenheit in der Vorlesung neben der aktiven Teilnahme, einer Präsentation, den regelmäßig einzureichenden ‚Assignments’ und der Midterm- und Endterm-Klausur ein wichtiger Faktor bei der Vergabe der Endnote.
WORK - Publicis Dialog in New York City
Die Monate in New York standen im direkten Kontrast zu den vorhergegangenen Wochen. Statt mit 19-jährigen Studentinnen wohnte ich nun in einem internationalen Wohnheim für junge Berufstätige, ich tauschte meinen Schreibtisch gegen einen Arbeitsplatz bei Publicis - einer der weltweit größten Werbeagenturen - und wenn ich jetzt aus der Haustür trat, so lag eine der aufregendsten Metropolen der Welt vor mir. Eine Stadt, die niemals schläft, in der man alles sein kann und es keinen interessiert, in der sich für jede noch so ausgefallene Aktivität ein Ort und Mitpraktizierende finden lassen – New York ist atemberaubend und aufregend.
Doch ein Aspekt der amerikanischen Kultur blieb mir bis zum Ende fremd: die Kunst des Networkings, des ‚Socializing’. Ich erinnere mich noch an die seltsame Aufforderung einer Professorin, auf einer SUNY-Veranstaltung möglichst viele Visitenkarten zu sammeln. ‚Nun übertreib mal nicht’, dachte ich damals. Nach einem Event der Agentur realisierte ich allerdings, dass dies bitterer Ernst war. Eine ungeschriebene Regel in Amerika lautet: ‚Rede auf öffentlichen Veranstaltungen niemals länger als 10 Minuten mit einer Person, aber mit so vielen wie möglich’.
Das Work – Study Program hat nicht nur dazu beigetragen, meine Englisch- und Fachkenntnisse zu verbessern, es hat mir auch ermöglicht, eine der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt ein wenig besser kennen zu lernen.
Ich danke Barbara Vogt-Seeliger (Inwent gGmbH), Beth Vargas und Mario Varuzza (SUNY), Kevin Carlesimo, Jami Kelmenson und Elke Dehner (Publicis Dialog), Renate Schulte und Helga Schneider für ihre Unterstützung.