Maik-Jannik at ASPIRA College in Split, Croatia
Ich habe mich für Split/Kroatien entschieden, weil es mir zum einen durch Kommilitonen empfohlen wurde und zum anderen ich gerne ein Auslandssemester in Europa machen wollte. Da ich gute Aussichten auf einen Erasmusplatz hatte, war es für mich klar, mich für ein Auslandssemester in Split zu bewerben. Natürlich wurde meine Motivation noch verstärkt durch das in Kroatien herrschende Klima, welches für ein Sommersemester perfekt ist.
Finanziert habe ich meinen Auslandsaufenthalt einmal durch Erasmus und zum anderen durch den Erhalt von Auslands-BAföG. Die Lebenshaltungskosten in Split sind leicht geringer als in Deutschland, was jedoch nicht wirklich spürbar ist. Vor allem zum Beginn der Urlaubssaison werden die Preise in den zahlreichen Restaurants und Bars, oder andere Lokale, angezogen. Was man im Supermarkt für einen Einkauf, im Vergleich zu Deutschland, spart, das gibt man an anderer Stelle z.B. in einem Café an der Riva für eine Tasse Kaffee wieder aus. Somit kann ich nicht sagen, dass ich in Kroatien mit weniger Geld als in Deutschland leben konnte. Weitere Kosten hatte ich in Form von Miete, Ausflügen oder das Nachtleben. Für die Miete habe ich in einer Zweier-WG umgerechnet 280-300 Euro bezahlt. Je nachdem wie hoch die Nebenkosten waren. In der WG hätte allerdings auch noch eine dritte Person wohnen können, wodurch die Miete für jeden Einzelnen noch günstiger ausgefallen wäre. Für die Lage der WG und im Vergleich zu anderen WG’s in Split war der Preis unschlagbar. Für Ausflüge zu Nationalparks oder Städtetrips kann man zwischen 40-120 Euro pro Tagestour einplanen. Saisonbedingt variieren die Preise. Die Kosten in Clubs und Bars sind auch ziemlich ähnlich wie in Deutschland. Eintritt in Clubs ist für Frauen kostenlos und für Männer variiert es zwischen 7-20 Euro.
Beworben habe ich mich zunächst für den Erasmusplatz. Die dafür notwendigen Unterlagen waren ein Motivationsschreiben, ein Anschreiben und Lebenslauf, ein Learning Agreement sowie ein Grant Agreement. Für die Gasthochschule war ein europäischer Lebenslauf notwendig sowie ein erneutes Motivationsschreiben und Anschreiben. Zusätzlich musste ich noch ein Zertifikat über meine Fremdsprachenkenntnisse vorlegen, welches ich über Erasmus erhalten habe.
Die Unterkunft habe ich durch Kontakte von Kommilitonen bekommen. Ich musste somit keinen Makler beauftragen. Zusammen mit einem weiteren Kommilitonen hatte ich ein Appartement, das perfekt zentral gelegen war und welches preislich erschwinglich war. Das Appartement war sehr altmodisch eingerichtet, bestand aus drei Schlafzimmern, zwei Bädern, eine Küche sowie einem Balkon mit Meerblick.
Meine Anreisevorbereitungen waren nicht sehr ausfallend. Ich habe mich über das Land informiert in Bezug auf z.B. die Kultur oder Zahlungsmittel. Im Vorfeld habe ich eine Auslandsversicherung für sechs Monate abgeschlossen. Bei meiner Bank habe ich mich versichert, dass ich eine gültige Kreditkarte habe, die im Ausland genutzt werden kann. Zudem kam noch die Buchung des Hinfluges, den ich von Köln aus angetreten habe. Ein Visum oder Impfungen waren nicht nötig.
Die Aspira University ist eine sehr kleine private Hochschule. Insgesamt waren im Sommer- semester ca. 15 Erasmusstudenten an der Hochschule, wovon mit mir zwei weitere Sportmanagement studiert haben. Die Vorlesungen wurden, bis auf Business English, getrennt von den kroatischen Studenten durchgeführt. Somit waren wir in den meisten Vorlesungen zu dritt. Was aber absolut kein Nachteil war, weil so eine sehr freundschaftliche Beziehung zu den Dozenten aufgebaut wurde. Wir Erasmusstudenten hatten eine für uns zuständige Koordinatorin, die uns bei jeglichen Anliegen geholfen hat. Aber auch alle anderen Dozenten waren sehr hilfsbereit. Die Kursauswahl war begrenzt möglich, weil nur aus bestimmten Semestern ausgewählt werden konnte. Jedoch hatte ich trotzdem genügend interessante Kurse zur Auswahl. Der größte Unterschied zum RheinAhrCampus war, dass die Aspira sehr klein ist. Die Aspira ist auf zwei Etagen verteilt und verfügt über einen „großen“ Vorlesungsraum für ca. 100 Personen und mehrere kleine für ca. 20-30 Personen. Da andere Kurse angeboten wurden als am RAC, konnte Einblicke in verschiedene Bereiche gewonnen werden, wie z.B. Soziologie im Sport.
In Split zu leben war keine große Umstellung. Die Kroaten sind sehr entspannt und gehen alles ein bisschen lockerer an. Mit der Wohnung in einer perfekten zentralen Lage war es nicht weit in die Altstadt oder zur Universität. Ich konnte alles per Fuß erreichen. In der Freizeit hatte man zahlreiche Möglichkeiten verschiedene Aktivitäten zu unternehmen. Ob Ausflüge zu Nationalparks (Krka oder Plitvicer), Inselhopping oder Städtetrips (Dubrovnik, Trogir, Zagreb), von Split aus war dies alles möglich. Auch den Tag am Strand zu verbringen war in Split möglich. Aber auch durch das Erasmusprogramm in Split hatte man immer was zu tun. Erasmus hat von Beginn des Semesters zahlreiche Events organisiert wie Partys, Städtetrips oder Sportveranstaltungen wie z.B. Fußballturniere. Auch an der Universität konnte ich meine Leidenschaft zum Fußball nachkommen und dort für die Universität in der Uni-Liga spielen.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich jedem Studenten ein Auslandssemester in Split empfehlen kann. In der Universität und vor allem durch das Erasmusprogramm werden schnell neue Kontakte geknüpft. Erasmus veranstaltet zahlreiche Events neben dem Studium, so dass auch in der Freizeit genügend Aktivitäten zur Verfügung stehen. Dadurch das Split eine Touristenstadt ist, gibt es auch neben Erasmus zahlreiche Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. Diesbezüglich würde ich vor allem ein Sommersemester in Split empfehlen, weil dann die Vielzahl an möglichen Unternehmungen deutlich größer ist als im Winter und Split sich von der besten Seite zeigt. Zur Aspira lässt sich sagen, dass man interessante Einblicke in Module erlangen kann, die am RAC nicht angeboten werden. Jedoch ist das Niveau deutlich geringer. In den Monaten in Split konnte ich meine Englischkenntnisse deutlich verbessern und habe viele Erfahrungen gesammelt. Ein Auslandssemester in Split würde ich immer wieder absolvieren.