Alwin Zultner at St.Edward's University, Austin, USA

Meine Zeit an der St. Edward's University in Austin, Texas

Solltest du mit dem Gedanken spielen, dein Praxissemester im Ausland zu verbringen, dann empfehle ich auf jeden Fall Austin/Texas. Ich hatte dort eine wahnsinnig schöne Zeit. Man lernt unglaublich viele nette Menschen kennen, ein neues Land und nicht nur, dass man durch den ständigen Kontakt zu den Einheimischen sein Englisch unheimlich aufbessern und perfektionieren kann, sondern durch die Nähe zu Mexiko kann man auch noch ein bisschen Spanisch lernen und bekommt so auch viel von der mexikanischen Mentalität und Kultur mit.

St. Edward's University

St. Edward's ist eine kleine private Hochschule, mit ca. 4500 Studenten. Der Campus ist wunderschön, sehr grün gehalten und überschaubar. Aufgrund der hohen Studiengebühren, welche die Studenten bezahlen müssen, (RAC-Studenten nicht) sind die Einrichtungen alle sehr modern und auf dem aktuellsten technischen Stand. Die Betreuung durch das International Office an der St. Eds ist vorbildlich. Man wird mit nichts allein gelassen, die Leute sind alle hilfsbereit und wahnsinnig nett.

Kurse/Kurswahl

An der St. Edward's University gibt es ein unzählige Anzahl an Kursen, aus denen mit Sicherheit jeder etwas für sich findet. Auf jeden Fall sollte man sich vorher mit der Auswahl der Kurse beschäftigen, da die Möglichkeit besteht, dort erworbene Scheine an den RAC zu übertragen. Die Teilnehmerzahl pro Kurs ist sehr klein gehalten. In meinem größten Kurs waren 22 Leute und in meinem kleinsten waren wir gar nur 5 Studierende. Dies fördert die Zusammenarbeit und ist sehr angenehm. An das System mit Hausaufgaben und gelegentlichen kleineren Tests muss man sich anfangs gewöhnen. Mit der Zeit entwickelt man allerdings eine gewisse Routine und mit den neu erworbenen Englischkenntnissen geht alles viel leichter von der Hand. Der Vorteil ist, dass man am Ende des Semesters keinen Stress mit Abschlussklausuren hat.

Unterkunft

Es gibt verschiedene Unterkunftsarten, was die Anzahl der Leute im Zimmer und die Sauberkeit anbelangt. Wer also "etwas besseres" haben möchte, der sollte versuchen sich in "Basil Moreau Hall" einzuquartieren. Allerdings ist dabei auch der höhere Preis zu beachten. Ich habe in "Premont Hall" gewohnt und ich muss zugeben, das es gewöhnungsbedürftig war, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran und will gar nicht mehr weg. In Premont wird es auf jedem Fall niemals langweilig!!! Die Zimmer sind alle mit einem Bett, Schreibtisch und Schrank pro Student ausgestattet. Zudem steht eine sehr schnelle Internetverbindung zur Verfügung. Was die Computernutzung anbelangt, gibt es auf dem Campus zwar sehr viele Möglichkeiten, einen Computer zu nutzen, auch 24 Stunden lang, aber trotzdem war ich sehr froh darüber, meinen Laptop mitgenommen zu haben. Es ist einfach bequemer! Haushaltswaren wie ein Bügeleisen, Kühlschrank, TV etc. muss man sich selber kaufen. Waschmaschinen und Trockner sehen allerdings für wenig Geld in jedem Wohnheim zur Verfügung.

Einrichtungen auf dem Campus

Auf dem Campus gibt es selbstverständlich eine Mensa. Diese wurde zum Wintersemester 2004 renoviert und erstrahlt jetzt im neuen Glanz. Man kann dort von morgens bis abends ganz einfach und bequem mit dem Studentenausweis in Form einer Kreditkarte bargeldlos bezahlen und essen. Am Anfang des Semesters kauft man einen "Meal Plan", welchen es für 1200 oder 1400 Dollar gibt. Ich hatte eine 1400 Dollar Meal Plan und bin damit gut hingekommen. Als Frau sollte man vielleicht nur den 1200 Dollar Meal Plan kaufen. In der Mensa gibt es eine große Auswahl an Menüs - nicht zu vergleichen mit unserer RAC Mensa. Ich fand das Essen gut. Natürlich ist es manchmal etwas fettiger oder süßer, aber ab und zu kann man sich ja an der Salatbar bedienen, um einen Ausgleich zu finden oder viel Sport treiben. Wer gerne Sport treibt, muss an der St. Eds auf gar nichts verzichten. Das Sportangebot ist riesig und das Beste daran ist, man muss nichts dafür bezahlen. Es gibt ein Fitnessstudio, Hallenbad, Raquettball-Court, Sporthalle, Basketball, Baseball, Tennis, Fußballplatz usw.

City of Austin

Austin ist die Hauptstadt des wunderbaren Staates Texas. In Austin und Umgebung leben ca. 1,2 Millionen Menschen. Von diesen 1,2 Millionen sind aufgrund dessen, das die "University of Texas" in Austin beheimatet ist, über 80.000 Studenten. Dies verleiht der Stadt zusätzlich ein junges Gesicht. Es ist alles viel weitläufiger als in Deutschland und ich hatte es mir alles etwas staubiger vorgestellt, aber Austin und Umgebung sind trotz der Hitze ziemlich grün. In Austin gibt es sogar ein paar Seen, wo man zum Picknick oder schwimmen gehen kann. Das Wetter ist ein Traum! Wir hatten im Dezember teilweise noch 25 Grad!?! Da Austin sich als "World Capital of Live Music" schimpft, gibt es in Austin sehr viele positiv verrückte Menschen. Dies ist vor allem abends in den unzähligen Bars und Clubs der 4ten, 5ten aber vor allem der 6ten Strasse zu spüren. Es wird sehr viel Live Musik geboten und vor allem donnerstags platzen die Bars der 6ten Strasse aus allen Nähten. An diesem Tag ist "College Night". Die Bars locken vor allem die unzähligen Studenten aus Austin und Umgebung mit sehr günstigen Angeboten. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir dem Lockruf auch das ein oder andere Mal erlegen sind ;-) Wenn ich schon mal dabei bin, wer gerne auf Partys oder abends raus geht, ist in Austin absolut richtig. Auf dem riesigen Campus der University of Texas findet sich immer eine Privatparty in einem Verbindungshaus etc.

Reisen

Sicherlich will jeder von euch, der nach Austin geht, nicht nur Austin sondern auch die texanischen Metropolen wie Dallas oder Houston kennen lernen. Dies ist alles kein Problem, da Austin ziemlich zentral liegt, von wo aus man schöne Wochenendtrips planen kann. Nach Dallas beträgt die Fahrzeit mit dem Auto 3 Stunden, nach Houston ca. 2 ½ Stunden und San Antonio erreicht man nach einer Stunde. Für einen Trip nach Mexiko oder zum Golf von Mexiko sollte man vielleicht ein verlängertes Wochenende einplanen. Die Kosten für einen Mietwagen sind, wenn man zu viert oder mit mehr Leuten unterwegs ist, erschwinglich und die Spritkosten sind nicht erwähnenswert. Da wir über Thanksgiving fast eine Woche keine Vorlesungen hatten, war ich mit meinem Roommate sogar für fünf Tage auf Hawaii. Ein Traum und von den USA aus kostet das bei dem richtigen Angebot nicht mehr als fünf Tage Spanien.

Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen, dass sich die investierte Zeit und das Geld mehr als gelohnt haben.

Alwin Zultner, St. Edward's Student August - Dezember 2004