Lösungsansatz
Die im Projekt „FloReST“ verfolgten Lösungsansätze sind:
- Betrachtung und Weiterentwicklung von Methoden der Geländeaufnahme und Fließwegbestimmung
- Entwicklung einer Infrastruktur zur digitalen Daten- und Methodenbereitstellung - GeoDataWarehouse und SmartApp
- Interaktivität und Einbeziehung der Betroffenenperspektive - Risikokommunikation
Betrachtete Methoden der Geländeaufnahme
State-of-the-Art - Methoden:
- Airborne Laserscanning
flugzeuggetragenes Laserscanning (Grundlage für vom LVermGeo RLP zur Verfügung gestellte digitale Geländemodelle) - Klassische Vermessung mittels Tachymeter
Aufmaß von eigenbestimmten Einzelpunkten - Terrestrisches Laserscanning
Aufnahme von vielen Messpunkten (Punktwolke) eines zu vermessenden Objekte
Innovative Methoden:
- Mobiles Laserscanning
Erfassung von Punktwolken zur Abbildung langgestreckter Anlagen mittels mobiler Plattform - Drohnenvermessung mit UAV
aus 2D-Bildsequenzen entstehen 3D-Strukturen (structure from motion)
Betrachtete Methoden der Fließwegbestimmung
State-of-the-Art - Methoden:
- GIS-gestützte Analyse
Ausweisung von Fließwegen anhand ausschließlich topografischer Gegebenheiten (belastungsunabhängige Methode) - Hydrologische Modellierung
Simulation der Abflussbildung (belastungsabhängige Methode) - Nutzung von CATFLOW - Hydraulische 2D-Modellierung
Simulation des Oberflächenabflusses (belastungsabhängige Methode) - Nutzung von HydroAS MapWork
Innovative Methoden:
- KI-basierte Analyse
Deep Learning auf Basis von Trainingsdaten aus der hydraulischen Modellierung - Flutungs- und Dotierungsversuche mit thermaler Markiertechnik
Bestimmung tatsächlicher Fließwege (belastungsabhängig) - Citizen Science mittels SmartApp
abgreifen der Erfahrungen von Anliegern über tatsächliche Fließwege
GeoDataWarehouse und SmartApp
GeoDataWarehouse
In das GeoDataWarehouse werden alle Datenprodukte und -erhebungen der verschiedenen Arbeitspakete integriert und hamonisiert.
Das GeoDataWarehouse:
- ermöglicht eine weitergehende GIS-Verarbeitung der Daten.
- schafft gleichzeitig eine Schittstelle für Fachanwendende zur Datennutzung als auch zielgruppenspezifische interaktive Web-Zugänge für Bürgerinnen und Bürger sowie Entscheidungstragende in den Kommunen.
SmartApp
- Ziel: das Wissen der Crowd zu erfassen.
Das bedeutet im Falle von „FloReST“, die Erfahrungen und Ortskenntnis der lokalen Stakeholder zu vergangenen Starkregenereignissen zu erfassen. - Die aktive Mitarbeit von Anwohnenden ist somit essenziell.
- Derzeit ist bereits ein Prototyp der SmartApp in der internen Testanwendung.
Risikokommunikation
Die Riskokommunikation mit den Pilotkommunen stellt einen über die Arbeitspakete und Verbundpartner greifenden Grundstein im Projekt „FloReST“ dar.
Die Risikokommunikation...
- ... gewährleistet somit eine hohe Interaktivität und grundlegende Einbeziehung der Betroffenenperspektive im Vorhaben und
- ... zielt insbesondere auf die Einbeziehung und Aktivierung von Gruppen in Gebieten mit hoher sozialer Ungleichheit.
Interaktion mit Vertretern der Pilotkommunen
Zu Projektstart:
- Im Anschluss an den Auftaktworkshop mit den Pilotkommunen am 26.04.2022 sind mithilfe eines Fragebogens die Erwartungen der fünf Kommunen von dem Projektkonsortium ermittelt worden.
Im Zeitraum von Juni bis September 2022:
- Vertiefend zu den bereits abgefragten Erwartungen sind Detailworkshops in den einzelnen Pilotkommunen durchgeführt worden (siehe Bild).
- Ziel der Workshops war es mehr über die Betroffenheit in der Vergangenheit durch Starkregenereignisse sowie lokale Problemstellen zu erfahren.
- Aufbauend ist das jeweilige weitere Vorgehen mit den Kommunen abgestimmt worden.
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in den Pilotkommunen
- Zur Einbeziehung der Betroffenenperspektive ist im ersten Projektjahr eine Umfrage bestehend aus 48 Multiple-Choice Fragen durchgeführt worden.
- Für eine möglichst hohe Beteiligung wurde die Umfrage sowohl digital als auch papierbasiert erstellt.