5G in Industrie und Wirtschaft: Hochschule Koblenz initiiert Innovationsforum für das nördliche Rheinland-Pfalz
08.10.2020
Hochschule|Ingenieurwesen / Elektrotechnik und Informationstechnik|Ingenieurwesen / Maschinenbau|RheinMoselCampus Koblenz| TOP |
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Innovationsforum hat eine Dauer von neun Monaten und richtet sich primär an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), aber auch weitere Hochschulen, Verbände sowie Großunternehmen sind bereits beteiligt. Gebildet werden soll ein offenes Netzwerk zwischen Firmen und Forschungseinrichtungen, um das Verständnis von 5G mitsamt einhergehender Technologien und Anwendungen zu erarbeiten und entsprechendes Knowhow im nördlichen Rheinland-Pfalz zu verankern. Im Zentrum steht dabei die Durchführung von Workshops zu spezifischen, an den Bedarfen der Unternehmen orientierten Themen. In einer abschließenden Fachtagung werden die Ergebnisse der Workshops vorgestellt und eine Roadmap über die Projektphase hinaus erstellt. Daneben sollen möglichst schon zur Laufzeit des Innovationsforums konkrete Innovationen umgesetzt werden.
„Langfristig soll aus dem Projekt heraus ein physikalisches 5G Testfeld etabliert werden, das den regionalen Unternehmen einfachen Zugang zur 5G-Technologie und -Expertise bietet“, betont Prof. Dr. Wolfgang Kiess aus dem Fachbereich Ingenieurwesen an der Hochschule Koblenz, der dort auch das Interdisziplinäre Institut für Digitalisierung leitet.Mit der zunehmenden Vernetzung und Verbreitung werde 5G zum starken Wettbewerbsfaktor, der beispielsweise in den Bereichen Intralogistik oder Industrie 4.0 völlig neuartige Anwendungsfälle eröffne. Auch viele neue Technologien wie Edge-Computing, Maschinelles Lernen, Augmented Reality oder das Industrial Internet of Things entfalteten erst in Kombination mit 5G ihr volles Potential. Kiess ist sich sicher: „5G wird für die Industrie in Zukunft dieselbe Bedeutung haben, wie sie das WLAN heute im Privat- und Büro-Bereich hat“. Die Hochschule Koblenz sei dabei ein idealer Partner, da sie über eine langjährige Expertise auf dem Gebiet mobiler Vernetzung verfüge: „Dabei sind auch Unternehmen willkommen, die für ihre Anwendungsfälle den 5G Standard nicht zwingend benötigen, sondern sich etwa für andere Mobilfunktechnologien wie LTE oder NB-IoT interessieren. Den das was landläufig unter ‚5G’ zusammengefasst wird, ist eigentlich eine ganze Familie von Technologien die sich zudem durch regelmäßige Releases alle 1-2 Jahre weiterentwickelt.“
Neben öffentlichen 5G-Netzen, wie sie derzeit von den Mobilfunkanbietern deutschlandweit errichtet werden, können Firmen mit eigenem Gelände seit Ende 2019 kostengünstig auch eigene 5G-Frequenzen beantragen und ein eigenes privates Netzwerk aufbauen. „Dies ist natürlich zum einen für KMU selbst interessant, um ihr eigenes Werksgelände zu digitalisieren. Daneben bauen vor allem Konzerne – so fast alle DAX Unternehmen – derzeit hierfür eigene 5G Netze auf. Ist man hier Zulieferer sollte man sich entsprechend positionieren. Wer nicht frühzeitig umsteigt, wird bei der nächsten Ausschreibung leicht abgehängt“, weiß der Digitalisierungsexperte. Davon seien vor allem KMU betroffen, die aufgrund stark begrenzter Ressourcen keine entsprechende Expertise aufbauen können. Die von der Hochschule Koblenz begleiteten Förderinitiative „Innovationsforum 5GrT“ unterstützt solche Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Innovation durch 5G.
Das Projekt steht allen interessierten Unternehmen offen, die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite www.5GrT.de.