CIO-Barometer: Digitalisierung kommt nur langsam voran
07.10.2022
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Vor allem machen den rund 200 befragten IT-Entscheidern die weiterhin schlechten Rahmenbedingungen zu schaffen. Sie fürchten den fortschreitenden Fachkräftemangel und beklagen die fehlende Digitalkompetenz in den Topetagen. Im CIO-Barometer beantworten IT-Entscheider die Frage, welche Faktoren die Digitalisierung in Deutschland die Digitalisierung vorantreiben und welche sie bremsen.
Studie differenziert zwischen internen Faktoren, Märkten und Rahmenbedingungen
Dabei differenziert die Studie in (unternehmens-)interne und externe (Märkte) Faktoren sowie in die Entwicklung der Rahmenbedingungen. Aus diesen drei Teilaspekten setzt sich das CIO-Barometer zusammen, mit leicht erhöhter Gewichtung (40%) der internen Entwicklungen. Letztere schätzen die CIOs am positivsten ein. Die internen Faktoren werden mit 106 Indexpunkten, die Märkte mit 103 und die Rahmenbedingungen mit 97 Punkten bewertet.
Märkte entwickeln sich negativ
Die Rangfolge verschiebt sich etwas, wenn die Entwicklung der letzten 12 Monate betrachtet wird. Auf einer Skala von -5 bis +5 bewerteten die IT-Entscheider die Entwicklung der internen Faktoren mit 0,32 Punkten zwar wieder am positivsten, aber am negativsten entwickeln sich die Märkte mit -0,88 Punkten. Die Rahmenbedingungen hingegen haben sich in ihrer Einschätzung gar nicht bewegt, weder positiv noch negativ.
IT-Budgets sind zufriedenstellend
„Wenn die Befragten die digitale Weiterentwicklung ihrer eigenen Unternehmen nicht so positiv bewertet hätten, wäre die Einschätzung des aktuellen Digitalisierungsstandes deutlich negativer ausgefallen“, erklärt der federführende Autor der Studie, Prof. Dr. Ayelt Komus von der Hochschule Koblenz. So beurteilen die Befragten die finanziellen Ressourcen für IT und Digitalisierung als zufriedenstellend. Vielleicht noch wichtiger: Mit der Wahrnehmung und dem Stellenwert der IT zeigen sich die CIOs zufrieden und sehen die Entwicklung hier in den letzten zwölf Monaten auch deutlich positiv. Ähnlich zufriedenstellend bewerten sie die IT-Gesamtausstattung.
Führung fehlt Digitalwissen
Gemischt schätzen die Befragten das IT-Know-how in den verschiedenen Unternehmensbereichen ein. Ihre eigenen Mitarbeitenden schneiden da eher gut ab, die Mitarbeitenden in den Businessbereichen dagegen schlechter. Aber auch bei den Führungskräften sehen sie große digitale Wissenslücken.
Fachkräfte fehlen
Auf den Märkten wird insbesondere der Mangel von Fachkräften negativ wahrgenommen. Auch das Marktangebot von Infrastruktur wird leicht negativ eingestuft. Kommentare zeigen insbesondere Herausforderungen bei IT-Hardware, während das Angebot von Cloud-Lösungen hingegen eher positiv eingeschätzt wird.
Digitale Unternehmen sind besser
Die Studie stellt außerdem einige interessante Quervergleiche an. So weisen Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad statistisch signifikant bessere Werte auf als Unternehmen mit niedrigem Reifegrad. Auch der Vergleich der erfolgreichen Unternehmen mit den weniger erfolgreichen zeigt, dass die erfolgreichen mit ihren finanziellen Ressourcen für IT und Digitalisierung zufriedener sind, mehr Mitarbeiter mit überdurchschnittlichen IT-Fähigkeiten insbesondere in der Führungsebene aufweisen, einen überdurchschnittlichen Reifegrad in der Digitalisierung und zufriedenere Mitarbeiter haben.
Jedes Jahr ein neues CIO-Barometer
Das CIO-Barometer wurde in diesem Jahr erstmals von VOICE in Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz erhoben. „Die Index-Studie soll in Zukunft zumindest einmal pro Jahr erscheinen, damit es eine verlässliche Einschätzung über die Entwicklung von IT und Digitalisierung gibt, von Menschen, die sie auch in die Breite der Unternehmen tragen sollen“, erklärt Wolfgang Storck, Geschäftsführer von VOICE die Ziele, die der Anwenderverband sowie seine Mitstreiter Hochschule Koblenz und Metrics mit dem CIO-Barometer verfolgen. Weitere Informationen und eine Möglichkeit zum Download des Studienergebnisses unter https://www.hs-koblenz.de/cio-barometer.