Der Klimawandel und das Wasser: Neuer Bachelorstudiengang "Gewässerkunde und Wasserwirtschaft"

25.10.2023

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KOBLENZ. Das Wintersemester hat begonnen und mit ihm ein neues Studienangebot in Koblenz. Der Bachelorstudiengang "Gewässerkunde und Wasserwirtschaft" ist das jüngste Angebot der Hochschule Koblenz und richtet sich an Studierende, die sich für Klimaanpassung, Umweltschutz und eine nachhaltige Wasserwirtschaft einsetzen möchten. Mit einem breiten Spektrum an praxisnahen Inhalten aus der Naturwissenschaft und den Ingenieurwissenschaften werden die Studierenden in die Lage versetzt, sich den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser zu stellen.

  • Die neuen Studierenden werden zu Expertinnen und Experten für das sensible Thema Wasser ausgebildet.

  • Gastvortrag von Dr. Roy Frings (Rijkswaterstaat). Die niederländische Behörde ist für den Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen zuständig.

  • Neue Studierende im Gespräch mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel, Dr. Roy Frings (Rijkswaterstaat) und Prof. Dr. Lothar Kirschbauer (Hochschule Koblenz).

Wasserwirtschaftliche Herausforderungen gibt es viele. Starkregen und daraus resultierende Überschwemmungen traten in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland, sondern weltweit vermehrt auf und bedingen eine umfassende und weitblickende Hochwasservorsorge. Auf der anderen Seite sind langanhaltende Hitze und Trockenheit Auslöser für sinkende Grundwasserspiegel und Ernteausfälle und könnten in Zukunft die Trinkwasserversorgung auch in Deutschland gefährden. Der Studiengang Gewässerkunde und Wasserwirtschaft vermittelt praxisbezogen natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen zu allen relevanten Gebieten der Hydrologie, Gewässerkunde und Wasserwirtschaft und zielt darauf ab, Expertinnen und Experten für die komplexen Problemstellungen in der Wasserwirtschaft auszubilden.

Der Bachelorstudiengang zeichnet sich durch eine Kooperation der Hochschule Koblenz mit der Universität Koblenz und der Bundesanstalt für Gewässerkunde  (BfG) in Koblenz aus und ist damit bundesweit einmalig. Der Abschluss ermöglicht einen direkten Berufseinstieg bei Ingenieurbüros, Versorgern und Verbänden oder in den einschlägigen Behörden im Wassersektor. Darüber hinaus eröffnet er den Zugang zum konsekutiven Masterstudiengang „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“, der von der Universität Koblenz in Kooperation mit der Hochschule Koblenz und der BfG angeboten wird.

In diesem Semester haben 13 Studierende das Bachelorstudium an der Hochschule Koblenz aufgenommen. Die Studierenden werden in Themen wie Gewässerökologie, Wasserqualität, Wasserwirtschaft, Hydrologie und Umweltschutz ausgebildet. Darüber hinaus werden sie Gelegenheiten haben, ihre Kenntnisse durch Praktika und Projektarbeiten in der realen Welt anzuwenden.

Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz, zeigt sich begeistert über den gelungenen Start des Studiengangs: "Unser neuer Bachelorstudiengang ist ein wichtiger und notwendiger Schritt, um die großen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen, vor der unsere Gesellschaft steht, zu meistern." Die Wasserwirtschaft muss das ökologische Gleichgewicht von Gewässern gewährleisten, eine zuverlässige Wasserversorgung von Bevölkerung und Wirtschaft sichern und dabei zugleich das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rücken.

"Wasser ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch von fundamentaler Bedeutung und mit Blick auf die Klimakatastrophe gewinnt das Thema Wasserwirtschaft auch für Deutschland rasant an Bedeutung", betont Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Kirschbauer, Experte für Siedlungswasserwirtschaft und Wasserwesen an der Hochschule Koblenz und wissenschaftlicher Leiter des Kompetenznetzwerks Wissenschaft für den Wiederaufbau. "Niedrigwasser, Hochwasser, Trinkwasserknappheit, Wasserverschmutzung, Verlust der Biodiversität und dazu eine veraltete Infrastruktur im Bereich der Bundeswasserstraßen – dass ein Umgang mit den Folgen des Klimawandels gefunden werden muss, steht außer Frage".

Im Bereich der Wasserwirtschaft besitzt die Hochschule Koblenz eine große Expertise. Bereits seit zehn Jahren bildet sie im Studiengang Umwelt-, Wasser- und Infrastrukturmanagement Bauingenieurinnen und Bauingenieure für das Thema aus. Die Hochschule Koblenz ist zudem für das landesweite Kompetenzzentrum „Wissenschaft für den Wiederaufbau“ verantwortlich, das nach der Flutkatastrophe 2021 ins Leben gerufen wurde, und engagiert sich im Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Impulse für Resilienz und Klimaanpassung – Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz“ (KAHR). Die Initiativen verfolgen das Ziel, Hochwasserereignisse wissenschaftlich zu untersuchen und bedarfsorientierte Vorsorgemaßnahmen zu entwickeln. Insbesondere sollen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel und zur Klima-Anpassung für die Prozesse des Wiederaufbaus zur Verfügung gestellt werden, damit die betroffenen Regionen zukunftssichere, resiliente und klimafeste Strukturen gestalten können. Ein weiteres Forschungsvorhaben der Hochschule - „Urban Flood Resilience – Smart Tools“ (FloReST) - beschäftigt sich mit der Bestimmung von Wasser-Fließwegen und der Ausweisung von Notabflusswegen. Darüber hinaus ist die Hochschule Koblenz einer der Projektpartner im Projekt CapTain Rain, das die Wassersammlung und -ableitung sowie die Verbesserung der Methoden zur Sturzflutvorhersage und -vermeidung bei Starkregenereignissen in Jordanien zum Forschungsgegenstand hat. Die wissenschaftliche Expertise der Hochschule fließt nun in den neuen Bachelorstudiengang Gewässerkunde und Wasserwirtschaft ein, der das Studienangebot um einen wichtigen Baustein ergänzt.

Weitere Informationen über den neuen Studiengang, seine Inhalte und den Bewerbungsprozess finden Interessierte auf der Homepage der Hochschule unter www.hs-koblenz.de/gewaesserkunde.