5G-Campusnetz startet – Eröffnungsveranstaltung am 23. März
13.03.2023
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Der neue Mobilfunkstandard 5G bietet höhere und schnellere Datenübertragungsraten als die vorangegangene Mobilfunkgeneration 4G-LTE. Von 5G und den mit dieser Technologie verbundenen schnelleren Mobilfunkverbindungen der großen Netzanbieter profitieren vor allem private Nutzerinnen und Nutzer. „Dagegen werden Industrieanwendungen mit einem Bedarf an mobiler Vernetzung aktuell vor allem mit WiFi umgesetzt, da es einfach installierbar und kostengünstig ist. Jedoch steigen hier die Anforderungen etwa an die Datenrate, Mobilität, Sicherheit, räumliche Abdeckung und Dienstgüte“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Kiess vom Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz. Das für die private Vernetzung konzipierte WiFi stoße in der Industrie zunehmend an Grenzen.
5G-Netze erfüllen jedoch diese Anforderungen. Zudem besteht mittlerweile auch die Möglichkeit, private 5G-Netze auf eigenen Frequenzen im Bereich 3.7 GHz zu etablieren. Durch die Nutzung dieses exklusiven Frequenzbereiches lassen sich nach außen hin geschlossene Netzwerke – so genannte Campusnetze – aufbauen. Die Daten verlassen dabei das Netz nicht und bleiben in der Hoheit der Firma, welche das Netz aufbaut, so wie dies auch bei WiFi-Netzen der Fall ist. All diese Möglichkeiten schaffen die Grundlage für moderne datengetriebene Anwendungen in verschiedensten Bereichen wie Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Industrieproduktion, Logistik und Straßenverkehr.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Kiess nimmt die Hochschule Koblenz nun ein 5G-Campusnetz auf der Karthause in Betrieb, das erste dieser Art im nördlichen Rheinland-Pfalz. „Ein solches Netz ist noch extrem kostspielige. Daher sind wir sehr dankbar über die Unterstützung der Wirtschaftsförderung (WFG) am Mittelrhein in Höhe von 25.000 Euro für dieses Vorhaben“, betont Kiess. Die WFG kooperiert mit der Hochschule im Bereich 5G schon seit mehreren Jahren, wie Prokuristin Rita Emde berichtet: „Unsere vorhergehenden Projekte ‚Dockside 5G‘ und ‚5GrT‘ haben gezeigt, welch großes Potential an Einsatzmöglichkeiten für unsere Unternehmen in diesem Bereich schlummert. Andererseits bedarf die Erschließung der Technologie eines tiefgehenden Wissenstransfers. Wir freuen uns deswegen sehr, die Hochschule hier unterstützen zu können.“ Auch die Mittel aus dem im Jahr 2020 gewonnen R56+ Award wurden für den Aufbau des 5G-Labors eingesetzt: „Der R56+ Award ist als Katalysator für herausragende Projekte der Region gedacht, und genau das ist hier passiert“, ergänzt der Geschäftsführer der Region56+ Christian Schröder.
Das 5G-Labor wird schon in den Vorlesungen „Software und Technik für Industrie 4.0“ und „Mobilkommunikation“ eingesetzt und es werden auch schon studentische Projekte damit umgesetzt, welche sich etwa mit der Ausleuchtung einer Produktionshalle mit 5G beschäftigen. Das Labor steht dabei nicht nur Hochschulangehörigen zur Verfügung, sondern wurde mit der Prämisse aufgebaut, den regionalen Wirtschaftsstandort zu stärken und voranzutreiben. „Wir wollen es den Unternehmen einfach machen, eigene 5G-Anwendungsfälle zu entwickeln und zu testen“, sagt Kiess, „wir haben die Expertise und nun auch das Equipment, um mit Unternehmen in gemeinsamen Projekten Anwendungen zu testen, ohne dass dafür noch eigene 5G-Infrastruktur angeschafft werden muss. Anfragen dazu sind uns daher immer willkommen.“
Die Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung des 5G-Campusnetzes am 23. März ist kostenlos. Um vorherige Anmeldung über https://shorturl.at/nsxV1 wird gebeten. Für Rückfragen steht Prof. Dr. Wolfgang Kiess per eMail an kiess(at)hs-koblenz.de oder telefonisch unter (0261) 9528 378 gerne zur Verfügung.