Hochschule Koblenz vergibt fünf Förderpreise für Innovation in der Lehre
29.01.2019
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Bereits zum zweiten Mal hat die Hochschule Koblenz Mittel für den „Förderpreis Innovation in der Lehre“ ausgeschrieben. In einem hochschulinternen Wettbewerb haben sich nun fünf Projekte durchgesetzt, die die vielfältigen Ansätze im Bereich der digitalen Lehre an der Hochschule Koblenz sichtbar machen. „Wir haben Projekte ausgewählt, von denen die Studierenden unmittelbar profitieren und bei denen sie an den Lehr-Lern-Projekten teilhaben können“, betont Prof. Dr. Daniela Braun, Vizepräsidentin für Lehre und Diversity an der Hochschule Koblenz, „wie stark die Projekte an der Praxis orientiert sind und ob sie sich nachhaltig weiterführen lassen, waren ebenfalls entscheidende Faktoren bei der Auswahl der vier Preisträger und der Preisträgerin.“
Bei der Übergabe der Zertifikate hob Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, die besondere Leistung der Ausgezeichneten hervor: „Die umfangreiche Lehrverpflichtung von Professorinnen und Professoren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften lässt kaum Zeit für innovative Konzepte. Umso wichtiger ist es, die Qualität der Lehre mit solchen Projekten immer weiter zu verbessern und die Hochschule damit auch für Herausforderungen der Zukunft gut aufzustellen.“
In den Bewerbungen der Preisträger wurde deutlich, dass Digitalisierung der Hochschullehre alle Fachdisziplinen berührt: So ist jeder Fachbereich entweder mit einem eigenen Projekt beteiligt oder kooperiert im Rahmen der Lehrprojekte interdisziplinär.
In dem Projekt von Prof. Dr. Bert Leyendecker und M.Sc. M.Eng. Patrick Pötters werden Bachelor-Studierende mit Schwerpunkt Produktionswirtschaft an einem Produktionsplanspiel in der Modellfabrik Koblenz teilnehmen, bei dem unter anderem eine englischsprachige Fallstudie, Virtual-Reality-Brillen und ein digitales Fertigungs-Management eingesetzt werden. Zum Abschluss halten die Studierenden eine Kurzpräsentation auf Englisch. Während des Planspiels werden die Studierenden durch eine Chat-Sprechstunde über das an der Hochschule verwendete Lernmanagementsystem OLAT unterstützt. Im Nachgang des Seminars können sich die Studierenden eine Musterlösung als Dozentenvideo anschauen.
Das Projekt von Prof. Dr. Frank Hergert unterstützt Bachelor-Studierende der Elektrotechnik, Mechatronik und Informationstechnik durch eine interaktive Vorbereitung auf das Labor-Praktikum im Grundlagenfach „Technische Physik“. Mit Hilfe der Lernplattform OLAT werden sich die Studierenden schon bald individuell und interaktiv auf die einzelnen Versuche vorbereiten können, beispielsweise durch zu ergänzende Schaltpläne und Berechnungen mit simulierten Messwerten, aber auch durch Multiple-Choice-Tests. Die Teilnahme an der interaktiven Vorbereitung wird durch personalisierte Belege ergänzt, so dass sowohl die Studierenden als auch die Praktikumsbetreuenden den Lernerfolg nachvollziehen können.
Auch Prof. Peter Thomé wird in den kommenden Semestern verstärkt digitale Elemente in die Lehre des Moduls „Zukunft Dorf digital“ integrieren. Im Rahmen des Seminars, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Steffen Kröhnert durchführt, untersuchen Studierende aus der Architektur sowie den Sozialwissenschaften in interdisziplinären Teams die Zukunftsfähigkeit von Gemeinden in ländlichen Regionen anhand ausgewählter Modellkommunen. Unter anderem wird eine gemeinsame digitale Wissenssammlung aufgebaut, die seminar- und semesterübergreifend fortgeführt wird. Als digitale Werkzeuge werden zudem „Open Meetings“ für die Durchführung leitfadengestützter Interviews und ergänzende Tools für grafische Darstellungsmöglichkeiten in Echtzeit erprobt.
Das für Master-Studierende des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften von Prof. Dr. Mareike Heinzen angebotene „Technologie- und Innovationsmanagement-Seminar“ wird durch ein internetgestütztes Lehr-Lernangebot aufgewertet. Die im Rahmen des Seminars durchgespielte fiktive Startup-Gründung soll durch die Integration eines 3D-Druck-Seminars zur Prototypisierung der technischen Produktidee sowie der Präsentation in einem englischsprachigen Pitch-Video für Investoren noch realitätsnaher simuliert werden. Durch die Öffnung des Seminars für Studierende des Fachbereichs Mathematik und Technik wird zudem der interdisziplinäre Austausch zwischen Studierenden der Wirtschaft und der Technik gefördert. Das Projektteam von Prof. Dr. Heizen wird unterstützt durch die Mitarbeitenden Nicole Moog, Caspar Kneer und Jan Conrads.
Prof. Dipl.-Ing. Tim Göckel hat sich vorgenommen, den Studienerfolg von Studierenden mit Flucht- und Migrationshintergrund im Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen durch ein neu entwickeltes, studiengangbezogenes Mentorenprogramm zu verbessern. Dieses trägt insbesondere dem Umstand Rechnung, dass das Bauingenieurwesen bei geflüchteten Studierende zu den attraktivsten Studienfächern zählt. In Zusammenarbeit mit Studierenden aus höheren Semestern, die als Fachmentoren agieren, sollen unter anderem Sprachbarrieren im Studienalltag überwunden und das Verständnis der Vorlesungsinhalte verbessert werden. Die unterschiedlichen Projektbausteine werden unter anderem durch wöchentliche Präsenz- und Online-Sprechstunden sowie Chatrooms, digitale Tutorien mit Erklär-Videos und virtuelle Arbeitsplattformen ergänzt. Tatkräftige Unterstützung erhält Prof. Göckel durch seinen Kollegen Prof. Dipl.-Ing. Martin Zerwas und den Fachschaftsrat Bauingenieurwesen.