`kirchRAUMpilot*innen`: Hochschule Koblenz startet Forschungsprojekt
27.11.2024
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Der offizielle Projektstart erfolgte am 26. November 2024 mit der Unterzeichnung der Kooperationsverträge. Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule Koblenz, des Bistums Trier und der Verbandsgemeinde Vordereifel kamen zusammen, um den Weg für dieses innovative Projekt zu ebnen.
Neuer Raum für Begegnung und Engagement
Das Projekt `kirchRAUMpilot*innen` reagiert auf gesellschaftliche Herausforderungen wie den demografischen Wandel, ein verändertes Freizeitverhalten und den Verlust sozialer Treffpunkte in ländlichen Räumen. Es geht darum, Kirchengebäude als inklusive Begegnungsorte für alle Bevölkerungsgruppen zu erhalten, temporäre Interventionen zu erproben und Partizipationsverfahren zu entwickeln, die das Ehrenamt und die Gemeinschaft stärken.
„Das Modellprojekt birgt enormes Potenzial, um Kirchengebäude nicht nur als identitätsstiftende Orte im Ortskern zu erhalten, sondern sie auch zu Kristallisationspunkten für Ehrenamt, soziales Miteinander und lokale Daseinsvorsorge weiterzuentwickeln. Im Dorf der Zukunft brauchen wir Alltagskirchen anstatt Anlasskirchen, die weitere Nutzungen zulassen“, betont Prof. Dipl.-Ing. Peter Thomé, Professor des Masterstudiengang "Integrierte Orts- und Sozialraumentwicklung M.Sc" an der Hochschule Koblenz. Die wissenschaftliche Begleitung durch die Hochschule Koblenz stellt sicher, dass die entwickelten Ansätze sowohl regional als auch überregional relevante Impulse für die soziale Dorfentwicklung liefern können.
„Mit dem Projekt `kirchRAUMpilot*innen` zeigt die Hochschule Koblenz erneut, wie angewandte Forschung aktiv zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann“, betont Prof. Dr. Antje Liersch, Vizepräsidentin Forschung an der Hochschule Koblenz und ergänzt: „Die Verbindung von Wissenschaft, Ehrenamt und regionalen Akteurinnen und Akteuren ist ein hervorragendes Beispiel für innovative Ansätze, die nachhaltige Lösungen und sozialen Zusammenhalt in ländlichen Regionen fördern.“
Neue Perspektiven für Kirchengebäude
Das Projekt orientiert sich an den Herausforderungen, die das Bistum Trier mit seiner Immobilienstrategie adressiert: Viele Kirchengebäude stehen vor der Chance, ihre ursprüngliche Funktion zu erweitern und durch neue Nutzungskonzepte als lebendige Orte der Begegnung und Gemeinschaft erhalten zu bleiben. „Unsere Kirchen sind zentrale Orte der Identifikation und prägen das Bild vieler Dörfer. Das Projekt ermöglicht, sie als Räume des Austauschs und der Begegnung neu zu definieren und sie für die Zukunft zu sichern,“ erklärt Hermann Condné, Bereichsleitung Bau und Immobilien des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) Trier.
Engagement und Beteiligung vor Ort
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der aktiven Beteiligung der Dorfgemeinschaft. Bürgerinnen und Bürger werden eingeladen, Ideen zu entwickeln und in temporären Interventionen direkt umzusetzen und zu erproben. Dies reicht von neuen Veranstaltungsformaten über kreative Nutzungen der Räumlichkeiten bis hin zu dauerhaften Konzepten für den Erhalt und die Neunutzung von Kirchengebäuden.
Alfred Schomisch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vordereifel, unterstreicht: „Wir sind gerne in das Projekt eingestiegen, weil die Verbandsgemeinde Vordereifel die Kirche im Dorf lassen will und auch in Zukunft auf eine gute Lebensqualität setzt. Kirchen sind wichtige, prägende Orte unserer Heimat und sollen dies auch bleiben.“
Weitere Informationen
Das Projekt `kirchRAUMpilot*innen` wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gefördert. Mit dem BULEplus unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Projekte, die Vorbildcharakter haben und Impulse für ländliche Regionen in ganz Deutschland geben.