Neues Showroom-Gebäude an der Hochschule Koblenz zur Ausstellung von Innovationen sowie Exponaten geplant

05.04.2023

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KOBLENZ. Beim Ideenwettbewerb Rheinland-Pfalz, der im nächsten Jahr bereits sein 15-jähriges Jubiläum begeht, werden jedes Jahr innovative Ideen prämiert und im Rahmen der Preisverleihung auch ausgestellt – seien es Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren, die es in dieser Art und Weise noch nicht gibt. Damit diese danach nicht wieder in den Schränken der Erfinderinnen und Erfinder verschwinden, soll bis 2024 auf dem RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz ein externes Gebäude entstehen, das als Showroom diesen und weiteren Exponaten eine Ausstellungsfläche bietet. Gestaltet wurde das Bauwerk – auf Initiative des Gründers und Leiters des Ideenwettbewerbs Rheinland-Pfalz Raphael Dupierry – von Architekturstudierenden der Hochschule Koblenz. Diese hatten im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Prof. Georg Poensgen im Wintersemester 2022/23 eine ganze Reihe kreativer Stehgreifentwürfe vorgelegt, aus denen eine vierköpfige Jury vier Favoriten ausgewählt hatte. Umgesetzt wird die Arbeit der Studierenden Niklas Brockhaus, Tamara Frey und Nelly Thienen, die nun in einer Feierstunde eine Auszeichnung erhielten.

  • Auf dem Foto sind alle Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit der Jury abgebildet.

    Alle Preisträgerinnen und Preisträger kamen in einer Feierstunde mit der Jury, bestehend aus Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel, Prof. Ulof Rückert, Prof. Georg Poensgen und Raphael Dupierry, zusammen und präsentieren noch einmal die Entwürfe.

  • Auf dem Foto sind die drei Studierenden abgebildet, deren Entwurf umgesetzt werden soll.

    Der Sieger-Entwurf für den Showroom: Die Studierenden Nelly Thienen, Tamara Frey und Niklas Brockhaus (von links) konnten die Jury mit ihrem Entwurf überzeugen. Foto: Hochschule Koblenz/Dünnes

Der Bau des Showrooms ist in exponierter Lage auf dem Vorplatz des Campus geplant. „Damit er in das bauliche Gesamtbild der Hochschule Koblenz passt, sollten bei der Gestaltung auch zentrale Designelemente des Gebäudes am RheinMoselCampus berücksichtigt werden, beispielsweise indem wir graue Paneele als Außenverkleidung anbringen“, schlägt Poensgen vor. Prof. Ulof Rückert, Dekan des Fachbereichs bauen-kunst-werkstoffe, betont die interdisziplinäre Ausrichtung dieses Projektes: „Neben der Fachrichtung Architektur ist die Beteiligung weiterer Studiengänge geplant, insbesondere um dem Gedanken der Nachhaltigkeit gerecht zu werden.“ So sollen in Kooperation mit der Fachrichtung Elektro- und Informationstechnik Solarpaneele zur Stromerzeugung installiert werden. Geplant ist auch eine Grünfläche auf dem Dach, eine begrünte Fassade sowie ein System zur Wasserrückhaltung. Für die Dämmung und den Innenausbau, an denen sich die Fachrichtungen Bauingenieurwesen sowie Werkstofftechnik Glas und Keramik beteiligen werden, ist es geplant, recycelte oder andere umweltfreundliche Materialien zu verwenden.

Die Stehgreifentwürfe der Architekturstudierenden basieren auf der Idee, dafür gebrauchte Seecontainer zu nutzen, die auf dem Markt relativ günstig zu erwerben sind. Für den geplanten Showroom werden voraussichtlich drei 20-Fuß-Container benötigt, deren Anschaffung mit insgesamt etwa 15.000 Euro zu Buche schlagen würde. Die Renovierungs- und Umbaukosten sind inklusive Material und Arbeitsleistung ungefähr mit 25.000 Euro zu veranschlagen, wobei dann auch alle Kosten für Sonderposten wie die Solarpaneele, die Treppe sowie das Terrassendeck inbegriffen sind. „Wir kalkulieren mit Kosten in Höhe von 40.000 Euro, für die wir derzeit auf der Suche nach Sponsoren und Förderern sind“, erklärt Dupierry.

Die Jury – bestehend aus dem Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Karl Stoffel, den beiden Architekturprofessoren Prof. Georg Poensgen und Prof. Ulof Rückert sowie Raphael Dupierry – hatte das flexible Konzept des siegreichen Entwurfs überzeugt. „Die Stapelungen der Container können verändert werden, ohne dass dies die Haltung oder das Konzept beeinträchtigen würde. Dies gilt ebenfalls für das umlaufende Gerüst, welches mit bauüblicher Ausstattung realisierbar ist. Die ‚Haut‘ – oder besser gesagt die Membran – schließt sich dem Ganzen an und ist ebenfalls flexibel anpassbar“, erklärt Poensgen, „somit können wir je nach Kostenlage reagieren.“

„Derzeit werden die Poster und Prototypen des Ideenwettbewerbs Rheinland-Pfalz lediglich einmal jährlich im Rahmen der Preisverleihung ausgestellt, wobei in diesem Rahmen auch nur die prämierten Ideen zu sehen sind“, bedauert Raphael Dupierry, der in der Transferabteilung der Hochschule Koblenz den alljährlichen Ideenwettbewerb organisiert, „der Showroom ist als dauerhafte Plattform zur Ideenpräsentation gedacht, bei der sich die Besucherinnen und Besucher einen überzeugenden Eindruck von der Innovationsfähigkeit des Landes Rheinland-Pfalz verschaffen können.“ Idealerweise entstünden dabei auch Anknüpfungspunkte für mögliche Kooperationen. An diesem Ort sollen zudem Exponate der Hochschule Koblenz ausgestellt werden, beispielsweise aus der Fachrichtung Architektur oder vom hochschuleigenen Institut für Künstlerische Keramik und Glas (IKKG). Auch Veranstaltungen wie etwa Vernissagen sind angedacht.

Der Showroom soll in den Semestern während der Vorlesungszeiten jeweils von 10 bis 17 Uhr für alle Interessierten geöffnet sein. Studentische Aushilfen werden die Exponate regelmäßig austauschen, so dass ein Besuch der Ausstellung immer ein spannendes Erlebnis ist. Allerdings möchte der 2009 gegründete Ideenwettbewerb Rheinland-Pfalz sein 15-jähriges Jubiläum bereits vor der Eröffnung des Showrooms feiern. Dafür ist 2024 eine befristete Ausstellung der Exponate in der Festung Ehrenbereitstein geplant, vergleichbar mit der „HIMMEL HOCH Designpreis Rheinland-Pfalz 2021“ Ausstellung, bei der fünfzehn ausgezeichnete innovative Serienprodukte und Konzepte des Designpreises gezeigt wurden.