Studentinnen untersuchten wirtschaftliche Auswirkungen der Hochschule Koblenz auf die Stadt

03.09.2020

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KOBLENZ. In der Stadt Koblenz studieren rund 14.000 junge Erwachsene. Die Altersgruppe zwischen 20 und 34 Jahren macht ein Viertel der Stadtbevölkerung aus. Im Rahmen einer Projektphase des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Koblenz untersuchten drei Studentinnen des Studiengangs Business Administration nun die Auswirkungen der Hochschule und ihrer Studierenden auf die Stadt Koblenz und deren Wirtschaftsgebiet. Dabei wurden nicht nur der Einfluss der Studierenden auf den Wohnungs- und Arbeitsmarkt und deren Konsumverhalten analysiert, sondern es erfolgte auch eine Auswertung der städtischen Infrastruktur sowie der Attraktivität von Einzelhandel und Freizeitangeboten in der Region.

  • Foto von links: Prof. Dr. Oliver Baedorf, Anna Römer, Louisa Dünschmann, Katharina Zwanenburg

Für die Studie befragte die Projektgruppe sowohl Studierende als auch Gewerbetreibende. „Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Studierenden der Hochschule Koblenz und somit die Hochschule Koblenz selbst erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftsgebiet sowie die Stadt Koblenz haben“, betont Prof. Dr. Oliver Baedorf, der die Studentinnen inhaltlich bei ihrem Projekt betreute. Die Bildungseinrichtung sei ein ausschlaggebender Faktor für Qualität und Quantität des akademischen Fachkräftemarkts in und um Koblenz. Aufgrund der Attraktivität der Stadt Koblenz, in Verbindung mit einer guten akademischen Ausbildung und eines vielfältigen Studienangebotes, profitiere vor allem der Arbeitsmarkt in der Region stark. 76 Prozent der befragten Studierenden gab an, schon während dem Studium am Koblenzer Arbeitsmarkt aktiv zu sein. Dabei arbeite der überwiegende Teil der Studierenden bereits jetzt in ihrer Studienbranche und weniger in typischen Studentenjobs wie der Gastronomie oder Unterhaltungsbranche. Die Auswirkungen auf den Koblenzer Arbeitsmarkt werden durch die angebotenen dualen Studiengänge noch weiter ausgebaut und Fachkräfte frühzeitig für die Region gewonnen und an sie gebunden.

Insgesamt zeigt die Studie, dass die Studierenden der Hochschule Koblenz größtenteils in Koblenz leben und in diesem Wirtschaftsgebiet sowohl konsumieren, als auch über alle Branchen hinweg auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind. „Der größte Teil der befragten Studierenden ist mit dem Wohnungsangebot und den Mietpreisen sehr zufrieden und nutzt auch die vielfältigen Freizeitangebote sowie Einkaufsmöglichkeiten der Stadt Koblenz gerne“, erklärt Anna Römer, eine der Studentinnen. Dabei sei ein zunehmender Trend zum Konsum in lokalen Geschäften zu verzeichnen. Nur etwa ein Drittel der Befragten beziehe ihre Produkte lieber aus dem Internet, so die Projektgruppe. Besonders die Gastronomiebranche und andere konsumabhängige Branchen profitieren dabei von der Hochschule, aber auch Kinos, Fitnessstudios und Clubs werden regelmäßig von Studierenden frequentiert.

„Insgesamt lässt sich eine hohe Verbundenheit unserer Studierenden zur Region feststellen“, betont Prof. Dr. Bert Leyendecker, der für die methodische Betreuung der Projektstudie zuständig war, „zwei Drittel der Befragten haben sich ausschließlich an der Hochschule Koblenz beworben.“ Gründe für den Studienstandort Koblenz waren in erster Linie die Verbundenheit zum Heimatort und das innovative Studienangebot. 20 Prozent der Befragten gaben an, sich aufgrund der Attraktivität der Stadt Koblenz für den Studienort entschieden zu haben, 10 Prozent aufgrund der Berufschancen in der Region.

Verbesserungspotential sieht die Projektgruppe besonders bei der Anbindung der Hochschule durch öffentliche Verkehrsmittel. „Obwohl die öffentlichen Verkehrsmittel mit dem Studierendenausweis kostenlos genutzt werden können, wird dieses Angebot nur von einem sehr geringen Anteil der befragten Studenten wahrgenommen", so Projektmitglied Katharina Zwanenburg. Rund zwei Drittel der Studierenden komme mit dem Auto zur Hochschule. Mehr als die Hälfte der Studierenden lege dabei eine Strecke von unter 20 km zurück.

Louisa Dünschmann ist zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Projektgruppe. „Es ist schön zu sehen, dass die Studierenden eine so große Relevanz für die Region und ihre Wirtschaft haben“, freut sich die Studentin. Die Hochschule Koblenz locke mit ihren Grundlagen- und Nischenstudiengängen immer mehr junge Leute in die Region und die Stadt schaffe für diese gute Wohn- und Lebensbedingungen.