Studiengang mit Tiefgang: Studentin im Gespräch über den Master Gewässerkunde und Wasserwirtschaft

03.02.2025

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Seit dem Wintersemester 2023/2024 bietet die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) zusammen mit der Universität und der Hochschule Koblenz die Bachelor- und Master-Studiengänge „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“ an. Die BfG unterstützt die Studienangebote mit eigenen Vorlesungen, (Labor-)Praktika und der Betreuung von Abschlussarbeiten. Im Gespräch gibt die Master-Studentin Miriam Lehr einen Einblick in ihren Studienalltag und diskutiert Stärken und aktuelle Herausforderungen des Studiengangs.

  • Studierende sind mit einem Wissenschaftler von oben bei der Arbeit mit Fischen am Wasser fotografiert.

    BfG-Wissenschaftler Bernd Mockenhaupt gibt Studierenden einen Einblick in die Fischökologie. Bild: Dominik Rösch, BfG

  1. Welchen Bachelor-Abschluss haben sie abgelegt und wie sind sie auf den Master-Studiengang in Koblenz aufmerksam geworden?

    Ich habe im Bachelor BioGeowissenschaften an der Uni Koblenz studiert. Der Studiengang kombiniert die Schwerpunktfächer Biologie und Geographie, ergänzt durch Grundlagenwissen z. B. in Chemie, Physik und Statistik. Meine Bachelorarbeit habe ich in der BfG im Referat für Biochemie und Ökotoxikologie angefertigt. In meiner Abschlussarbeit habe ich mich mit der quantitativen und qualitativen Untersuchung von Mikroplastik in Muschel- und Wasserproben aus der Elbe beschäftigt. Während meiner Zeit an der BfG habe ich natürlich auch von dem neuen Studiengang gehört.

  2. Was hat Sie dazu bewogen, sich für den Masterstudiengang „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“ zu entscheiden? Gab es einen besonderen Moment oder ein persönliches Erlebnis, das Sie zu der Entscheidung gebracht hat?

    Ursprünglich war der Studiengang gar nicht meine erste Wahl. Ich wollte eher in Richtung Ozeanografie, Kartografie oder Klimatologie gehen. Auf alle Fälle einen Master mit Natur- oder Umweltwissenschaften als Schwerpunkt. Als dann der neue Studiengang von BfG, Uni und Hochschule Koblenz gestartet ist, war ich in einer Art Findungsphase. Wasser hat mich schon immer fasziniert – ich tauche und schwimme gerne – aber der technische Aspekt des Studiengangs hat mich zunächst abgeschreckt. Erst durch ein Praktikum in einem Ingenieurbüro habe ich gemerkt, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie ich dachte. Konkret habe ich an Projekten im Ahrtal mitgearbeitet und beispielsweise bei hydraulischen Berechnungen unterstützt. Das hat mich schließlich überzeugt, mich für den Studiengang einzuschreiben.

  3. Der Studiengang wird in Kooperation mit der Universität und der Hochschule Koblenz sowie der BfG angeboten. Wie erleben Sie diese Zusammenarbeit und welchen Mehrwert bringt diese Kooperation für Sie?

    Das Zusammenwirken von Uni, Hochschule und BfG ist spannend, aber auch herausfordernd. Jede Institution hat ihre eigene Herangehensweise, was manchmal zu organisatorischen Problemen führt. Zum Beispiel sind die Zeitpläne eng getaktet und ohne Auto wäre es schwierig zwischen den Standorten zu pendeln. Positiv ist jedoch, dass sich die Inhalte gut ergänzen und man durch die unterschiedlichen Perspektiven ein breiteres Verständnis für die Materie bekommt. Die Abläufe sind mit der Zeit besser geworden, einfach, weil sich die beteiligten Personen mehr und mehr einspielen. Für mich als Studentin ist es besonders herausfordernd eine der ersten und damit Pionierin und Wegbereiterin für kommende Studierende zu sein.

  4. Was würden Sie jemandem sagen, der darüber nachdenkt, sich für diesen Studiengang zu bewerben, aber noch unsicher ist?

    Wer sich für Wasser begeistert, sollte den Studiengang definitiv in Betracht ziehen. Es ist wichtig, offen zu sein und sich in verschiedene Themen einzuarbeiten. Von Abfluss-Modellierung über Wasserbau und Geomorphologie bis hin zu Ökotoxikologie und mikrobieller sowie aquatischer Ökologie: Der Studiengang ist vielseitig, was ihn ideal macht, wenn man noch nicht genau weiß, in welche Richtung man sich spezialisieren möchte. Man sollte aber auch bereit sein Herausforderungen anzunehmen und sich über die eigenen Grenzen hinauszuwagen. Ich denke, das besondere an dem Studiengang ist definitiv die interdisziplinäre Perspektive und die anwendungsorientierte Einbindung der BfG.

  5. In voraussichtlich einem Jahr werden Sie Ihr Studium mit dem Master of Science abschließen. Haben Sie schon eine Vorstellung, wo sie gerne nach Ihrem Abschluss arbeiten möchten?

    Ich tendiere aktuell in Richtung Behörde oder Forschung, idealerweise eine Kombination aus beidem. Forschung hat mich schon immer interessiert und durch meine gesammelten Erfahrungen während der Anfertigung meiner Bachelorarbeit in der BfG habe ich gesehen, dass auch die Arbeit in einer Behörde spannend sein kann. Es ist toll an Projekten zu arbeiten, die langfristig die Umwelt positiv beeinflussen. Bis zu meinem Abschluss kann aber auch noch viel passieren. Mit dem Studium stehen mir auf alle Fälle eine Menge Türen offen. 

 

Quelle: BfR