Wenn aus Ideen Innovationen werden – 14 Preisträgerinnen und Preisträger des „Ideenwettbewerb Rheinland-Pfalz 2022“ gekürt
03.06.2022
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Staatssekretärin Petra Dick-Walther zeigte sich beeindruckt von den Wettbewerbsbeiträgen und gratulierte den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich: „Die heute ausgezeichneten Ideen zeigen eindrücklich das große Potential an Unternehmergeist und Gründungsbereitschaft in Rheinland-Pfalz. Investieren wir in gute Ideen und junge Unternehmen, investieren wir in die Zukunft unseres Landes. Es ist wichtig, dieses Gründungspotenzial früh zu erkennen und zu unterstützen, damit aus guten Ideen erfolgreiche Unternehmen werden.“
Auch der Präsident der Hochschule Koblenz Prof. Dr. Karl Stoffel bekräftigte, dass die Gründungsförderung ein wichtiges Thema der Hochschule Koblenz ist: „Neben dem benötigten Fachwissen möchten wir unseren Studierenden auch Problemlösungskompetenz und Freude an Innovation vermitteln. Wenn sich daraus eine kreative Idee entwickelt, sehen wir uns verpflichtet, sie auch bei den weiteren Schritten hin zu Unternehmensgründung und Marktreife zu unterstützen.“
Aus wirtschaftlicher Sicht verwies der Geschäftsführer/CPO der Lohmann & Rauscher Gruppe Dr. Klemens Schulz auf die hohe Relevanz von Innovationen: „Als international agierendes Unternehmen wissen wir aus der Praxis, wie wesentlich neue Ideen in der Forschung und Entwicklung sind. Innovationsmanagement nimmt bei L&R daher einen hohen Stellenwert ein. Danke an die Preisträgerinnen und Preisträger für ihr Engagement und die vielen wertvollen Ideen und Projekte.“
Neben den Preisträgerinnen und Preisträgern der Regionalpreise Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier wurden sowohl die landesweiten Preisträger und Preisträgerinnen als auch der Medizinsonderpreis, die Nachwuchssonderpreise und der Start-up Sonderpreis im Rahmen der Veranstaltung geehrt.
Landesweite Preise
Auf Platz eins der landesweiten Preise landete in diesem Jahr Keran Sivalingam aus Kaiserslautern mit seiner Idee „Refactum“, eine KI-gestützte Software, die Unternehmen der Metallindustrie dabei unterstützt, ihre individuellen Produktionsfähigkeiten zu einer resilienten Lieferkette zu verknüpfen. Den zweiten Platz erreichte Prof. Dr. Georg Ankerhold, der am RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz lehrt, mit seinem berührungslosen laseroptischen Messverfahren zur Schädigungsbewertung feuerfester Keramiken bei hohen Temperaturen. Den dritten Platz der landesweiten Preise belegte Volker Nengel aus Ebernhahn mit der Idee „recover – e-bag“, durch dessen Einsatz verunfallte und ausgebrannte E-Fahrzeuge leicht zu bergen und abzutransportieren sind sowie eine erneute Rückzündung verhindert werden kann.
Medizinsonderpreis
Auch der Medizinsonderpreis wurde im Rahmen des diesjährigen Ideenwettbewerbs von der L&R Gruppe ausgelobt, die auch die diesjährige Preisverleihung unterstützt hat. Siegerin war Anika Spira aus Bad Sobernheim mit ihrer Idee „Wärmeleitfähiges Skoliose-Korsett durch Bornitrid als Füllstoff in Polymersystemen“. Um zu verhindern, dass die Verkrümmung der Wirbelsäule bei der Erkrankung durch Skoliose fortschreitet, hat sie ein Korsett mit einer wärmeleitfähigen Kunststoffplatte entwickelt, die als Basismaterial in der Orthopädietechnik eingesetzt wird. So kann das Korsett auch in den Sommermonaten getragen werden.
Nachwuchssonderpreise
Neben der Prämierung der drei besten landesweiten Ideen und des Medizinsonderpreises konnten Schülerinnen und Schüler drei Nachwuchssonderpreise gewinnen, die von der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) ausgelobt wurden. Anika Spira aus Bad Sobernheim, die Gewinnerin des Medizinsonderpreises, wurde in dieser Kategorie zusätzlich mit dem ersten Platz für ihre Idee „Wärmeleitfähiges Skoliose-Korsett durch Bornitrid als Füllstoff in Polymersystemen“ ausgezeichnet, Milan von dem Bussche aus Oppenheim entwickelte „QiTech Industries – Maschinen zum Herstellen von 3D-Druck Filament aus Plastikabfall“, ein Verfahren, das durch kleine intelligente Maschinen dabei unterstützt, lokale Recyclingketten aufzubauen und zur Nachhaltigkeit beiträgt. Seine Idee wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Den dritten Platz erzielte Jonas Mannweiler aus Neustadt mit der Idee „Drohne zur Luftqualitätsüberwachung“. Diese ermöglicht einen standortunabhängigen Einsatz sowie die Untersuchung der Ausbreitung von Schadstoffen in verschiedenen Richtungen.
Start-up Sonderpreis
Auch kürzlich gegründete Unternehmen mit einer innovativen Idee werden im Rahmen des Ideenwettbewerbs geehrt. In diesem Jahr wurde der Start-up Sonderpreis von der TechnologieZentrum Koblenz GmbH, der EBERLE & WOLLWEBER Communications GmbH sowie der Henzgen & Schommer consult GmbH ausgelobt. Hanna Jones aus Koblenz erhielt mit ihrer Idee „JOBS FOR MOMS®“ die Auszeichnung. Das digitale, innovative und regionale Service- und Jobportal vermittelt hochqualifizierte Mütter an familienfreundliche Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen und stärkt somit den Fachkräftemarkt.
Über die Geldpreise hinaus erwarten die Preisträgerinnen und Preisträger professionelle Coaching- und Beratungsangebote zur möglichen Existenzgründung. „Denn die beste Idee bleibt fruchtlos, wenn sie an der Umsetzung scheitert. Marktstudien, Investorensuche, Prototypenbau – in der Realisierung einer Geschäftsidee steckt viel Know-how und harte Arbeit“, erklärte Raphael Dupierry von der Abteilung Forschung und Transfer der Hochschule Koblenz, der den Ideenwettbewerb mitbegründet hat und leitet. Auch die nächste Bewerbungsrunde vom 14. November 2022 bis 28. Februar 2023 ermöglicht Unternehmen, Schülerinnen und Schülern, Studierenden und allen anderen Rheinland-Pfälzerinnen und Pfälzern, sich mit kreativen Ideen für innovative Produkte, neuartige Dienstleistungen und Verfahren zu beteiligen. Interessierte finden Informationen auf der Homepage unter www.ideenwettbewerb-rlp.de oder auf den Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram.