Mathematik und Biomedizin - Die Hochzeit zweier ungleicher Partner

Dieses Statement macht neugierig dachte sich Prof. Dr. Maik Kschischo, Studiengangsleiter der Biomathematik am RheinAhrCampus Remagen, und referierte am vergangenen Samstag zu diesem interessanten Thema im Forum Wissenschaft der Volkshochschule in Koblenz.

Die technologischen Fortschritte in der modernen Biologie erlauben es, eine immer größere Menge von interessanten medizinischen Daten zu erheben. Neben etablierten Verfahren aus der Bildgebung werden genomische und molekulare Daten (sog. Omics-Daten) immer bedeutender in der Dignostik und Therapie. Ein Kernproblem bei all diesen Daten ist allerdings deren computergestützte Analyse mittels mathematischer und statistischer Verfahren und Algorithmen. In absehbarer Zeit wird nicht so sehr die Datenerhebung, sondern deren Speicherung, Verarbeitung und Analyse den Flaschenhals bilden.

Mathematiker, Physiker, Informatiker und Ingenieure arbeiten heute in interdisziplinären Teams mit Biowissenschaftlern, um komplexe biologische Systeme besser zu verstehen und um Vorhersagemodelle zu entwickeln, die optimale Therapieentscheidungen oder neue therapeutische Methoden ermöglichen. Damit entwickelt sich die Biologie immer mehr von einer beschreibenden zu einer quantitativen Wissenschaft (Schlagwort Systembiologie).

Im Vortrag von Prof. Dr Kschischo wurde zunehmend die wichtigere Rolle der Mathematik anhand von einigen Beispielen aufgezeigt. Es wurde auch auf den offensichtlichen Mangel an qualifiziertem Nachwuchs hingewiesen.

Die Zuhörenden wurden zur kontroversen Diskussionen aufgefordert.