TIERAUFFANGSTATION, WILDTIERE IN DER STADT, KOBLENZ
BK1 I Baukonstruktion 1 I WiSe 23/24
Die Aufgabenstellung
Eichhörnchen, Igel, Enten, Schwäne, Feldhasen, Bilche (Garten- und Siebenschläfer), Vögel aller Art, Wildschweine, Füchse, Waschbären, Biber und sogar Wölfe: Viele Wildtiere sind inzwischen in kleinen und großen deutschen Städten heimisch. Die Tiere werden vom großen Futterangebot angelockt, stören sich nicht am Lärm und finden auf Brachflächen und in Gärten nahezu paradiesische Lebensräume.
Der urbane Lebensraum in Form von Parkanlagen, Friedhöfen und Gärten bietet vielen Wildtieren die Wildnis, die es so auf dem Land nicht mehr gibt. Biodiversität in der Stadt versus Monokulturen auf dem Land.
Die vermeintlich paradiesischen Habitate bergen jedoch auch Verletzungsgefahr, aber fehlinterpretierte Bedürftigkeit und daraus abgeleitete falsche Hilfeleistung kann den Tieren ebenso schaden. Findet man ein Wildtier in Not ist deshalb professionelle Hilfe unabdingbar.
Die Wildtierpflegestation Koblenz e.V. mit Sitz in Plaidt bietet diese geforderte Professionalität und möchte in den Sommermonaten das Angebot erweitern.
Geplant ist eine Erstaufnahmestation direkt am Schwanenteich entlang der Kaiserin-Augusta-Anlage in Koblenz. Die Tiere werden erstversorgt, kurzfrisitg untergebracht und entsprechend den Anforderungen weiterverteilt. So erfolgt zum Beispiel die Aufzucht von verwaisten Jungtieren in der Pflegestation in Plaidt. Sind die Tiere fit und selbstständig, werden sie grundsätzlich wieder ausgewildert.
Die Institution Wildtierpflegestation Koblenz e.V. wird nicht staatlich gefördert und finanziert sich aus Sach- und Geldspenden. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft beinhaltet eine dieser Sachspenden eine ausreichende Menge gebrauchter und wiederverwertbarer Ziegelsteine.
Die Tierauffangstation muss in ihrer Ausformulierung einen geeigneten Rahmen für das beschriebene Konzept bieten und ist unter Verwendung der Sachspende als Sichtmauerwerkskonstruktion zu konzipieren.
Beispielhaft kann hier auch die Pumpstation II in Oberwerth
betrachtet werden, die 1904 als Funktionsgebäude geplant,
den regionaltypischen und materialgerechten Umgang mit
Sichtmauerwerk par excellence zeigt.