Besucherzentrum, Dreifelden
EP3 I Entwurfsprojekt 3 I WiSe 21/22
Einführung und Aufgabe
Die Westerwälder Seenplatte in Rheinland-Pfalz liegt innerhalb des Städtevierecks Hachenburg, Wes- terburg, Montabaur und Dierdorf. Das Gelände zeichnet sich als sanft nivelliertes Hochplateau, zwischen den nördlich gelegenen Bergköpfen des Hachenburger Waldes und dem südlich gelegenen Saynbachtal, aus.
Die Seenplatte ist ein von Menschen geschaffener Naturraum und umfasst sieben Weiher, die im 17. Jahrhundert zur Fischzucht angelegt wurden und alle miteinander verbunden sind. 2019 ist die europaweit bedeutsame Seen- platte aus dem Privatbesitz des Für- stentums Wied an die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe übergegangen.
Als Eigentümerin hält die NABU- Stiftung schützend die Hand über die insgesamt 228 Hektar große Wasserfläche des Dreifelder Weihers, Haidenweihers, Hoffmannsweihers, Brinkenweihers, Postweihers, Haus- weihers und Wölferlinger Weihers.
Die Seenplatte inmitten der stark durch Wald geprägten Mittelgebirgslandschaft bietet wasserreiche Lebensräume und ist daher Heimat für Vogelarten mit unterschiedlichs- ten Lebensraumansprüchen und ein überregional bedeutsames Rastgebiet während des Vogelzugs.
Für den Schutz des wertvollen Lebensraums für die dort lebenden Tiere und Pflanzen sind unter anderen wasserbauliche Sanierungsmaßnahmen und naturschutzfachliche Arbeiten ge- plant. Des Weiteren plant die NABU- Stiftung in Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz zur Lenkung und Informierung von Fachgruppen und BesucherInnen ein Natur-, Umwelt- und Ernährungsbildungszentrum mit unterschiedlichen Angeboten.
Ziel ist es, dass das geplante Bildungszentrum auf dem ausge- wiesenen Areal „Liebchesgarten“ in Dreifelden als ein angenehmer und interessanter Ort empfunden wird.
Ausgehend von der Entwurfsidee sollen landschaftliche und architektonische Aspekte berücksichtigt werden, um zu einem überzeugenden Gesamtkonzept zu gelangen.
Das Angebot des Zentrums umfasst einen Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich, ein kleines Café und einen Hofladen (mit regionalen Produkten und Fachliteratur), einen Seminarbereich für Fachgruppen und Schulklassen. Die erforderlichen Besprechungs-, Arbeits- und Lagerräume für die MitarbeiterInnen des Zentrums sind ebenso wie Foyer mit Infobereich und Empfang zu integrieren.
Das Gesamtareal bietet darüber hinaus vielfältige Erlebnisorte und Attraktionen, wie ein Bauerngarten, Trockenmauern für Insekten und kleine Reptilien und eine Streuobstwiese. Die BesucherInnen werden hinsicht- lich ihres Verhaltens sensibilisiert und erfahren Wissenswertes entlang der sieben Seen auf einer Vielzahl unter- schiedlich langer Wanderwege und Fahrradrouten über die dort heimische Flora und Fauna.
Die Aufgabe besteht darin, das Raumprogramm des Zentrums ästhetisch, konstruktiv, folgerichtig und überzeugend zu organisieren.