Herr Waldemar Hübert (BSc.) – Preisträger des Koblenzer Hochschulpreises 2010 –

Bereits zum 18. Mal vergab der Förderkreis Wirtschaft und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit der WHU – Otto Beisheim School of Management und dem Kulturamt der Stadt Koblenz den "Koblenzer Hochschulpreis". Traditionell wurde der Preis, der herausragende Leistungen junger Wissenschaftler der Region würdigt, im Historischen Rathaussaal der Stadt Koblenz verliehen. Das Preisgeld von insgesamt 17.500 € stellte die Stiftung Zukunft der Sparkasse Koblenz zur Verfügung.
In diesem Jahr erhielt unter anderem der 24-jährige Waldemar Hübert, Student im Master-Studiengang "Applied Physics" am RheinAhrCampus Remagen der FH Koblenz, für seine Bachelor-Abschlussarbeit "Experimentelle Analyse des Doppelpuls-Verfahrens in der laserinduzierten Plasmaspektroskopie" diese Auszeichnung, die mir einem Preisgeld von 2.500 € dotiert ist.
Die laserinduzierte Plasmaspektroskopie (engl. LIBS) stellt ein elegantes modernes Messverfahren dar, um unter normalen Umgebungsbedingungen berührungsfrei und sehr schnell auf die Elementzusammensetzung unbekannter Proben zu schließen. Dazu wird ein kurzer aber sehr intensiver Laserpuls auf die Probe gestrahlt, wodurch einige Nano- bis Milligramm des Probenmaterials augenblicklich verdampfen. Durch die Einwirkung des Laserpulses heizt sich die mikroskopisch kleine Dampfwolke auf etwa 10 000°C auf und beginnt charakteristisch zu leuchten. Aus diesem Leuchten kann auf die genaue Zusammensetzung der Probe geschlossen werden. Ein schönes Messverfahren mit einem breiten industriellen und medizintechnischen Anwendungsspektrum – doch leider gab es in der Vergangenheit immer noch ungelöste Fragen bei der Elementzuordnung unter hohen Laserpulsleistungen. Darüber hinaus waren verfügbare LIBS-Laborsysteme aufgrund ihrer Größe nur bedingt industrietauglich.
Der Preisträger konnte innerhalb der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Georg Ankerhold und Prof. Dr. Peter Kohns am RheinAhrCampus Remagen in seiner Arbeit sowohl die Frage der falschen Elementzuordnung bei hohen Laserpulsleistungen wissenschaftlich fundiert beantworten als auch in Folge einen sehr kompakten LIBS-Lasermesskopf konstruieren, der die Verwertung der LIBS-Messtechnik im industriellen Bereich beispielsweise im Recycling-Sektor aber auch in der Medizintechnik bei der schonenden Kariesbehandlung deutlich erleichtern wird.
Bei der Analyse der unterschiedlichen Plasmalichtspektren zeigte der Preisträger, dass der linienverschiebende quantenmechanische so genannte "Stark-Effekt" eine auf einer Mikrosekundenskala zeitabhängige Rotverschiebung der Emissionslinien bewirkt und somit für die häufige Fehlinterpretation bei der Element-Linienzuordnung in LIBS-Experimenten verantwortlich ist. Dieser Zusammenhang ist in der Fachliteratur noch nicht betrachtet worden.
Die Ergebnisse der Arbeit wurden im Herbst vergangenen Jahres in Rom auf dem "Europäischen Symposium zur laserinduzierten Plasmaspektroskopie (EMSLIBS 2009)" sowie kürzlich im September in Memphis, USA, auf der "6. Internationalen Konferenz zur laserinduzierten Plasmaspektroskopie (LIBS 2010)" vorgestellt.

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