Christina Wolff at Football Association of Ireland, Ireland
Christina Wolff, Sportmanagement
Praktikum beim Irischen Fußball Verband
Vorbereitung des Praktikums
Der Kontakt zum Irischen Fußball Verband ist über eines meiner vorherigen Praktika zustande gekommen. Nachdem ich meine Bewerbung abgeschickt hatte, verging zunächst ein recht großer Zeitraum (wie sich im Nachhinein herausstellte, sollte dies für irische Verhältnisse völlig normal sein). Danach bat man mich um ein Skype-Gespräch, an welchem meine beiden zukünftigen Chefs sowie die HR-Managerin teilnahmen. Relativ schnell bekam ich eine Zusage, sodass die Planungen starten konnten. Mit der Hilfe von Sprachen/Internationales habe ich problemlos das Erasmus-Stipendium für Praktika im europäischen Ausland erhalten, sodass ich pro Monat mit zusätzlichen 350 Euro planen konnte.
Unterkunft
Da es mein Ziel war eine Unterkunft zu finden, bevor ich in Irland ankomme, suchte ich auf diversen Internetseiten. Empfehlen kann ich hier www.airbnb.com und www.homestay.com. Beide Websites kann man kostenlos nutzen und dort finden sich meist gute Angebote. Ich wurde letztlich auf airbnb.com fündig. Jedoch muss man sich bewusst sein, dass Dublin eine sehr teure Stadt mit entsprechend hohen Mietkosten ist. Die bekannteste irische Wohnungsbörse ist www.daft.ie.
Das Praktikum
Für vier Monate war ich Teil des Coach Education Departement der Football Association of Ireland. Die Abteilung Coach Education besteht aus drei festangestellten Mitarbeitern sowie zwei Praktikanten.
Im Vordergrund meiner Aufgaben stand zunächst die Organisation der einzelnen Kurse. Hier galt es im Vorfeld der jeweiligen Kurse die Anmeldungen zu verwalten, Ausbilder zu informieren, Sportplätze sowie Theorieräume zu buchen, Spieler zu organisieren und Materialen vorzubereiten. Im Anschluss an die Kurse selbst mussten die Ergebnisse verwaltet werden, was das Verschicken von Ergebnissen sowie Zertifikaten/Lizenzen bedeutete. Des Weiteren mussten die Datenbanken aktualisiert werden.
Im Rahmen der UEFA Lizenzen (UEFA A und B) ist es für einen Trainer notwendig Kurse des sogenannten UEFA Continuous Professional Development (CPD) zu besuchen, damit die Lizenz ihre Gültigkeit behält. Diese Kurse sollten nun im Rahmen einer zweitägigen Trainertagung in Dublin eingebunden werden. Die Organisation dieses Events war eine meiner Hauptaufgaben.
Um die Arbeit des Coach Education Departments weiter zu verbessern, erstellte ich eine Online-Umfrage, an welcher die Trainer der vergangen UEFA A und B Lizenzen teilnahmen. Ich erarbeitete das gesamte Konzept, erstellte den Online-Fragebogen und analysierte die Ergebnisse. Der daraus entstandene Ergebnisreport stellte die Basis für die Diskussion über mögliche Änderungen der Gestaltung der UEFA A und B Lizenz Lehrgänge. Weitere Aufgaben betrafen die Optimierung der Büroorganisation, allgemeine Bürotätigkeiten sowie die Unterstützung bei Heim-Länderspielen.
Positiv hervorheben möchte ich, dass mich meine Vorgesetzten und Kollegen als vollwertige Mitarbeiterin anerkannten und ich somit viele meiner Aufgaben selbständig ausführen durfte und stets dazu ermutigt wurde eigene Ideen mit einzubringen.
Sprachlich gab es nur am Anfang ein paar Probleme, da der irische Akzent doch etwas Gewöhnungszeit bedarf. Allerdings habe ich meine irischen Kollegen als sehr verständnisvoll und hilfsbereit kennengelernt. Mit jedem kommt man sehr schnell ins Gespräch und sie zeigen großes Interesse. Etwas problematisch war die Tatsache, dass mein direkter Vorgesetzter Schotte war. Wer schon mal einen Schotten hat sprechen hören, weiß wovon ich rede ;) Generell muss oder vielmehr darf man sich bei der Zusammenarbeit mit Iren daran gewöhnen, dass alles etwas entspannter gesehen wird und nur selten wirklich Stress aufkommt. Lieber geht man nochmal in Cafeteria und trinkt einen Tee. Wie zuvor bereits erwähnt, waren meine Kollegen sehr offen und haben mich sofort ins traditionelle „Thursday-Lunchtime-Soccer“ integriert. So wurde jeden Donnerstag mit etwa 10 - 15 Kollegen in der Mittagspause eine Runde Fußball gespielt.
Alltag
Der Alltag in Irland unterscheidet sich nur in ein paar Aspekten von dem in Deutschland. Generell sind die Lebenshaltungskosten bis zu 30% teurer, insbesondere Lebensmittel sind deutlich teurer. Alle Geschäfte haben auch an Sonntagen auf, sodass man nahezu 24 Stunden 7 Tage die Woche einkaufen kann. Bezüglich der öffentlichen Verkehrsmittel kann man sagen, dass man mit dem Bus in Dublin und Umgebung überall hinkommt, und man außerdem die DART oder den LUAS nutzen kann. All diese Verkehrsmittel kann man mit der bargeldlosen Bezahlkarte Leapcard nutzen oder eben bar bezahlen. Allerdings muss man in den Bussen passend bezahlen und mit der Leapcard spart man zudem noch ein paar Prozente. In den restlichen Teilen von Irland und Nordirland fahren Fernbusse und das Zugnetz ist ebenfalls ganz gut ausgebaut, sodass man auch ohne Auto fast überall hinkommt.
Freizeit
Da ich unter der Woche recht viel gearbeitet habe, war ich abends ab und an mit meinen Mitbewohnern noch in einem Pub. Die Wochenenden wiederum habe ich genutzt, um Dublin und den Rest von Irland zu sehen. Dublin bietet unfassbar viele Möglichkeiten. Über Kultur, Sport und Musik. Eigentlich sollte hier jeder etwas Passendes finden. Auch den Rest des Landes kann ich nur empfehlen. Neben den typischen Touristenattraktionen wie die Cliffs of Moher, Blarney Castle, die Wicklow Mountains, kann ich auch den Besuch von Nordirland empfehlen. Belfast ist eine sehr schöne Stadt und der Giants Causeway sowie die Carrick-a-rede-Ropebridge an der Nordküste sind eine Reise wert. Ich habe die meisten dieser Orte mit den Touren von www.paddywagontours.com gemacht. Das Preisleistungs-Verhältnis ist wirklich okay, man sieht unheimlich viel an einem Tag und selbst wenn man die Tour alleine bucht, lernt man sehr schnell andere Leute auf kennen. Ansonsten kann man sich aber auch durchaus mal für ein Wochenende ein Auto mieten.
Fazit
Das Praktikum hat sich enorm gelohnt. Zum einen habe ich einen umfassenden Einblick in die Arbeit eines internationalen Sportverbands gewinnen können, andererseits konnte ich viele wichtige Kontakte knüpfen. Des Weiteren konnte ich die Zeit nutzen um das Land zu bereisen. Ich kann Irland und ein Praktikum bei Irischen Fußball Verband wirklich nur weiterempfehlen!