Dennis Pelster at ASPIRA College in Split, Croatia

Ich, Dennis Pelster, Sportmanagement-Student am RheinAhrCampus in Remagen, habe mein Erasmus+ Auslandssemester im vergangenen Wintersemester vom 18.09.2019 bis zum 05.02.2020 absolviert und möchte euch hier über meinen Aufenthalt berichten, um euch so von einem ErasmusSemester überzeugen zu können. Bei Fragen könnt ihr euch unter dennispelster@web.de gerne melden.

5 Monate lang im Ausland nicht nur Urlaub machen, sondern auch dort leben und in die Kultur eintauchen; alles was mir vorher von jedem ehemaligen Erasmus-Studenten empfohlen wurde, bewahrheitete sich vollkommen. Daher fällt es mir überaus leicht, nach ereignisreichen fünf Monaten ein Resümee zu ziehen: Ich würde es genau so wieder machen. Angefangen mit der Wahl, dass es nach Kroatien an die Aspira University in Split gehen soll, bis hin zu allen Aktivitäten und Reisen, die ich in dieser Zeit erleben durfte. 
Die Entscheidung für Split und Kroatien und somit die Entscheidung gegen Málaga und Spanien, was ebenfalls eine mögliche Destination für mein Erasmus-Semester gewesen wäre, fiel mir anfangs schwer. Im Nachhinein bin ich aber umso glücklicher, Split und somit ein mir völlig unbekanntes Land sowie eine für mich noch unbekanntere Region, den Balkan ausgewählt und so ganz neu kennengelernt zu haben. Da ich mich für ein europäisches Zielland entschieden hatte, konnte ich mir auch recht viel zusätzliche Bürokratie sparen: Kein Reisepass, Visum, auch keine besonderen Impfungen waren notwendig, lediglich eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung musste zusätzlich zur EU-Krankenkassenkarte organisiert werden. Auch die Anreise war leicht und kostengünstig zu managen: Mit dem Flieger ging es von Stuttgart aus los. 
Als ich dann Mitte September in Split ankam, bei immer noch hochsommerlichen Temperaturen, konnte ich noch nicht ahnen, wie viele Leute ich aus der ganzen Welt kennenlernen würde und wie viele Städte, Regionen und auch Länder ich anschließend bereisen würde. Da meine Vorlesungen erst im Oktober los gingen, hatte ich in meinen ersten Wochen viel Zeit, Split und die Umgebung kennenzulernen. Historische Paläste und Ruinen, die durch das UNESCO-Weltkultur-Erbe geschützt sind, wunderschöne Aussichten von den höchsten Bergen Kroatiens, zahlreiche Inseln mit den schönsten Stränden Europas und auch traumhafte Wasserfälle in Nationalparks waren einige der Ziele, die ich zusammen mit anderen ErasmusStudenten erkunden konnte. Der schönste Ort in Split war meiner Meinung nach der Marjian „Berg“, ein Wald-Park am Stadtrand Splits. Hier konnte man joggen, Fahrrad fahren, oder auch einfach zur Spitze hochwandern für fantastische Ausblicke auf das Meer, die Inseln und den Sonnenuntergang

  • Marjian Berg

Durch die zahlreichen Aktivitäten fiel es mir leicht, mich schnell einzuleben und schnell viele Kontakte aus den verschiedensten Ländern der Welt zu knüpfen. Um zurechtzukommen war es auch hilfreich, dass es in Split viele deutsche Supermärkte (z.B. Lidl, Kaufland, DM, Müller) gab, sonst wäre es durch die fremde Sprache und die andere Währung sicherlich schwerer gewesen. Besonders das Erasmus-Netzwerk in Split half uns Studenten, uns in den ersten Tagen zurechtzufinden, und auch die ein oder andere Party wurde (zum Glück) organisiert.  
Den kroatischen Alltag und auch die dann begonnenen Vorlesungen ließen sich das ganze Semester über mit dem kroatischen Lebensmotto „Pomalo“ beschreiben: Ruhig an, Take it easy! Zuerst wird gemütlich ein Kaffee getrunken, und dann kann man ganz gemächlich mit den Vorlesungen oder Arbeit anfangen, im direkten Vergleich mit Deutschland schien alles etwas unorganisierter und entspannter. Allerdings konnte man sich auch sehr schnell daran gewöhnen, sodass man manchmal auch mit 20 Minuten Verspätung immer noch vor allen anderen am Treffpunkt war. 
Auch die Aspira University, eine kleine Privat-Universität, die ebenfalls Sportmanagement anbietet, hatte ihren Beitrag zu einem außergewöhnlichen Semester: Neben drei Kursen aus dem Sportmanagement-Bereich konnte ich neben einem Englisch-Kurs auch noch in Italienisch- sowie Kroatisch-Sprachkursen einiges Neues dazulernen. Die Kurswahl funktionierte im Vorfeld des Semesters einwandfrei, indem man einen sich selbsterklärenden Kurskatalog erhielt. Falls es Nachfragen gab, konnte man sich stets an die engagierten Mitarbeiter des International Office wenden, in Remagen am RAC wie auch in Split an der Aspira, die einem auch abseits des UniAlltags stets helfen konnten. Die Kurse fanden bis auf den English-Kurs immer in sehr kleinen Gruppen ausschließlich mit weiteren Erasmus-Studenten statt. So wurden zwar die Kontakte mit diesen verstärkt, leider fehlte dadurch manchmal der Kontakt zu den „Einheimischen“. Allerdings konnte man durch die kleinen Gruppen mit den Professoren auf einer sehr persönlichen Ebene arbeiten, was mir ebenfalls sehr gut gefiel.  
Da die Vorlesungen den Alltag nicht zu stark bestimmten, gab es immer wieder genug Zeit, sich mit Freunden an der bekannten Stadtpromenade, der Riva, oder am Strand auf einen Kaffee zu treffen. Das Wetter spielte uns hier auch in die Karten, lediglich im November gab es länger anhaltende Regenphasen, die so im direkten Vergleich zu Deutschland natürlich auch übertrieben dargestellt sind. So hatten wir fast den kompletten Winter über angenehme 15 Grad und Sonnenschein.  
 

  • Stadtpromenade Riva

Das Beste am ganzen Semester waren aber tatsächlich die Reisen: Immer zusammen mit anderen Studenten aus der ganzen Welt konnten wir in 5 Monaten mehr sehen, als ich wahrscheinlich in meinem gesamten vorherigen Leben gesehen habe. So haben wir gefühlt ganz Kroatien bereist, mit den wunderschönen Nationalparks, den traumhaften Inseln, den zahlreichen Bergen und dem offiziell besten Weihnachtsmarkt Europas in Zagreb. Darüber hinaus organisierten wir eigenständig Reisen in die angrenzenden Länder Bosnien-Herzegowina, Serbien, Slowenien, Slowakei, Italien, Ungarn, Österreich und Montenegro, mein persönlicher Favorit aus allen Reisezielen. Dabei lernte man nicht nur die Länder mit ihren verschiedenen Kulturen kennen, man konnte auch die anderen Erasmus-Studenten umso besser kennenlernen und so haben sich Freundschaften entwickelt, die auch nach dem Erasmus definitiv aufrecht gehalten werden. So empfehle ich euch definitiv, auch mal eure Zieldestination zu verlassen, um das gesamte Land und auch angrenzende Länder kennenzulernen, es lohnt sich! 

  • Bucht von Kotor
  • Trieste
  • Dubrovnik

Nach all diesen Erfahrungen, die ich in den vergangenen fünf Monaten erleben durfte und die neben meinem Studium besonders mich und meine Persönlichkeit weiterentwickelt haben, bin ich umso glücklicher darüber, mich für ein ErasmusSemester entschieden zu haben und kann es nur jedem empfehlen, der noch an seiner Entscheidung zweifelt.