Erik Winkler at the University of Riga, Latvia

1. Motivation für das Auslandssemester 

Meine Motivation für das Auslandssemester war, dass ich mich in Englisch verbessern und außerdem etwas komplett Neues kennenlernen wollte. Ich entschied mich für Riga in Lettland, da es die größte Stadt des Baltikums ist und weil ich in dieser Region von Europa noch nie war. Mehr noch interessierte mich die Geschichte Rigas, da es in vielen historischen Ereignissen eine wichtige Rolle spielte. Außerdem kann man viele weitere Länder von dort aus bereisen wie Estland, Litauen, Schweden, Finnland und Russland. Meiner Meinung nach sind diese Länder für viele von uns keine üblichen Reiseziele und schon alleine deswegen war es sehr interessant für mich.

2. Organisation des Auslandsaufenthaltes 

Bei der Organisation für das Auslandssemester war natürlich zu aller erst wichtig, wie ich es finanzieren möchte. Ich rechnete also mit dem Erasmus Geld und meinem zusätzlichen Ersparten, von 1000€ pro Monat. Insgesamt ergab das für den gesamten Aufenthalt 4000€. Diese Rechnung ging aber schon am Anfang nicht ganz auf, da meine Vermieterin vergessen hatte mir mitzuteilen, dass ihre Schwester für 3 weitere Tage in meinem zukünftigen Apartment mit ihren Freunden wohnt. Da ich meinen Flug schon gebucht hatte und es mir zwei Tage vor meiner Abreise gesagt wurde, musste ich noch ein Hotel hinzubuchen für 100€ für 3 Nächte. Außerdem musste ich noch 200€ Kaution und für die restlichen Tage im August weitere 100 € bezahlen. Denn ich zog am 25.August schon in das Apartment. Nun habe ich trotzdem eine Kostenaufstellung hier unten aufgeführt, die aber nicht so ganz der Realität entspricht:

Monatlich1.000 €
Miete330 €
Krankenversicherung111 €
Zusatzkosten100 €
Summe459 €
Woche115 €

Die 115€ pro Woche waren für Ernährung und Freizeit Aktivitäten eingeplant. 

Das Apartment ist groß und mit seiner Nähe zu den verschiedenen Universitäten ein guter Ausgangspunkt. Es ist ein Altbau, der direkt im Zentrum liegt und von dem aus man bequem überall zu Fuß hinkommt. Was Versicherungen angeht, habe ich nur zusätzlich eine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen, um für den Fall eines Notfalls die bestmögliche Absicherung zu haben. 

3. Der Campus

Das Campusleben an meiner Hochschule war nicht wirklich existent, da die Letten generell etwas distanziert sind. Für mich wirkte es so, als gebe es eine internationale Gruppe und eine Gruppe von lettischen Studenten. Die Besonderheiten des Uni-Lebens in Riga sind die kleinen Vorlesungen für meist 20 Studenten. Es werden mehr Fragen gestellt und es werden generell mehr Gruppenarbeiten mit Präsentationen erarbeitet. Die Kursauswahl ist nach dem Prinzip geregelt, wer zuerst kommt erhält auch den Kurs den er möchte. Als Hilfestellung würde ich euch raten, Kurse zu nehmen, die euch interessieren und euch irgendwie weiter helfen, da es euch dann einfacher fällt, sich auf diese zu konzentrieren.

4. Reisen

Als weiteren Tipp würde ich jedem raten etwas zu reisen, aber auch das Flair der Stadt aufzunehmen. Die Nähe zu den anderen Ländern mit großen Städten ist natürlich großartig. Hier sieht man zum Beispiel einige Bilder von meinen Reisen nach Lettland (Sigulda), Litauen (Vilnius), Schweden (Stockholm) und Finnland (Helsinki). Für Unternehmungen in Riga würde ich empfehlen, dass ihr euch die Museen anschaut wie das nationale Art Museum oder ihr in den Mezapark geht und euch dort von einem riesigen Park mit einem Zoo begeistern lasst. Musikbegeisterten kann ich nur empfehlen sich die Bars, wie z.B. den Alla folks club, anzuschauen und sich dort von der Live Musik inspirieren zu lassen. Ein paar gute Restaurants, die über die Stadt verteilt sind und nicht so teuer sind, wie das Hedgehog Restaurant, Tokyo City Sushi oder aber Lido mit klassischem Lettischen Essen. Außerdem würde ich euch raten, den Food court im Centralmarkt zu besuchen und nach Jurmala zum Strand zu fahren. Die Kosten für Getränke, Nahrungsmittel und Kosmetik Produkte sind gleich wie in Deutschland oder teurer. Dies schlägt sich vor allem in den Kosmetik Produkten nieder, die zu 90% aus dem Rossmann importiert wurden und eine ganz normale Zahnpasta so auf einmal 5 bis 6 € kostet. Alle anderen Empfehlungen oder Trips werden euch von den Erasmus Veranstaltern und der Uni gegeben bzw. gesendet. Die Dos und Don´ts würde ich so beschrieben: Passt ein bisschen darauf auf wie ihr euch verhaltet gegenüber betrunkenen Letten oder Russen. Sie sind manchmal nicht die nettesten. Außerdem solltet ihr nicht mit Alkohol auf der Straße herumlaufen, da dies in Riga verboten ist. Ich würde auch allen raten die Sache mit den Buddys zu überdenken, da gerade einige meiner weiblichen Freunde mir mitteilten, dass diese manchmal nicht die Grenzen kennen zum Bereich dessen was angebracht ist, wenn sie den Leuten eigentlich nur helfen sollen erstmal Fuß zu fassen. 

5. Fazit

Mein Fazit zu meinen Erasmus Semester in Riga ist, dass es auf jeden Fall sonnigere Plätze gibt, zu denen man reisen kann, aber im Endeffekt die Natur und die Schönheit des Landes überwiegt. Ihr werdet dort viele Menschen und Kulturen kennenlernen, die euch einen neuen Blickwinkel auf die Welt geben. Gerade auch deshalb, weil ihr zusammenhalten müsst wenn es dunkel ist im November und ihr nur eure Freunde habt, die euch aufmuntern. Ansonsten würde ich diese Erfahrung immer wieder machen wollen, da es mich wirklich menschlich weitergebracht hat und mein Englisch verbessert hat.