Philipp Ring at Universidade de Coimbra, Portugal
Motivation
Motivation
Im Wintersemester 2020/2021 absolvierte ich mein Auslandssemester an der Faculdade de Economia(FEUC) in Coimbra, Portugal. Da ich schon einige Male in Portugal im Urlaub war, wurde ich neugierig dort für eine längere Zeit zu leben. Besonders die Sprache als auch die Mentalität der Portugiesen gefiel mir, weswegen meine Wahl für mein Auslandssemester auf Portugal fiel. Nun standen Porto und Coimbra zur Auswahl. Mein Erstwunsch war zugegebener Maßen Porto, dennoch bin ich im Nachhinein froh in Coimbra gewesen zu sein.
Anreise
Da in der aktuellen Pandemie die Umstände etwas anders waren, möchte ich auch diese Erfahrungen nicht in diesem Bericht auslassen. Angereist bin ich per Auto, dies hatte zwei Vorteile. Erstens konnte ich so ohne Probleme ein- und ausreisen und war auf keine Flugverbindungen angewiesen. Zum anderen konnte ich vor Ort so viele Ausflüge unternehmen. In normalen Zeiten bietet sich der Flugverkehr sehr gut an. Ein Flug nach Porto dauert nur rund 3 Stunden. Von dort aus gibt es Zugverbindungen direkt nach Coimbra. Auch von Lissabon gibt es eine direkte Zugverbindung.
Wohnen
Eine Wohnung findet man in Coimbra ohne Probleme. Da es sich um die Studentenstadt in Portugal mit über 20.000 Studierenden handelt, gibt es zahlreiche Angebote. Ein WG-Zimmer liegt preislich bei etwa 180-300€. Wer ein eigenes Apartment möchte, zahlt ca. 300-450€ im Monat. Am besten informiert man sich im Vorhinein über die Lage, sodass man eine Wohnung in der Nähe der Fakultät findet. Auf Seiten wie uniplaces.com oder inlifeportugal.com gibt es viele Wohnungs-Angebote, wo man auch gleich die Wohnung/das Zimmer online buchen kann. Es gibt aber auch viele Aushänge an den Straßen vor den Wohnungen. Die Faculdade de Economia hat einen kleinen Campus und liegt auf dem Berg. Der beliebteste Platz der Studenten, der „Praça da Republica“ ist nicht allzu weit entfernt. Dort gibt es zahlreiche Bars, Restaurants und Veranstaltungen. In der aktuellen Pandemie waren diese aber nur eingeschränkt zu besuchen. So gab es feste Uhrzeiten, an denen die Geschäfte geschlossen waren und bestimmte Abstandsregeln.
Finanzen
Generell ist das Leben in Portugal etwas günstiger als in Deutschland. Die Kosten für Wohnung habe ich oben schon erwähnt. Ansonsten kommt man locker mit 50€ pro Woche für Essen aus, wenn man nicht auswärts isst. Durch die niedrigeren Preise kann man das allerdings ab und zu machen. Vor allem Getränke sind hier auswärts günstiger. Hinzu kommt dann noch Budget für Ausflüge, was natürlich sehr individuell ist. Eine Erasmus Förderung habe ich in Höhe von 390€ pro Monat erhalten.
Vorbereitung/Ankunft/Formalitäten
After accepting the place, you will receive an email asking you to log into the “Inforestudante” portal. This is comparable to MyStudy and OLAT. There you enter your details, select a photo for your student ID and enter your preliminary course selection. The registration will first be checked and then you will receive a confirmation. In the portal you will then also get your preliminary learning agreement and all important documents. If you have any questions, you can also contact the FEUC International Office directly by email.
Nach der Ankunft muss man einen Termin für die Berüßungssession ausmachen. Seinen Termin macht man im Inforestudante aus. Dort bekommt man eine Einführung und es werden alle weiteren Formalitäten erklärt. Auch wird erklärt, wie man seine Kurswahl nachträglich ändern kann. Dort erhält man auch seinen Studentenausweis. Man muss online im Inforestudante 20€ für eine Krankenversicherung bezahlen (geht z.B. per PayPal). Zusätzlich muss man sich im Citizen Shop der Stadt registrieren, da man ja länger als 3 Monate in Portugal bleibt. Für die Registrierung zahlt man 15€.
Campusleben/Kursauswahl
Die Faculdade de Economia ist klein und übersichtlich. Es gibt ein Hauptgebäude wo die Vorlesungen stattfinden. Zusätzlich gibt es eine Bibliothek, bei der man sich Bücher ausleihen konnte. In der Nähe gab es auch eine Mensa, bei der man als Student mittags essen konnte. Während meines Aufenthaltes gab es ein Rotationsystem, bei dem man abwechselnd vor Ort oder online Vorlesungen hatte. Die Professoren waren alle sehr hilfsbereit und man konnte jederzeit per E-Mail fragen stellen. Die Klausuren wurden auch im selben Gebäude geschrieben. Die Klausuren wurden Anfang Januar geschrieben. Außerdem gab es Nachschreibeklausuren Ende Januar, für alle, die die erste Klausur nicht bestanden haben. In manchen Fächern gibt es auch eine Ongoing Evaluation anstatt einer Klausur oder die Ausarbeitung einer Hausarbeit oder Präsentation während des Semesters in Verbindung mit einer Klausur. Die Lehrausstattung war modern und es wurde sich auf die aktuelle Situation angepasst. Ansonsten war das Campusleben durch die Pandemie etwas eingeschränkt. Viele Veranstaltungen fanden dementsprechend Online statt. So konnten die Veranstaltungen der Organisation ESN im ersten Monat, wo sich alle Erasmus-Studenten kennenlernen können, nicht wie geplant Face-to-Face stattfinden.
Leben in Portugal & Freizeit
In der Freizeit gibt es einiges zu sehen. Allein in Coimbra gibt es einige Sehenswürdigkeiten, z.B. die alte Universität, den Botanischen Garten, die Altstadt und den Fluss Mondego. Hier wird einem also nie langweilig. Die Stadt hat sehr viele Facetten. Dadurch, dass es sehr viele Studenten in der Stadt gibt, wirkt die Stadt sehr jung und die meisten treffen sich abends am Praça da Republica. Auch gibt es mehrere Einkaufszentren. Die Westküste mit dem Surferhotspot Nazaré und weiteren schönen Städten ist ebenfalls sehr sehenswert. Diese erreicht man auch in unter einer Stunde mit dem Auto. Aveiro, eine Stadt sehr nah an Coimbra ist durchaus einen Ausflug wert. Sie wird auch als Venedig von Portugal bezeichnet. Auch Porto und Lissabon, die beiden größten Städte sind unglaublich schön und bieten einiges an Sehenswürdigkeiten. Was man sich auch auf keinen Fall entgehen lassen sollte, wenn man reisen möchte, ist die Algarve (Südküste). Diese bietet superschöne Strände, Natur und kleine Fischerdörfer. Auch gibt es einige Nationalparks und Städte im Landesinneren die durchaus sehenswert sind. Zur Mentalität der Portugiesen kann man sagen, dass sie sehr gelassen und eher zurückhaltend, aber nett sind. Das Leben wirkt ein wenig entschleunigt hier und nicht so hektisch.
Die meisten Portugiesen sprechen englisch, vor allem im Süden des Landes. Dennoch macht es Sinn den Sprachkurs an der Universität zu belegen, so kann man etwas mehr über die Kultur lernen und in der ein oder anderen Alltagssituation portugiesisch sprechen. Zu guter Letzt kann man auch noch das Wetter erwähnen, so sind es selbst im Winter nie unter 10-15 Grad. Im September und Oktober ist immer noch sehr schönes Wetter. Im September sind 30 Grad keine Seltenheit. Oktober und November sind dann schon etwas kälter, aber oftmals sind es noch über 20 Grad.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass Coimbra eine sehr schöne und traditionsreiche Stadt ist, die ich als potenziellen Ort für das Auslandssemester nur empfehlen kann. Sie bietet sowohl alte Tradition und Architektur als auch ein modernes und junges Flair. Es gibt einige Aktivitäten und ausreichend andere Studierende, mit denen man etwas unternehmen kann. Durch ihre zentrale Lage kann man auch im Umfeld sehr viel erkunden. Auch die Faculdade de Economia hat mir sehr gefallen und sie war übersichtlich und familiär. Zudem lernt man eine neue Sprache und Kultur kennen. Die Temperaturen sind warm und finanziell ist es auch sehr gut machbar. Eine gute Abwechslung zu einer deutschen Stadt.