Sebastian Wolf in Portugal, Semester Abroad at the University of Porto
Motivation zur Auslandsphase und Entscheidung für das Zielland
Porto ist eine farbenfrohe, erlebnisreiche und sehr schöne Stadt an der Küste Portugals. Letztes Semester hatte ich die einzigartige Möglichkeit, diese schöne Stadt für 2 Monate mein Zuhause zu nennen. Durch die immer nochbestehende Corona Pandemie, musste ich einen Teil des Semesters daheim vor dem Computer bewältigen. Dennoch hat mich diese Herausforderung nicht davon abgehalten, ein wunderschönes Semester zu haben, mit vielen Erfahrungen und unzähligen unvergesslichen Momenten.
Dieser Erlebnisbericht soll beide Seiten aufzeigen. Die Online-Zeit in Deutschland und die Zeit in Porto. Hierbei werde ich auf diese Herausforderungen eingehen und etwas erzählen, von meinem Alltag, den besonderen Momente und darüber, was ich in dieser Zeit gelernt habe.
Aller Anfang ist schwer. So begann mein Auslandssemester auch für mich nicht gerade sehr vielversprechend. Durch die immer nochbestehende Corona Pandemie, musste ich, wie auch viele andere Studenten, das Semester von Zuhause aus online starten. Dies war sicherlich nicht das, was ich mir gewünscht hatte, aber es warrichtig und wichtig für die Gesundheit von mir und allen anderen Menschen.
Noch vor dem Semesterstart wurde eine Einführungswoche gehalten, die natürlich auch online war. Bei dieser konnte ich alles über das online Programm der Uni “Domus” erfahren und habe meine ersten internationalen Freundschaften geschlossen.
Ich war verwundert, dass ich selbst über die Webcam noch vor dem eigentlichen Start meines Semesters neue Freunde kennenlernen konnte. Am Ende der Woche gab es einen "Online-Spieleabend”, an dem viele Erasmus Studenten teilnahmen. Dieser Abend hat mein komplettes Semester verändert. Durch ihn lernte ich Freunde kennen, die mir später halfen, eine Wohnung in Porto zu finden, um mein Erasmus wirklich zu starten.
Aber über meine Präsenzzeit in Porto später mehr.
Nachdem die Einführungswoche zu Ende gegangen war, starteten die ersten Vorlesung über Zoom. Ganz speziell hatte ich mich auf den Portugiesisch Unterricht gefreut. Es war sehraufregend, eine neue Sprache zu lernen und ich konnte esgar nicht abwarten, die ersten Vorlesungen zu hören.
Ein kleiner Vorteil daheim zu sein war es, dass durch die verschiedenen Zeitzonen der Unterricht für mich erst um 9:30 Uhr begann. So konnte ich ausgeschlafen in den Tag starten und schon zur ersten Stunde 100% geben. Die Aufgaben haben wir meistens über „Moodle“ bekommen. Dies ist eine Onlineplattform, die es uns Studenten sehr einfach macht, Aufgaben zusammen zu lösen und einzusenden.
Ein sehr besonderer Moment hierbei entstand nach der Abgabe einer besonderen Gruppenarbeit in dem Fach “Multimodal Communication”. Meine Gruppe sollte einen Kurzfilm drehen, der die klassischen Elemente des Spannungsbogen enthält. Hierbei kamen auch schon die ersten Herausforderungen vom Online-Studieren auf uns zu. Nachdem wir die Idee für einen guten Kurzfilm und das nötige Skript fertiggestellt hatten, sollte das eigentlicheFilmen beginnen. Da wir alle internationalen Studenten waren und 1000 Kilometervoneinander entfernt wohnten, viel uns diese Aufgabe ziemlich schwer.Nach einer langen Diskussion,entschieden wir uns dafür, das komplette Skript umzuschreiben. Wir schrieben eine neue Geschichte,die sich perfekt über Zoom abfilmen lies. Obwohl uns die Gruppenarbeit einige Tage kostete, empfanden wir es kaum als Belastung, denn wir hatte alle sehr viel Spaß daran, unsere Ideen in einen Film zu verwandeln.
Nachdem wir unseren Film präsentiert hatten, trafen wir uns am Abend in Zoom wieder, um uns zusammen an der abgeschlossenenAufgabe zuerfreuen. An diesem Abend habe ich mich garnicht mehr so entfernt von den anderen internationalen Studenten gefühlt. Obwohl wir alle vor der Kamera in unseren eigenen 4 Wänden saßen, konnten wir das Studentenleben in vollen Zügen genießen. An diesem Abend machten mir 2 meiner neu gewonnen Freunde ein umwerfendes Angebot. Sie lebten bereits in einer Wohngesellschaft in Portugal und fragten mich, ob ich denn auch dort wohnen wollen würde. Ich überlegte nicht lange und nahm das Angebot an. Ich buchte einen Flug, füllte alle “Corona-Anforderungen” aus und packte meine Sachen, um endlich nach Portugal reisen zu können.Nach nur 1 Monat daheim, saß ich nun morgens um 6 Uhr am Flughafen und wartet auf meinem Flieger Richtung Portugal.
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Schulisch war Porto auch sehr interessant. Weiterhin herrschte Online-Unterricht. Es erleichterte die Aufgabe jedoch erheblich, dass wir uns für Gruppenarbeiten persönlich treffen konnten. Die Klausuren am Ende des Semesters wurden teils online teils in Präsenz abgehalten. Es war sehr motivierend, wieder einen Vortrag in einem Klassenraum vor der Dozentin zu halten. Nach 1,5 Jahren Corona vermisst man wirklich auch die kleinsten Sachen.
Die Prüfungsphase war für mich ungewohnt angenehm. Jeder Student konnte sich am Anfang des Semesters aussuchen, ob man „continuousExam“ oder „finalExam“nehmen wollte. Continuousbedeutet, dass jede Stunde des Semesters bewertet wird und dem Studenten am Ende des Semesters nur ein kleinerer Test bevorsteht. Wählt man „final Exam“, schreibt man, wie in Deutschland auch, eine Klausur am Ende des Semesters, die die Note bestimmt. Da ich es mag, jede Stunde mitzuarbeiten, habe ich für jedes Fach die „continuous“ Variante gewählt.
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Nach einem zweieinhalbstündigen Flugstand ich mit meinem Koffer am Flughafen in Porto. Hier wurde ich von meiner Vermieterin und ihrem Sohn mit dem Auto abgeholt und zu meiner Bleibe für den Rest des Semesters gebracht.
Die WG war im Herzen Portos und sie war mit 9 internationalen Studenten bestückt. Ich war bei der Ankunft sehr aufgeregt darüber, alle Studenten kennenzulernen. Am Eingang wurde ich von meinen Freunden aus der Gruppenarbeit begrüßt. Sie stellten mich den anderen Mitbewohnern vor und zeigten mir mein Zimmer.
Als ich meine Sachen ausgepackt hatte, ging es für mich zuerst zum Supermarkt. Dieser war zu Glück nur 5 Fußminuten entfernt. Ein wenig ängstlich war ich schon, da ich bis dato noch nicht wirklich gut portugiesisch sprechen konnte.
Das war aber am Ende jedoch gar kein Problem. Mit einem einfachen „Obrigado“ (deutsch = danke) konnte man jeden Supermarkteinkauf ganz einfach meistern. Brauchte man mehr Wörter, konnte man mit den meisten Supermarktarbeitern auch Englisch sprechen. Am Abend ging es für mich in eine Bar. Zu dieser Zeit herrschte in Deutschland noch ein absoluter Lockdown. Alle Cafés und Gaststätten waren geschlossen und ich war glücklich darüber, dass in Portugal alles geöffnet hatte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht bestellte ich mir etwas zu trinken und schaute Fußball mit meinen neu gewonnen Freunden. Das hört sich jetzt zwar sehr „normal“ an, aber nach 1,5 Jahren ohne jeglichen Barbesuch war dieser Abend für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen. Zu meinem Glück, wurde das ChampionsleagueEndspiel zwischen Chelsea und Manchester City nach Porto verlegt. Wir schauten das Spiel im Chelsea Fanblock und hatten die Nacht unseres Lebens. Chelsea gewann das Match und wir feierten mit über 10.000 Chelsea Fans durch ganz Porto.
Aber nicht nur das Partyleben in Portugal war schön. In meiner Zeit in Porto habe ich viele atemberaubende Städte und Sehenswürdigkeiten besucht. Von der Bom Jesus Kirche in Braga bis zum Jardim do Morro in Porto, konnte ich die wunderschöne Architektur und Lebensweise der Portugiesen bewundern. Einer meiner Highlights war es, am Strand von Matosinhoszu surfen. Ich habe das in meinem Leben vorher noch nie gemacht und war daher sehrgespannt, wie es mir gefällt. Meine Erwartungen wurden gesprengt. Obwohl ich sehr wahrscheinlich mehr im Wasser war als auf dem Bord, war es für mich ein so schönes Erlebnis und ich kann es gar nicht erwarten, wiedermal zu surfen.
Fazit
Zum Ende hin habe ich mir selbst die Frage gestellt, ob sich das Auslandssemester trotz Corona für mich gelohnt hat.
Dies kann ich mit einem klaren JA beantworten. Trotz der Einschränkungen durch die Corona Pandemie,war mein Auslandsemester das beste Erlebnis, das ich je gemacht habe. Die Menschen, die ich kennenlernen durfte und die Erfahrungen, die ich dort machen konnte, werde ich in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen. Vom PasteldeNata essen (portugiesisches Gebäck) bis zum late Night schwimmen im Meer, war alles dabei. Ich bin glücklich diese Herausforderung angenommen zu haben, obwohl sie mich komplett aus meiner Comfortzone herausgeholt hat. Durch dieses Semester bin ich so sehr gewachsen. Ich kann jedem nur empfehlen das Land Portugal mal zu besuchen und sich speziell Porto anzuschauen. Nach gut zweieinhalb Monaten in Porto kann ich sagen, dass kein Tag so ist wie der andere. Hinter jeder Ecke erwartet dich eine neue Attraktion, die man erleben kann.
Ich bin sehr froh, dass Erasmus und der Rheinahrcampus mir dieses Erlebnis möglich gemacht haben und ich werde auf jeden Fallnochmal nach Portugal fliegen.