Timon Peuker at ASPIRA College in Split, Croatia
Motivation zur Auslandsphase und Entscheidung für das Zielland
Warum ein Auslandssemester machen?
Ein Auslandssemester bietet dir viele neue Möglichkeiten deinen akademischen und sozialen Horizont zu erweitern und viele unvergessliche Erlebnisse zu haben.
Was mich motiviert hat, mein Auslandssemester in Split, Kroatien zu beschreiten war nicht nur die Möglichkeit meine Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch die Chance einen Einblick in ein anderes Bildungssystem, welches neue Ideen vermittelt, zu bekommen.
Des Weiteren habe ich mich darauf gefreut, viele neue Kontakte mit Studenten aus aller Welt zu knüpfen und somit auch viele neue Kulturen kennenzulernen. Außerdem gibt es in Kroatien über den Sommer sehr schönes Wetter mit viel Sonnenschein, welches man an einem der unzähligen Strände Kroatiens genießen kann.
Wer sich dagegen auch mal körperlich betätigen will, kann dies in der Gegend um Split auch gut im Einklang mit der Natur machen, indem man entweder Wandern geht oder doch lieber eine Wasserportart ausprobiert. Kroatien verfügt über eine sehr bergige Landschaft. Zudem ist nicht nur die Umwelt schön, sondern auch die alte Stadt Split mit ihrer langen Historie und einzigartigen Kultur. Im Umkreis von Split gibt es ebenfalls kulturell viel zu erleben, indem man z.B. eine der zahlreichen alten Burgruinen besichtigt.
Organisation des Auslandsaufenthaltes
Allgemein würde ich jemanden, der noch nicht sicher ist in welches Land es gehen soll, empfehlen, falls möglich, mit anderen Studenten, die bereits ein Auslandssemester gemacht haben zu reden, da diese häufig einen guten Einblick in das Leben vor Ort geben können.
Außerdem würde ich mich selber fragen: Wie wichtig ist mir Wetter und Umwelt? Wie wichtig ist mir das kulturelle Erlebnis? Wie wichtig ist mir die Universität zu der ich möchte? Wie ist die Mentalität der lokalen Leute? Wie hoch sind die Lebenskosten? Kann man eine finanzielle Förderung bekommen?
Das wichtigste ist, sich dabei auszusuchen, was am besten für einen selber passt, denn jedes Land hat seine Vor- und Nachteile.
Den Auslandsaufenthalt zu organisieren ist weniger Arbeit als man denkt. Für die organisatorisch verpflichtenden Dinge, wie z.B. das Learning Agreement macht es Sinn, eng mit der Kontaktperson aus der eigenen Hochschule, sowie mit der aus der ausländischen Hochschule in Kontakt zu stehen.
Spezielle Anreisevorbereiten wie Versicherung, Visum oder Impfungen hatte ich nicht. Meine europäische Versicherungskarte ist in Kroatien, sowie auch in jedem anderen Land der Europäischen Union gültig.
Ich habe vor Abreise meine Versicherung verständigt, von wann bis wann ich mich im Ausland befinde.
Ein Visum ist ebenfalls in einem europäischen Land nicht notwendig. Das einzige was ich vor Ort gemacht habe, war bei der Verwaltung eine OIB Nummer, welche die persönliche kroatische Identifikationsnummer ist, angefordert. Außerdem musste man für einen Aufenthalt von über 90 Tagen vor Ort ebenfalls ein „Residence Permit“ anfragen. Spezielle Impfungen sind in Kroatien nicht notwendig.
Die Wohnungssuche habe ich ca. 3 Monate vor der Abreise gemeinsam mit einem Kommilitonen beschritten. Wir haben dabei erst einmal in der Erasmus WhatsApp Gruppe von Split nachgefragt und dort einige Links zu hilfreichen Internetseiten zugeschickt bekommen. Auf den verschiedenen Seiten haben wir dann bei unterschiedlichen Wohnungen nachgefragt und ziemlich schnell eine gefunden, welche uns zugesagt hatte. Die Lage der Wohnung war für uns nahezu perfekt, da der Weg zur Altstadt ca. 8 Minuten und der Weg zur Uni ca. 15 Minuten zu Fuß dauert. Außerdem war die Wohnung für 2 Leute relativ groß und gut ausgestattet.
Für das was man bekommen hat, war der Preis von 275 Euro/Monat pro Person mehr als fair. Allerdings kann man mit niedrigeren Ansprüchen noch einiges an Geld sparen und auch noch günstigere Wohnungen finden. Hierbei muss jeder selber wissen wie viel er ausgeben will. In der Regel sind Wohnungen, welche mit mehreren Personen geteilt werden, immer günstiger als Einzelwohnungen.
Nach Kroatien bin ich in dem Auto meines Kommilitonen mitgefahren, was sich auf ca. 90 Euro Spritkosten belaufen hat. Für meine Wohnung habe ich wie bereits schon erwähnt 275 Euro pro Monat bezahlt. Hinzu kamen noch Kosten für Essen, Aktivitäten und Sonstiges, sodass am Ende ca. 500 Euro pro Monat fällig wurden. Je nachdem wie viel die eigene Wohnung/Lebensstil kostet, können die Kosten beim eigenen Auslandssemester natürlich niedriger oder höher liegen. Von Erasmus habe ich ca. 300 Euro pro Monat bekommen, sodass ich jeden Monat noch ca. 200 Euro von meinem eigenen Geld aufbringen musste.
Die Gasthochschule
Ich war an der Aspira University, bei welcher es sich um eine kleine Privatuniversität handelt. Somit hatte ich nicht die größte Auswahl an Kursen. Dennoch habe ich einige Kurse gefunden, welche mir sehr gefallen haben und eine gute Ergänzung zu meinem Studium waren. Meine Fächer hießen:
- International Management
- International Marketing
- Enterprise Economics
- Business English IV.
Das Campusleben war dementsprechend nicht so actionreich wie bei einer großen Universität, dennoch waren die internationalen so wie lokalen Studenten sehr freundlich und es lag eine entspannte Atmosphäre vor. Für Action und Aktivitäten hat das Erasmusnetzwerk sowieso genug gesorgt, sodass man immer etwas machen konnte.
Das Leben im Gastland
Es ist zu erwähnen, dass ich mich leider aufgrund der Ausnahmesituation, ausgelöst durch COVID-19, nur ca. 6 Wochen im Ausland befand. Meine gewählten Kurse habe ich anschließend von Deutschland aus online zu Ende geführt, was sehr gut funktioniert hat.
Somit war mein Erlebnis eines „richtigen“ Auslandssemesters nur einige Wochen lang. Deswegen kann ich leider nur von einem kurzen Zeitraum berichten, der mir aber genug Zeit gegeben hat, um einen ordentlichen Einblick in das lokale Leben, das Erasmus Netzwerk und die generelle Erfahrung eines Auslandssemesters zu bekommen.
Meine Erfahrung während ich mich in Split befand war so ziemlich wie ich es schon vorher erwartet hatte: Nette Leute, eine atemberaubende Natur, schönes Wetter, eine einzigartige Kultur mit einer langen und interessanten Historie.
Außerdem gab es mehrmals die Woche verschiedene Aktivitäten, die von Erasmus angeboten wurden. Diese reichten vom gemeinsamen feiern in den verschiedenen Bars und Clubs, über sportliche Aktivitäten wie z.B. Bouldern oder Wandern bis hin zu ganztägigen Trips in naheliegende Naturschutzgebiete oder Städte. Das alles gibt es zu fairen studentengerechten Preisen. Wer also ein volles Programm haben will, ist mit einem Erasmus Auslandssemester bestens aufgehoben. Wenn man es allerdings auch mal ein bisschen ruhiger angehen lassen will, kann man dies auch machen, da alle Aktivitäten freiwillig sind. Man kann sich auch einfach mal nur an den Strand legen und in Ruhe entspannen.
Mein wichtigster Tipp für jeden Studierenden: Versuche, wenn möglich, anfangs zu möglichst vielen Aktivitäten zu gehen und mit möglichst vielen Leuten vor allem in Englisch zu reden. So lernst du nicht nur schnell neue Leute aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennen, sondern lernst auch schnell selbstsicher in der englischen Sprache zu reden.
Außerdem ist es ein guter Tipp sich immer zu trauen nachzufragen, wenn man sich über eine organisatorische Sache nicht sicher ist. Im Erasmus Netzwerk gibt es genug Ansprechpartner die mehr als bereit sind Dir weiterzuhelfen.
Ansonsten ist es auch noch zu empfehlen, während der Wohnungssuche schon in Deutschland nach anderen Personen Ausschau zu halten, welche ebenfalls dort eine Wohnung suchen.
In der Erasmus WhatsApp Gruppe von Split konnte man gut danach fragen und sich anschließend gemeinsam auf die Wohnungssuche machen. Außerdem kann man sich somit, falls man mit dem Auto fahren will, einiges an Fahrtkosten sparen, wenn man jemanden aus der Nähe findet, der auch mitfahren will.
Fazit
Im großen Ganzen ist mein Fazit, dass mein Auslandssemester sich trotz der kurzen Aufenthaltsdauer aufgrund des Ausnahmezustands durch COVID-19 dennoch gelohnt hat, da ich Einblicke in das lokale Leben in Split bekommen konnte und einige neue Leute kennengelernt hatte. Ich kann mir vorstellen, dass ein volles Auslandssemester vor Ort nur noch besser werden kann und würde jedem, der sich unsicher ist, empfehlen die Reise anzutreten.