Online-Befragungen

Im Modellprojekt Diskursive Qualitätsentwicklung bedarfsgerechter Übergänge (DebÜ) findet eine als Längsschnitt angelegte Befragung von Kita- und Grundschulleitungen statt. Die Online-Befragung wird in zwei Erhebungswellen (Januar 2023 und Januar 2024) durchgeführt. Der Befragungs-Link wurde an alle Kitas und Grundschulen der vier Modellregionen (Koblenz, Speyer, Landkreis Neuwied, Landkreis Mainz-Bingen) versendet.

In der ersten Erhebungswelle sind von den insgesamt 122 befragten Leitungen 54 % der Befragten in einer Kindertageseinrichtung und 46 % der Befragten in einer Grundschule tätig. 64 % der vertretenen Kindertageseinrichtungen und 63 % der vertretenen Grundschulen befinden sich in ländlicheren Gebieten (Einwohnerzahl der Gemeinde unter 10.000).

Erste Ergebnisse der ersten Erhebungswelle zeigen unter anderem, dass Bildungseinrichtungen, die intern ein Verfahren der Qualitätsentwicklung/-sicherung verwenden (55 % der Befragten), insgesamt zufriedener in der Kooperation mit der jeweils anderen Bildungseinrichtung sind. Ebenso zeigt sich, dass Verfahren der Qualitätsentwicklung/-sicherung eher in Bildungseinrichtungen von städtischen Gebieten (65 % der Befragten) als ländlichen Gebieten (45 % der Befragten) angewendet werden. Klassische Kooperationsmaßnahmen mit Kindern mit dem Fokus des Kennenlernens der neuen Umgebung sind regelmäßiger in den Kindertageseinrichtungen als in der Grundschule vertreten. Weiterhin finden Kooperationsmaßnahmen in Bezug auf Kinder, wie gemeinsame Beobachtungs- und Testverfahren (Stadt = 39 % der Befragten; Land = 26 % der Befragten), sowie Sprachförderung und -angebote (Stadt = 19 % der Befragten; Land = 8 % der Befragten) regelmäßiger (von einmal jährlich bis mindestens vierzehntägig) in städtischen als in ländlichen Regionen statt. Kooperationsmaßnahmen, die die Eltern miteinbeziehen wie z. B. individuelle Entwicklungsgespräche (Stadt = 50 % der Befragten; Land = 36 % der Befragten), finden ebenso regelmäßiger in städtischen als in ländlichen Gebieten statt.

Sowohl Leitungen aus Kindertageseinrichtungen als auch Leitungen aus Grundschulen geben an, dass sie sich insgesamt mehr zeitliche und personelle Ressourcen für die Kooperation im Übergangsprozess wünschen. Diese und weitere Ergebnisse der ersten Erhebungsphase 2023 verdeutlichen die Vielschichtigkeit in der Kooperation zweier Systeme am Beispiel des Übergangs der Kinder von der Kindertageseinrichtung zur Grundschule.