1. FC Köln zu Gast am RheinAhrCampus

Geschäftsführer des 1. FC Köln informierte die Studierenden über die Finanzierung eines Bundesligisten – Ehemaliger Student des RheinAhrCampus Leiter der Sportslab-Abteilung.

REMAGEN. Wann begeben sich Sportmanagement-Studierende freiwillig um 19 Uhr noch in den Hörsaal? Wenn die Referenten Oliver Leki und Boris Notzon vom 1. FC Köln heißen! Vor vollbesetztem Hörsaal am RheinAhrCampus referierten der Geschäftsführer und der Leiter des Sportslab über die Finanzierung eines Bundesligisten und über die Videoanalyse- und Scoutingabteilung des Fußballclubs.

"Wir finden es gut zu sehen, dass der Sportökonomienachwuchs so fleißig ist“, so Leki zu Beginn seines Vortrages. Er gab den Studierenden eine wirtschaftliche Einschätzung des FC, der mit 70 Mio. Euro Umsatz nicht unbedingt eine Spitzenposition in der deutschen Fußballlandschaft einnimmt. Durch den Vergleich zu Bayern München, die mit einem Umsatz von 300  Mio. Euro ganz andere sportliche Möglichkeiten haben, machte Leki den Studierenden den Zusammenhang zwischen finanziellen Mitteln und sportlichem Ergebnis deutlich.

Wenn derzeit auch noch nicht sportlich, so ist der FC jedoch auf jeden Fall an anderer Stelle Spitzenreiter: mit seiner innovativen und in der Fußballwelt einzigartigen Videoanalyse- und Scoutingabteilung, dem sog. Sportslab. Hier fahndet der FC mittels hochmoderner Informationstechnologie nach den besten Fußballspielern der Welt. Boris Notzon, Absolvent des RheinAhrCampus und Leiter der Sportslab-Abteilung, stellte die fünf Bausteine seines innovativen Konzepts vor, mit dem er damals noch als Student den 1. FC Köln überzeugte.

Im ersten Baustein, der Spielanalyse, werden die Eckdaten der eigenen Spieler - wie Kopfballstärke, Kilometerleistung oder gewonnene Zweikämpfe - mittels Videoanalyse überprüft. In einem zweiten Baustein wird diese Videoanalyse auch auf den Gegner angewendet. Außerdem werden leistungsdiagnostische Merkmale wie Kraft und Ausdauer in einer Datenbank festgehalten. Der vierte Baustein, das Videoscouting, zählt zu den Steckenpferden des 1. FC Köln. Hier werden mittels Videoanalyse Fußballspieler aus der ganzen Welt beobachtet. Ziel ist es, unentdeckte Talente zu finden und für „kleines Geld“ für den FC zu verpflichten. Auf diese Weise will der Verein den Finanzierungsnachteil ausgleichen und den Anschluss an die Top 8 der Liga wiederherstellen. Dank der modernen Informationstechnologie haben Notzon und seine Mitarbeiter die ganze Fußballwelt von ihrem Büro aus im Blick. Das spart Zeit und Kosten. „SportsLab“ dient beim Bundesliga-Aufsteiger jedoch nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung des traditionellen Scouting-Systems. Daher wurde der 5. Baustein, das Live-Scouting, kürzlich in die Abteilung integriert.

Mittlerweile besteht das Sportslab aus 55 Mitarbeitern. Notzon, der Angebote anderer Bundesligisten abgelehnt und bei seinem Heimatverein geblieben ist, ist ein gutes Beispiel dafür, wo das Sportmanagementstudium am RheinAhrCampus hinführen kann.

Die Studierenden waren bei beiden Vorträgen mit Begeisterung bei der Sache und bekundeten durch rege Nachfrage ihr Interesse am Thema. Mit viel Humor vorgetragen, hatten die Referenten während der Präsentation die Lacher auf ihrer Seite. Sie nutzten gleichzeitig die Gelegenheit zur Nachwuchsrekrutierung und wiesen auf die vielfältigen Bewerbungsmöglichkeiten für Studierende hin. Und wer weiß? Vielleicht landet der ein oder andere Studierende ja ebenfalls im Geißbockheim.