1. Regionalkonferenz zu dualen Studiengängen an Hochschulen

Duale Hochschul-Studiengänge an der Fachhochschule Koblenz
Die Aus- und Weiterbildung setzt auf Wissen aus Betrieben und der Wissenschaft

Das Land Rheinland-Pfalz fördert an Fachhochschulen die Einrichtung ausbildungsintegrierender dualer Studiengänge. Damit wird den Forderungen der Wirtschaft nach neuen praxisorientierten und effizienten Studienmöglichkeiten entsprochen. Betriebe können vielfach Nutznießer dieser Qualifizierung sein: Insbesondere können sie frühzeitig hochqualifizierte junge Menschen einstellen, die durch die Verbindung einer klassischen Berufsausbildung mit einem Hochschulstudium umfassende und praxisnahe Kompetenzen erreichen und später dem Unternehmen als Top-Führungskräfte zur Verfügung stehen.  
Auch die Fachhochschulen werden aus solchen Studiengängen beträchtlichen Nutzen ziehen. Sie können hiermit ihr Portfolio an Studienmöglichkeiten nach Oben hin abrunden. Die vorhandenen guten Kontakte zu den Unternehmen werden auf eine noch breitere Basis gestellt. Hiermit bekommt der enge und fruchtbringende Austausch zwischen Praxis und Hochschule eine neue Dimension.
Mit dem neuen Hochschulgesetz des Landes Rheinland-Pfalz im Jahr 2003 wurde der Förderung dualer Studiengänge an Fachhochschulen eine besondere Bedeutung gegeben. Zur Unterstützung für die Einrichtung und Ausgestaltung dualer Studiengänge wurde eine mit staatlichen, unternehmerischen und studentischen Mitgliedern besetzte Landeskommission im Hochschulgesetz verankert.   
Diese Landeskommission für duale Studiengänge sieht es als ihre Aufgabe an, ausbildungsintegrierende Studiengänge zu einem Markenzeichen der rheinland-pfälzischen Hochschulbildung zu machen. Hierbei sind aufgrund der weitgehend mittelständischen Struktur der Wirtschaft in diesem Bundesland besondere Herausforderungen zu meistern und die sich hieraus ergebenden Chancen zu nutzen.
Mit der 1. Regionalkonferenz in der Region Mittelrhein zeigt die Fachhochschule Koblenz die Vielfalt der Möglichkeiten dualer Hochschulstudienmöglichkeiten auf. In Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft können heute bereits sechs unterschiedliche Studiengänge an den Standorten Koblenz und Remagen studiert werden.
Hierbei ist die Bandbreite der angebotenen dualen Studiengänge äußerst groß. Der Fachbereich Ingenieurwesen bietet gleich drei duale Studiengänge an und kommt damit den Anforderungen der Wirtschaft in hohem Maße entgegen. In der Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik werden alle Studiengänge auch dual angeboten. Hinzu kommt in der Fachrichtung Maschinenbau ein entsprechender dualer Studiengang. Im Fachbereich Bauwesen gibt es einen dualen Studiengang zum Bauingenieurwesen. Alle Angebote sind ausbildungsintegriert, das heißt, Berufsausbildung und Studium wechseln sich ab und sind didaktisch miteinander verkoppelt.
Am erst seit acht Jahren existierenden Standort Remagen, dem RheinAhrCampus, wurde im Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft von Beginn an der duale Studiengang Sportmanagement angeboten, der unter anderem vom Bundespräsidenten als besonders innovativ ausgezeichnet wurde. Seit einem Jahr ist in Kooperation mit dem Fachbereich Sozialwesen in Koblenz  ein dualer Studiengang zur frühkindlichen Erziehung hinzugekommen; eine schnelle Reaktion auf die wachsende Bedeutung dieses Bildungsbereichs.
Die Fachhochschule Koblenz hat damit bereits in den letzten Jahren ihre hohe Innovationskraft unter Beweis gestellt. Die Kammern und Berufsschulen unterstützen die dualen Studiengänge mit Tatkraft und hohem Engagement. Leider aber ist die Nachfrage nach dualen Studienangeboten seitens der Unternehmen noch nicht so groß, wie dies bereits in vielen anderen Bundesländern der Fall ist.
Mit der 1. Regionalkonferenz sollen jetzt weitere Unternehmen zum Mitmachen animiert werden. Sie sollen auf duale Studiengänge aufmerksam und von den Vorteilen dualer Studiengänge überzeugt werden. Auch sollen viele junge Menschen auf diese moderne und effiziente Form der Kombination von Studium und Berufsausbildung aufmerksam werden. Sie können sowohl einen Hochschulabschluss als auch eine Qualifikation in einem Ausbildungsberuf in kürzester Zeit erwerben, und dies auf gesicherter finanzieller Basis.