16 Nationalitäten in einem Seminar

Seminar zu interkultureller Vielfalt am RheinAhrCampus in Remagen

Remagen. Gerade in Zeiten der europäischen Krise stoßen wir bei Ländervergleichen immer wieder darauf, dass die Entscheidungsprozesse in Unternehmen, Banken, aber auch bei den Regierungen der verschiedenen Länder stark durch die jeweilige Landeskultur beeinflusst sind. In Sonntagsreden der Politiker wird diese interkulturelle Vielfalt Europas als zu schützendes Gut und Stärke der Union gewürdigt. Wie aber gehen europäische Führungskräfte oder ein deutscher Unternehmer tatsächlich vor Ort mit kultureller Vielfalt um, wenn die Marktgesetze eines anderen Landes allzu sehr von den eigenen abweichen? Im europäischen Einigungsprozess, wie auch in internationalen Geschäftsbeziehungen zwischen mittelständischen Unternehmen in verschiedenen Ländern können solche interkulturellen Unterschiede leicht zu Stolperfallen werden.   Wie man sich auf diese internationalen Herausforderungen strategisch vorbereitet, erfuhren Teilnehmer des Wochenend-Intensivseminars „Managing Cultural Diversity“ vor Kurzem am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz in Remagen.   Die Anmeldungen zum Seminar zeigen, dass das Thema interkulturelle Kommunikation für Studierende aller Fachbereiche der Hochschule Koblenz ein wichtiges Thema ist, denn alle Fachbereiche waren gut vertreten. Kein Wunder, denn die Lehrenden waren extra angereist von Partnerhochschulen in Irland, Ungarn, Portugal, Belgien, England, Dänemark und der Türkei. Eine Dozentin reiste sogar aus Australien an, um am RheinAhrCampus bei diesem Seminar zu unterrichten.   "Das ist natürlich eine tolle Gelegenheit, drei Tage lang Internationalität hautnah hier im eigenen Land zu erleben, und das alles in der englischen Sprache. Die Atmosphäre für die 47 Teilnehmer aus 16 verschiedenen Ländern war wie auf einer internationalen Konferenz", sagt Adelheid Korpp vom Bereich Sprachen/Internationales. Geboten wurden Workshops zu Themen wie „Soziale Verantwortung in sozialen Netzwerken“,  „Interkulturelle Sensibilisierung“, „Die Rolle der Medien für unser Kulturverständnis“ und zur Frage, ob eine globalisierte Wirtschaft wirklich die Möglichkeit hat, ethisch zu handeln. Nacheinander traten Wirtschaftsvertreter aus der Region, Vertreter globaler Unternehmen wie DHL, Dozenten von den Partnerhochschulen und eine interkulturelle Theatergruppe der Hochschule Koblenz auf. Dies führte zu einer beeindruckenden Mischung unterschiedlicher Ansätze und zu nachhaltigen Eindrücken bei allen Beteiligten.   Ein besonderes Merkmal des Seminars war, dass die theoretischen Grundlagen stets durch internationale Beispiele aus der Praxis veranschaulicht wurden. Die praktischen Übungen in Rollenspielen und der direkte Austausch von Erfahrungen im kulturellen Miteinander standen im Vordergrund.   „Die drei Tage des Intensivseminars, in dem alle ganz eng und unter Zeitdruck mit ihren ausländischen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiteten, ähnelten der Realität einer multinationalen Fima. Diese Vielfältigkeit ist etwas Besonderes auf die wir stolz sein können“, resümierte Dr. Laurent Borgmann, Leiter des Seminars und des Bereichs Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz.