Energiewende selbst gestalten: Balkon-PV-Workshops der Hochschule Koblenz zu Gast in Züsch

Die Ortsgemeinde Züsch hat gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Stolz von der Hochschule Koblenz einen Balkon-Photovoltaik-Workshop veranstaltet. Mehr als 75 Personen nahmen an den kostenfreien Workshops am vergangenen Wochenende teil. Mit einer solch großen Teilnahme hatten die Veranstalter nicht gerechnet, aber es zeigt, dass das Thema immer noch sehr aktuell ist.

  • Im Gemeindehaus erklärte Prof. Dr. Johannes Stolz die Grundlagen der Balkon-PV-Anlagen. Danach ging es draußen ans praktische Üben. (Hochschule Koblenz/Kirschbauer)

Die Grundlagen der Balkon-Photovoltaik-Anlagen erklärte Prof. Dr. Stolz in einem Vortrag. Dabei ging es um die Kosten, den Aufbau, den Betrieb, die Wartung und die Anmeldung solcher Anlagen. Anschließend blieb noch Zeit für Fragen, bevor die Gruppe für den praktischen Teil des Workshops auf den Platz hinter dem Gemeindehaus umzog. Dafür stand ein ganzer Transporter voller Material bereit. Die Teilnehmenden bauten selbst eine solche Anlage auf und konnten die eingespeiste Leistung über die Kommunikation mit einer smarten WLAN-Steckdose direkt auf ihren Smartphones ablesen. „Wenn man es einmal selbst aufgebaut hat, bleibt es deutlich besser im Gedächtnis. Daher ging es hier bewusst um das Lernen über die Finger“, so Stolz.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerteten den Workshop durchweg positiv und waren mit Elan beim Aufbau dabei. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es so einfach ist, eine solche Anlage aufzubauen. In weniger als einer Viertelstunde war alles erledigt. Dabei habe ich noch am längsten gebraucht, um mich mit dem Handy auf die smarte WLAN-Steckdose zu verbinden. Das war echt eine tolle Sache!“, so ein Teilnehmer des Workshops. Auch die Organisatorin Alexandra Thömmes war hochzufrieden: „Wir haben heute viele Leute für diese Form der Solaranlagen begeistern können. Das Tolle daran ist, dass es wirklich nur noch an einem selbst hängt, es auch wirklich zu machen. Ich bin da sehr guter Dinge.“

Balkon-Photovoltaik-Anlagen sind kleine Solaranlagen mit einer maximalen Einspeiseleistung von 600 Watt, die anzeigepflichtig, aber genehmigungsfrei sind und selbst installiert werden können und dürfen. „Es braucht keine Elektrofachkraft mehr, um die Anlage anzuschließen. Zudem werden ab Mai 2023 die gesetzlichen Rahmenbedingungen für diese Anlagen weiter vereinfacht“, freut sich Stolz. Wie sehr sich solche Anlagen lohnen, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Mit Anschaffungskosten von etwa 450 € bis 650 € können je nach Verbrauch im Haus bis zu 150 € eingespart werden. Somit rentiert sich eine solche Anlage bereits nach wenigen Jahren. Dabei kann man selbst einiges dafür tun, dass sich solche Anlagen noch schneller lohnen: Vorhandene Energiespeicher lädt man tagsüber, Gefrier-, Kühl- und Klimageräte als auch Waschmaschinen und Spülmaschinen lässt man dann laufen, wenn die Sonne scheint. So maximiert sich der Verbrauch des selbst erzeugten Solarstroms und der Bezug vom Energieversorger wird reduziert.