Erfolgreicher Hochschulabsolvent und Modix-Gründer Ivica Varvodic berät angehende JungunternehmerInnen

Auf der 8. Firmenkontaktmesse Praxis@Campus wurde ein weiteres Mal deutlich, dass eine praxisnahe Ausbildung sowie gute Kontakte zur Wirtschaft ein Studium an der Hochschule Koblenz sehr attraktiv machen. Absolventinnen und Absolventen können es weit bringen – so wie der 38-jährige Ivica Varvodic, der bereits während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre gemeinsam mit seinem Kommilitonen und Cousin Silvio Roguljic die Modix GmbH gründete. Nach ihrem Studium bauten die beiden engagierten Gründer ihr Unternehmen, das softwarebasierte Komplettlösungen für die Fahrzeugvermarktung anbietet, weiter aus. Sie erschlossen Märkte europaweit und beschäftigen derzeit rund 70 Mitarbeiter in Deutschland, Belgien, Italien und Österreich, die Kunden in den genannten Ländern sowie in Benelux, Frankreich, Portugal sowie in Spanien betreuen.

In Deutschland ist Modix mit 25 Prozent Marktanteil Marktführer. 5.000 Autohändler, 20 Hersteller und 30 Verlage vertrauen bei der Fahrzeugverwaltung, bei ihrem Internetauftritt und weiteren digitalen Marketinganwendungen auf die angebotenen Lösungen. Trotz seines großen Erfolgs ist Varvodic der Hochschule Koblenz, an der er studiert hat, treu geblieben. Seit Jahren gibt er dort seine Erfahrungen und praktische Tipps für eine Existenzgründung an angehende Jungunternehmer weiter. Auf der 8. Firmenkontaktmesse referierte er zum Thema „Sprung ins kalte Wasser – Erfahrungen eines Spin-offs der Hochschule Koblenz“.

Varvodics Werdegang liest sich zunächst wenig spektakulär: Hauptschule, 10. Schuljahr, Lehre zum Außenhandelskaufmann. Über den zweiten Bildungsweg studierte er dann Betriebswirtschaftslehre. „Mein Studium an der Hochschule Koblenz war eine sehr gute Grundlage“, betont der in Deutschland geborene und aufgewachsene Kroate, Abschlussjahrgang 2003, „neben den fachlichen Inhalten habe ich dort gelernt, strukturiert zu denken, zuzuhören und Fragen zu stellen.“ Er kommt selbst aus einer Unternehmerfamilie, kaufte sich früh einen Siebeneinhalbtonner und betrieb damit zunächst eine kleine Spedition – Angst vor der Selbständigkeit hatte er nie. Er möchte auch junge Leute dazu ermutigen, diesen Schritt zu wagen.

Auf die Bedürfnisse des Kunden zu achten, ständig Dinge zu hinterfragen und Prozesse immer wieder zu optimieren gehört zu seinen Erfolgsgeheimnissen, die er gerne an die Studierenden weitergibt: „Es ist nicht gut, sich auf einer Geschäftsidee auszuruhen, auch wenn sie zunächst funktionieren mag. Es gibt Produktzyklen, auf die man flexibel reagieren muss.“ Für eine neue, gute Idee Geldgeber zu finden sei vor allem angesichts des derzeit sehr niedrigen Zinssatzes einfacher als man denke: „Wir haben selbst schon Spin-offs finanziell angeschoben oder einen Investor vermittelt – das kann für alle Beteiligten sehr lohnenswert sein.“

Ein Unternehmensgründer brauche Mut, sich immer wieder auf Neues einzulassen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – und Fleiß. „Wer Erfolg haben möchte, muss vor allem diszipliniert sein. Ich habe bis vor zwei Jahren an jedem Wochenende gearbeitet“, bekennt der Familienvater, der sich seitdem mehr Freiräume freischaufeln konnte. Inzwischen ist das Unternehmen so aufgestellt, dass er und sein Mitgeschäftsführer Silvio Roguljic sich vor allem um die Unternehmsstrategie kümmern, aber nicht mehr für das Tagesgeschäft gebraucht werden: „Ab einer gewissen Unternehmensgröße muss man loslassen und Dinge delegieren können. Uns hat es sehr geholfen, weitere Führungsebenen zu installieren und damit Verantwortung abzugeben.“

Dennoch ist die Erinnerung an die 2008 begonnene und mit viel Engagement umgesetzte Internationalisierung noch nicht verblasst. Damals stieg der amerikanische Gebrauchtwagenvermarkter Manheim bei Modix ein. Manheim ist seitdem Mehrheitsgesellschafter mit 52 Prozent, die übrigen 48 Prozent halten die beiden Gründungsgeschäftsführer: „Wir können weiterhin selbständig agieren, haben jetzt jedoch den Zugang zu den Märkten weltweit.“

Tipps zu einer erfolgreichen Existenzgründung kennt Varvodic viele, vermeidbare Fallstricke auch. „Zum Beispiel versäumen viele Existenzgründer und Unternehmer, regelmäßig Kontakt zu ihrer Bank zu halten und auch in guten Zeiten aktuelle Geschäftszahlen zu schicken“, bedauert der Gründer, „es ist zu spät, erst zur Bank zu gehen, wenn man Engpässe hat.“

Modix präsentierte sich gerne auf der Praxis@Campus, um dort weiteres Personal zu finden. Die Tendenz ist klar: „Wir wollen in den nächsten drei bis vier Jahren von derzeit 70 auf 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen.“ Darunter werden sich sicher auch viele Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Koblenz befinden.