Europäisches Parlament in zwei Etappen

Studierende vom RheinAhrCampus besuchten Straßburg und Brüssel

Remagen/Brüssel/Straßburg. Im Rahmen von gleich zwei Exkursionen informierten sich Mitte Mai und Mitte Juni Studierende vom RheinAhrCampus in Remagen über die Funktion und Arbeitsweise des Europäischen Parlaments.

Am 19. Mai hatte im Rahmen des alljährlichen Tags der offenen Tür das Straßburger Parlamentsgebäude seine Pforten weit geöffnet und bot einen intensiven Blick hinter die Kulissen eines multinationalen Parlaments. Ein Rundweg führte durch das Pressezentrum, Besucheretagen, Gruppenräume, Protokollsaal und schließlich auch durch den großen Plenarsaal. Die Studierenden hatten an zahlreichen Informationsständen von politischen Fraktionen, von Institutionen, von Ländervertretungen und Nichtregierungsorganisationen die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Facetten des Europäischen Parlaments zu informieren. Im großen Plenarsaal konnten die Studierenden auf den Sitzen der Abgeordneten Platz nehmen und an einer Diskussion über das Europäische Jahr der Bürgerinnen und Bürger debattieren – simultan gedolmetscht in mehreren Sprachen. Abschließend wurden die Studierenden aus Remagen vom deutschen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, empfangen.

Nach dem Besuch des Parlaments standen noch individuelle Erkundungen in der Straßburger Innenstadt auf dem Programm, die durch zahlreiche historische und kulturell interessante Sehenswürdigkeiten beeindruckte.

Brüssel als Arbeitsstandort

Ein ganz anderes Bild des Europäischen Parlaments bot sich den Studierenden der Hochschule Koblenz – Standort RheinAhrCampus in der eigentlichen Hauptstadt der EU, der belgischen Metropole Brüssel. Am 17. Juni hatten die Studierenden vom RheinAhrCampus die Gelegenheit zum intensiven Kennen lernen der EP-Arbeit im Besucherzentrum des Europäischen Parlaments. Albrecht John vom EP-Besucherdienst stellte in seinem Vortrag die Funktion und Arbeitsweise, aber auch die Aufgabentrennung zwischen Straßburg und Brüssel zur Debatte. Zahlreiche Nachfragen zur Effizienz der EU-Gesetzgebung, der Erweiterungspolitik und insbesondere der Türkeifrage wurden sachlich fundiert diskutiert.

Anschließend stand das vor wenigen Jahren neu eröffnete Parlamentarium auf dem Programm der Exkursion. In einer sehr innovativ und multimedial gestalteten Ausstellung konnten die Studierenden aus Remagen ihre Kenntnisse über das Europäische Parlament und das Zustandekommen europäischer Gesetzgebung nachhaltig vertiefen.

Eine Stippvisite in der Innenstadt von Brüssel mit Sehenswürdigkeiten wie den Grand Place und das Manneken Pis, aber auch ein kurzer Besuch beim ATOMIUM, des wichtigsten und bekanntesten Wahrzeichens Brüssel, rundeten die Exkursion angemessen ab.

Heinz-Wilhelm Schaumann, Dozent für internationale und europäische Studien und Koordinator des Jean-Monnet-Programms, zog eine sehr positive Bilanz der Exkursionsprojekte zum Europäischen Parlament. Die Studierenden zeigten großes Interesse und seien ja bereits durch die eigenen multinationalen Hintergründe für europäische Themen sensibilisiert. Es sei daher sehr wichtig, ca. sechs Mal im Jahr mit Straßburg, Brüssel, Luxemburg und Frankfurt/Main Städte mit europäischen Institutionen zu besuchen. Auch thematisch sei das Kennen lernen internationaler bzw. europäischer Entscheidungsabläufe eine wertvolle Basis für spätere Tätigkeiten in grenzüberschreitend tätigen Firmen und Unternehmen, betonte Schaumann abschließend.