Großer Andrang auf die Fachtagung "Kita schafft Zukunft" am RheinAhrCampus Remagen

Workshops und Fachvorträge zu Fragen der Frühpädagogik

Auf einer zweitägigen Veranstaltung am RheinAhrCampus Remagen, einem Standort der Fachhochschule Koblenz, konnten 260 Fachkräfte aus der Frühpädagogik – darunter viele Erzieherinnen und Erzieher - über aktuelle Themen der Pädagogik der frühen Kindheit diskutieren. An den Campus eingeladen hatte das Institut für Bildungs- und Sozialmanagement, das als Kompetenzzentrum für Frühpädagogik in Rheinland-Pfalz ausgebaut wird, in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium.

Am RheinAhrCampus Remagen wurde der deutschlandweite Pionierstudiengang „Bildungs- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt frühe Kindheit“ für Leitungskräfte von Kindertageseinrichtungen ins Leben gerufen (www.kita-studiengang.de). Ein neuer berufsbegleitender Fernstudiengang für Erzieher/innen mit dem Titel „Pädagogik der frühen Kindheit" externer Link in neuem Fenster folgtwww.rheinahrcampus.de/pfk wird ab dem Wintersemester 2008/2009 in Koblenz angeboten.

Vor dem vollbesetzten Audimax betonte die Staatssekretärin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Vera Reiß, wie wichtig Bildung und Lernen schon bei Kindern unter drei Jahren sei. „Das Land Rheinland-Pfalz wird in die frühkindliche Bildung weiterhin investieren und hat mit dem Landesprogramm „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ erste Zeichen gesetzt. Zu diesem Landesprogramm gehören ein integriertes Sprachförderungsprogramm, die Beitragsfreiheit für den Kita-Besuch im letzten Jahr vor der Einschulung, die in den nächsten Jahren auch auf die jüngeren Kinder ausgedehnt wird und der Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren“. Die Staatssekretärin betonte, dass zunehmend in ganz Deutschland Studienplätze im Bereich der Frühpädagogik für Erzieher/innen angeboten werden, der Studiengang in Remagen aber immer noch eine Vorreiterrolle spielt.

Prof. Dr. Stefan Sell, Direktor des Instituts für Bildungs- und Sozialmanagement, verwies auf die Bedeutung des familiären Systems für die Bildungsbiografie eines Kindes – ein Zusammenhang, der in Deutschland besonders stark ausgeprägt ist. Die Bildungsangebote in den Einrichtungen der Frühpädagogik können und müssen die Impulse aus dem Elternhaus ergänzen und erweitern, sie werden aber die Rolle der Eltern nicht ersetzen können. In Zukunft müsse es multiprofessionelle Teams in Kindergärten und Kindertagesstätten geben, in denen Fachkräfte mit unterschiedlichen Abschlüssen zusammen arbeiten. 
Über 20 aus ganz Deutschland angereiste Referentinnen und Referenten aus der Frühpädagogik konnten in den anschließenden Workshops zur Fachtagung interessierte Tagungsteilnehmer/innen in ihren Vorträgen begrüßen. Die Themenpalette reichte von der Kreativitätsförderung in Kitas bis zu einer möglichen Kindergartenpflicht und internationalen Ergebnissen zu Entwicklungs- und Bildungseffekten sowie zu Beobachtungsverfahren und Profilen von Kindertagesstätteneinrichtungen. 

Prof. Dr. Daniela Braun, die Organisatorin der Fachtagung, war beeindruckt von den intensiven Diskussionen in den Workshops. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass gerade die Erzieher/innen eine enorme Weiterbildungsmotivation an den Tag legen – und hierbei das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder in den Mittelpunkt stellen.