Gymnasiasten von Nonnenwerth können Fach Wirtschaft wählen und Firmen gründen

Das notwendige Know-how erwerben sie von Dozenten des RheinAhrCampus RemagenZum 4. Mal in Folge konnten SchülerInnen der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Nonnenwerth auf ein erfolgreich abgelaufenes Schuljahr im Fach Wirtschaft zurückblicken. Die Abschlussveranstaltung des bisher einmaligen Kooperationsprojektes zwischen dem Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft am RheinAhrCampus und dem Gymnasium Nonnenwerth fand wie gewohnt am Campus in Remagen statt. 38 Schülerinnen und Schüler hatten sich in diesem Schuljahr für das Fach Wirtschaft entschieden.

Das notwendige Know-how erwerben sie von Dozenten des RheinAhrCampus RemagenZum 4. Mal in Folge konnten SchülerInnen der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Nonnenwerth auf ein erfolgreich abgelaufenes Schuljahr im Fach Wirtschaft zurückblicken. Die Abschlussveranstaltung des bisher einmaligen Kooperationsprojektes zwischen dem Fachbereich Betriebs- und Sozialwirtschaft am RheinAhrCampus und dem Gymnasium Nonnenwerth fand wie gewohnt am Campus in Remagen statt. 38 Schülerinnen und Schüler hatten sich in diesem Schuljahr für das Fach Wirtschaft entschieden.





Entstanden ist das Projekt durch die beiden Lehrer des Gymnasiums Nonnenwerth Ralf Lotz und Astrid Heilmann-Cappel, die mit viel Engagement gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Mühlencoert und Prof. Dr. Mathias Graumann diese Kooperation im Jahr 2002 gegründet haben. Ihr aller Hauptanliegen war und ist es, eine immanente Bildungslücke an Schulen im Bereich Wirtschaft zu schließen.



Hinter dem Alternativangebot „Wirtschaft“ zur 3. Fremdsprache verbirgt sich eine Einführung in die ökonomische Bildung mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaft. Dabei wird sowohl auf die Theorie als auch auf die Praxis wert gelegt. Den theoretischen Teil übernehmen Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen des RheinAhrCampus, wobei die Inhalte keineswegs theoretisch dargestellt werden. Im Repertoire der Veranstaltungsreihe befinden sich Themen wie Grundbegriffe der Betriebswirtschaftslehre, Personalmanagement und Mitarbeiterführung, Marketing, Vertrieb, Buchführung, Finanzanalysen oder Wirtschaftsmathematik. Aber auch überfachliche Qualifikationen wie Zeitmanagement, Rhetorik, Präsentationstechniken, Projektmanagement und -steuerung sowie die Durchführung eines Assessment Centers stehen über das Schuljahr verteilt auf dem Lehrplan.



Das erfolgreiche Projekt verfügt auch über einen Praxisteil: Das Gymnasium Nonnenwerth nutzt das vom Institut der Deutschen Wirtschaft betreute „Juniorprojekt“. Hier werden die entsprechenden Schüler eigene Firmen gründen, die eigene Dienstleistungen oder Güter auf den Markt bringen. Das zuvor im Klassenzimmer erlernte Wissen in Marketing oder in der Finanzbuchhaltung kann schnell in der Praxis getestet und angewendet werden.



Dieses Schuljahr wurden gleich fünf Firmen gleichzeitig gegründet: HELPme digital, HotButtons, SANO, DSG-Die Service Gruppe sowie Creative Design. Während sich HELPme digital mit insgesamt acht Jugendlichen um das Brennen von Schallplatten und Musikkassetten auf CDs spezialisierte oder Filme und Lieder nach Kundenwunsch zusammenschnitten, gab es auch einen zweiten, eher sozialen Zweig bei HELPme: Die Hilfe in Haushalt, bei der Gartenarbeit oder bei der Pflege von Haustieren. Hot Buttons kümmerte sich als Schülerfirma um die Produktion von Buttons. Dazu wurde eigens eine Buttonmaschine geleast. Die Firma SANO mit ihren SANO-Kissen ist laut Aussage von Lotz die erfolgreichste Schülerfirma gewesen. Hier drehte sich alles um handgefertigte Unikate von Kissen mit ökologisch angebauter Getreidefüllung. Aber auch die DSG war als Servicegruppe sehr erfolgreich in der Organisation von Kindergeburtstagen, schulischen oder privaten Veranstaltungen und in der Übernahme von Catering-Services. Das 10-köpfige Team kümmerte sich um Getränke, Essen, Spiele, aber auch zum Kellnern waren sie sich nicht zu schade. Die Schülerfirma Creative Design schrieb sich die Vermarktung des Nonnenwerth-Logos auf die Fahne. Durch das Bedrucken von T-Shirts, Kugelschreiber, etc. versuchten sie, das Logo bekannter zu machen. Gewagt haben sie aber auch, für kleinere Firmen Werbemaßnahmen zu planen und durchzuführen, also z.B. Plakate zu erstellen oder Slogans zu kreieren.



Wie sah die Schülerfirma von Innen aus? Es wurde ein regelrechtes Organigramm mit einzelnen Abteilungen wie Marketing, Vertrieb oder Finanzen aufgestellt, inklusive Verwaltung und einem Vorstand. Als Berater standen die beiden Lehrer Lotz und Heilmann-Cappel den Schülern zur Seite. Auch Besprechungen und Protokolle zur Überprüfung der zu leistenden Arbeit waren normale Bestandteile der Firmen auf Nonnenwerth. Die Erfahrungen der Schüler sind ähnlich denen, die sie später in der freien Wirtschaft sammeln werden. Einziger Wermutstropfen: Die Firmen werden nur für jeweils ein Schuljahr gegründet, also nicht von den nachrückenden Jahrgängen weitergeführt. Das verlangt die Satzung zum Juniorprojekt des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Zu erfolgreich dürfen die Firmen ohnehin nicht werden: Der Gesamtrahmen der Wirtschaftsleistung pro Jahr darf 14.000 Euro nicht überschreiten, sonst sind Steuerzahlungen fällig.



Die Schülerinnen und Schüler erhalten am Ende des Schuljahres zu ihrem neuen Wissen noch jeweils ein Zertifikat des Institutes der Deutschen Wirtschaft und eine gemeinsame Bescheinigung von Schule und Hochschule – und dies wird nicht nur in ihren späteren Bewerbungsmappen entsprechend Eindruck hinterlassen, wie sich schon jetzt vermuten lässt.