Hochschule Koblenz präsentiert neuen Busbucht-Typ auf 10. Dt. Nahverkehrstag

Rund 700 Nahverkehrs-Fachleute und Firmenvertreterinnen und -vertreter aus dem In- und Ausland diskutierten von Donnertag, den 20.03. bis Freitag den 21.03.2014 beim 10. Deutschen Nahverkehrstag in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz über aktuelle Themen rund um die Mobilität im Nahverkehrsraum. Der Deutsche Nahverkehrstag ist die bedeutendste Veranstaltung für den ÖPNV im deutschsprachigen Raum.

An einem gemeinsamen Stand mit der KEVAG und der Stadtverwaltung Koblenz konnte die Hochschule Koblenz über ihre aktuellen Forschungsergebnisse zu dem Thema „Neue Ansätze zum barrierefreien Aus- und Umbau von Bushaltestellen“ informieren.

In einem gut besuchten Vortrag konnte Prof. Dirk Fischer die Ergebnisse der Forschungsaktivitäten aus seinem Lehrgebiet Verkehrswesen zu diesem Thema den Expertinnen und Experten präsentieren. Mit seinem Vortrag konnte er Einblicke in die Thematik geben und hinsichtlich der Planung von Bushaltestellen unter barrierefreien Gesichtspunkten sensibilisieren Aufgrund der „demografische Entwicklung“ wird sich in Deutschland die Gesellschaftsstruktur nachhaltig verändern. Die Bewältigung dieser Aufgabe wird das Kernthema der kommenden Dekaden werden. Durch die immer älter werdende Gesellschaft wird sich der Anteil mobilitätsbehinderter Menschen nachhaltig erhöhen. Dies wird erhebliche Folgen für die Anlagen und den Betrieb des ÖPNV haben. Gerade in Flächenländern wie Rheinland-Pfalz wird der straßengebundene ÖPNV durch Busse weiterhin die dominierende Rolle spielen.

Eine wesentliche Voraussetzung zur Sicherstellung der Barrierefreiheit ist, dass neben dem flächendeckenden Einsatz von Niederflurbussen mit „Kneeling-Funktion“, die Busse auch parallel zu einem ausreichend hohen Bordstein die Haltestelle anfahren können. In der Realität sind Busbuchten häufig aufgrund von Zwangspunkten zu kurz bemessen, sodass die Vorgaben von Regelwerken für eine barrierefreie Anfahrbarkeit mit einer Busbuchtlänge von 88,70m nicht eingehalten werden können. Folge ist, dass die Busse häufig schräg in der Haltestelle stehen und somit ein barrierefreies Ein- und Aussteigen von Menschen nicht mehr möglich ist. Der an der Hochschule Koblenz entwickelte Busbuchttyp ermöglicht es, dass die Busse auch bei begrenztem Raumangebot die Haltestelle parallel zum Bord anfahren können. Unter Berücksichtigung von „Blindenleitelementen“ erfüllt der neue Typ „Busbucht mit schrägem Bord“ alle Kriterien der Barrierefreiheit.