IHK und HwK Koblenz loben Hochschulpreis aus

Staatssekretär Walter Schumacher überreicht Auszeichnungen für beste Abschlussarbeiten - drei Absolventen der FH Koblenz ausgezeichnet

Erneut haben die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und die Handwerkskammer (HwK) Koblenz gemeinsam den Hochschulpreis der Wirtschaft ausgeschrieben. Mit diesem Preis sollen jährlich die besten Praxis- sowie Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten ausgezeichnet werden, die in Kooperation mit einem Unternehmen der Region erfolgreich verfasst worden sind. In den Räumen der IHK wurden jetzt die besten Arbeiten feierlich gewürdigt und öffentlich prämiert.

Geehrt wurden die vier Preisträger regionaler Hochschulen von Walter Schumacher, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. „Eine zukunftsfähige Wirtschaft ist ohne die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen nicht denkbar“, so Walter Schumacher bei der Preisverleihung. „IHK und HwK setzen mit dem Hochschulpreis den richtigen Akzent und spornen junge Talente in unserem Land auch weiterhin an. Die Landesregierung sieht sich dabei in der Verantwortung, optimale Forschungsbedingungen zu schaffen.“ Massiv unterstützt das Wissenschaftsministerium die Hochschulen in Rheinland-Pfalz so etwa durch die Forschungsinitiative. Über diese erhielten die Universitäten bis 2011 zusätzlich zur Grundfinanzierung Mittel in Höhe von insgesamt rund 64 Millionen Euro. Weitere 36 Millionen Euro sollen bis Ende 2013 hinzukommen; dafür schlossen Universitäten und Land kürzlich neue Zielvereinbarungen. Auch die Fachhochschulen erhalten bis Ende 2013 zusätzliche Mittel in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro. Ferner forciert die Landesregierung eine stärkere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, indem sie den Ausbau dualer Studiengänge fördert. „Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen gibt es gewichtige Gründe, sich an der Ausbildung dual Studierender zu beteiligen“, so Schumacher.

„Akademisches Know-how zu nutzen ist ein zentrales Kennzeichen erfolgreicher Unternehmen. Der gemeinsame Hochschulpreis der Wirtschaft von IHK und HwK will den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Wissenschaft in der Region stärken“, erklärt Helmut W. Gehres, Vizepräsident der IHK Koblenz, die Motivation für diesen Preis. „Immer häufiger werden solche praxisorientierten Arbeiten von Studierenden der Hochschulen in der Region in Zusammenarbeit mit Unternehmen erstellt. Dabei profitieren unsere Unternehmen vom Wissen aus den Hochschulen, und die Studierenden erhalten wertvolle Einblicke in konkrete betriebliche Fragestellungen – und nicht selten ermöglicht dies den Einstieg ins Berufsleben. Die Studierenden erfahren einen wichtigen Praxisbezug, und die Unternehmen profitieren von innovativen Gedanken, beispielsweise durch die Verbesserung von Produkten oder betrieblichen Prozessen. Von dieser Zusammenarbeit profitieren also beide Seiten", so Gehres weiter.

Wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen der wissenschaftlichen Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft nutze auch das Handwerk, stellt Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz, heraus: „Der Preis steht für einen funktionierenden Austausch, in dem sich auch die Handwerkskammer mit ihren Bildungs- und Technologiezentren seit Jahren erfolgreich einbringt. Daher wissen wir um die Vielfalt und Qualität des Wissenstransfers, die sich in zahlreichen handwerklichen Leistungen wiederfinden, aber auch den Studierenden zugute kommen.“

Baden macht deutlich, dass „ein Erfolgsgarant des Handwerks der sehr enge Austausch mit den Kunden ist. Lösungen sind oft individuell und setzen vor der Handarbeit intensive Kopfarbeit voraus. Insofern wundert es nicht, dass Handwerksunternehmen gerne und erfolgreich mit Studierenden Hand in Hand arbeiten, die dabei den praktischen Lösungsansatz, aber auch die praxisorientierte Umsetzung erlernen. Diese Zusammenarbeit spielt sich auf höchstem Niveau ab, denn konkret geht es um weltweit erfolgreiche, patentierte Handwerksleistungen aus unserer Region. Der Hochschulpreis ist ein Abbild dieser Zusammenarbeit.“

Hans-Ulrich Stelter, SWR, führte als Moderator durch die Veranstaltung und brachte den über 90 interessierten Gästen die komplexen Themen der Arbeiten näher.

Die Preise in Höhe von jeweils 2.500 Euro für den Preisträger sowie für den Fachbereich/das Institut der Hochschule gehen an:

Tobias Kirst, Fachhochschule Koblenz, RheinMoselCampus Koblenz, im Fachbereich Ingenieurwesen (Betreuer: Prof. Dr. Robert Pandorf) Masterarbeit in Zusammenarbeit mit der ThyssenKrupp Rasselstein GmbH,
Thema: Ursachenanalyse und Maßnahmen zur Vermeidung von Oberflächenkratzern und Relativbewegungen in gewickelten Stahlbändern.

Christian Beresko, Fachhochschule Koblenz, RheinAhrCampus Remagen, Masterarbeit im Fachbereich Mathematik und Technik (Betreuer: Prof. Dr. Georg Ankerhold) in Zusammenarbeit mit der Deloro Stellite GmbH,
Thema: Entwicklung einer LabVIEW-basierten Auswertesoftware und eines mikrocontrollergestützten Spektroskopiesystems zur Online-Prozesskontrolle.

Markus Bündgen, Fachhochschule Koblenz, RheinMoselCampus Koblenz, im Fachbereich Ingenieurwesen (Betreuer: Prof. Dr. Mathias Flach) Bachelorarbeit in Zusammenarbeit der mit ThyssenKrupp Rasselstein GmbH,
Thema: Implementierung eines Walzspaltmodells zur Berechnung von Online-Walzprozessparametern in die Automatisierung einer fünfgerüstigen Tandem-Kaltwalzstraße.

Frank Neuhaus, Universität Koblenz-Landau, Diplomarbeit im Fach Informatik in Zusammenarbeit mit der V & R Vision & Robotics GmbH,
Thema: A Full 2D / 3D GraphSLAM System for Globally Consistent Mapping based on Manifolds

 


Foto: Juraschek

Auf dem Foto v.li.:
Helmut W. Gehres, Vizepräsident der IHK Koblenz, Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der Hwk Koblenz, Preisträger Frank Neuhaus, Preisträger Tobias Kirst, Preisträger Markus Bündgen, Walter Schumacher, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Preisträger Christian Beresko.