Internationale Publikation des “European Research Network on Inclusive Society and Social Work” unter Beteiligung von Koblenzer Wissenschaftler*innen erschienen
24.11.2020
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In der Publikation präsentieren die Autor*innen Forschungsergebnisse und Reflexionen aus Spanien, Kroatien, den Niederlanden und Deutschland, um die Komplexität und Widersprüchlichkeit inklusiver Prozesse in den untersuchten Ländern mit besonderem Fokus auf die Soziale Arbeit aufzuzeigen. Damit adressieren sie die fortlaufenden wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Diskussionen des Konzepts der Inklusion im europäischen Kontext und diskutieren die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Gestaltung inklusiver Prozesse. Jede Länderstudie zeigt Beispiele kontroverser Ideologien und Trends im Rahmen von Inklusion und inklusiver Gesellschaft. Die Soziale Arbeit steht an einem Scheideweg. Ein Weg führt dazu, die Klient*innen der Sozialen Arbeit für die Gesellschaft nützlich zu machen. Es ist aber klar, dass nicht alle Klient*innen in der Lage sein werden, diese Anforderungen zu erfüllen. Dieser Weg führt zu einer Sozialen Arbeit als Disziplinierungsinstanz des Staates, die in Konflikt mit den Bedürfnissen der Einzelnen steht. Der andere Weg führt zu einer Sozialarbeit als Instrument zur Unterstützung und Befähigung von Menschen im Umgang mit den Forderungen nach Nützlichkeit im kapitalistischen System. Sie unterstützt das Recht der Menschen auf Existenz ohne Erfüllung bestimmter Aufgaben. Dies ist ein Weg zu einer inklusiven, pluralen Gesellschaft, in der alle Menschen auf ihre Weise leben können, ohne von ihren Gemeinschaften oder der Gesellschaft exkludiert zu werden. Die Soziale Arbeit in Europa steht noch am Anfang dieses Weges zur Inklusion.
Mit der Veröffentlichung des Sammelbands ist dem Netzwerk ein wichtiger Meilenstein in der Zusammenarbeit gelungen. „Mit dem Buch haben wir eine gute Grundlage für weitere gemeinsame Forschungsinitiativen gelegt. Die nächsten Schritte sind der Ausbau des Netzwerks und die Konzeption eines europäischen Forschungsprojekts“, sagt Stephan Bundschuh, der als geschäftsführender Leiter des Instituts für Forschung und Weiterbildung (IFW) der Hochschule, das die Publikation maßgeblich koordinierte, einer der Herausgeber*innen des Sammelbands ist.
Weitere Infos zu der Publikation finden sich in diesem Flyer.