Kinder-Uni lockt Nachwuchs in den Hörsaal

185 Kinder besuchten die Kinder-Uni-Vorlesungen am RheinAhrCampus in Remagen

REMAGEN. Auf eine spannende Reise in die Welt der Wissenschaft begaben sich Jungen und Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren bei der Kinder-Uni am RheinAhrCampus in Remagen. Wozu brauchen wir Gesetze und wie findet der Richter sein Recht? Macht es Sinn, auf dem Mond einen Wecker zu benutzen? Und wie entstehen eigentlich Töne? Diesen und anderen Fragen gingen 185 neugierige Nachwuchs-Akademiker am gestrigen Dienstag auf den Grund.

Die beiden Vorlesungen aus den Fachbereichen Betriebs- und Sozialwirtschaft sowie Mathematik und Technik boten den Kindern eine gute Gelegenheit, einmal eine Hochschule zu besuchen, wie echte Studierende im Hörsaal zu sitzen und den Professoren „Löcher in den Bauch“ zu fragen. Der größte Hörsaal am Remagener Campus war daher gut besetzt, als die Präsidentin der Fachhochschule Koblenz, Prof. Ingeborg Henzler, ihr Grußwort an die jungen Zuhörer richtete. Mit dem ersten Vortrag „Wie der Richter sein Recht findet – oder: Die Nadel im Heuhaufen“ von Prof. Dr. Hans Haarmeyer startete die Kinder-Uni in Remagen und der Audimax wurde plötzlich zum Gerichtssaal.

Hans Haarmeyer arbeitete als Richter an Amts-, Landes- und Oberlandesgerichten, bevor er im Jahr 2000 Professor für Wirtschafts- und Arbeitsrecht am RheinAhrCampus wurde. "Die Kinder-Uni ist eine der schönsten Veranstaltungen, die man sich als Dozent nur vorstellen kann“, so Haarmeyer. Für seine Vorlesung aktivierte er noch einmal seine alte Richterrobe und löste gemeinsam mit den Kindern kleine Rechtsfälle. Die Kinder waren mit Freude und Begeisterung bei der Sache. Und so halfen sie Professor Haarmeyer durch den Paragraphendschungel und mit ihrer fleißigen Mitarbeit, von der sich manch ein Student eine Scheibe abschneiden könnte, gelang es dem ehemaligen Richter zum richtigen Urteil zu gelangen.

Im zweiten Vortrag drehte sich schließlich alles um Töne und Akustik. Was sind Töne und warum können wir Hundepfeifen nicht hören? Wieso klingt das Signal von einem Krankenwagen anders, wenn es an uns vorbeigefahren ist? Kann man erklären, warum wir ohne Hingucken einen Flötenton von einem Gitarren-Ton unterscheiden können? Gemeinsam mit den Kindern suchte Prof. Dr. Barbara Kessler vom Fachbereich Mathematik und Technik nach Antworten auf diese spannenden Fragen. Mit Experimenten, Instrumenten und Videos fand der interaktive Vortrag viele gespannte Zuhörer. Zum Schluss konnte sich jedes Kind außerdem eine Bastelanleitung für ein Dosentelefon mit nach Hause nehmen und so selbst zum kleinen Forscher werden.

Sowohl Kinder als auch Eltern und Lehrpersonal waren von der Veranstaltung begeistert. „Die Dozenten haben spannende Themen kindgerecht rübergebracht“, so die Mutter einer elfjährigen Tochter. „Sogar ich als Mutter konnte noch etwas dazu lernen“.

Das Fazit brachte Prof. Henzler auf den Punkt: „Bei diesen engagierten und aufgeweckten Kindern mache ich mir um den Nachwuchs unserer Hochschulen keine Sorgen“, so die Präsidentin nach der Veranstaltung.


Beitrag RheinAhrTV zur Kinder-Uni 2010