RheinAhrCampus erhält Zuschlag der Kommission zu internationalem Forschungsprojekt

Unternehmen, Hochschulen und Verbände bereiten gezielt auf Auslandspraktikum am Arbeitsplatz vor

Der erste Tag am Arbeitsplatz. Fremde Kollegen, die in einer fremden Sprache miteinander reden und gestikulieren und selbst als Neuling mittendrin. Es fehlen die Worte, die Gesten zum Brückenbauen – wie beruhigend, dass es sich zunächst nur um ein Lernmodul zur Vorbereitung auf ein Auslandspraktikum handelt.

In Brüssel wurde dazu der Vertrag zum zweijährigen Leonardo-Projekt „Linguistic and Intercultural Preparation of Students for the work place“ (LIPS) unterzeichnet. Unter der Leitung von Dr. Laurent Borgmann arbeiten 18 Partner aus 8 EU-Ländern zusammen. Das Forschungsprojekt wird mit insgesamt 386.500 Euro von der EU im Rahmen des Programms Leonardo da Vinci II gefördert. In zwei Jahren wird das zu entwickelnde Lernmodul online verfügbar sein.

Eigentlich existieren bereits zahlreiche unterschiedliche sprachliche und interkulturelle Vorbereitungsmöglichkeiten für Studierende, die ins Ausland gehen. Doch die meisten Angebote sind allgemein gehalten oder orientieren sich an Studienaufenthalten. LIPS hingegen orientiert sich an dem, was die Studierenden im Auslandspraktikum erwartet: Wichtige Stationen am ausländischen Arbeitsplatz wie z.B. der erste Kontakt mit Kolleg/innen, das erste Meeting oder mögliche Konfliktsituationen.

„Die Verbindung von sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten in Schlüsselsituationen sind für den Erfolg von Auslandspraktika häufig eine Vorbedingung“, resümiert Projektleiter Dr. Elmar-Laurent Borgmann. Deshalb sind die Hälfte der Projektpartner Unternehmen und Verbände mit Erfahrung bei der Betreuung und Begleitung von ausländischen Praktikanten am Arbeitsplatz.

Interaktive Online-Module werden derzeit in drei Bereichen erarbeitet und entwickelt. Zum einen wird eine Kombination aus interkulturellem Training und Sprachentraining das richtige Agieren in Schlüsselsituationen trainieren. Zum anderen werden Leitfäden erläutern, wie ein Auslandspraktikum gelingen kann. Zudem wird im so genannten Europäischen Partnerschafts-Modul „Unternehmen“ verdeutlicht, wie sie durch die ausländischen Studierenden Know-how hinzugewinnen können – zum Beispiel beim Training eigener Mitarbeiter im Umgang mit ausländischen Kollegen und Partnern.

Hauptzielgruppe des Projekts sind Studierende der Betriebswirtschaft und verwandter Fachgebiete. Die Ergebnisse werden online, und zwar nicht nur Studierenden, sondern auch Praktikumsbetreuern und In-House-Trainern in Unternehmen sowie Praxisreferenten und Dozenten für interkulturelle Kommunikation an Hochschulen zur Verfügung stehen.