"Sinnliches Rohstofferlebnis" am Koblenzer Rheinufer

Ausstellung der Fachhochschule Koblenz macht verschiedene Materialien aus der Region erfahrbar

Von Mayener Schiefer über Lava und Basalt aus Eifel und Westerwald bis hin zum Rheinkies reicht die Bandbreite mineralischer Rohstoffe in der Region. Heimische Hölzer wie Buche, Eiche, Fichte oder Douglasie ergänzen die Palette an Materialien, die in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Welches Potential in diesen „Regionalen Rohstoffen“ steckt, zeigt eine Ausstellung am Koblenzer Rheinufer, die Wirtschaftsministerin Eveline Lemke eröffnete.

„Fühlen, sehen, riechen – diese Ausstellung setzt emotionale Lerneffekte in Gang, weil sie uns Reichtum und Vielfalt heimischer Rohstoffe präsentiert“, stellte die Ministerin fest.  Sie zeigte sich begeistert von dem „sinnlichen Rohstofferlebnis“ und wies auf die große Bedeutung regionaler Rohstoffe im produzierenden und verarbeitenden Sektor der rheinland-pfälzischen Wirtschaft hin. „Bauherren sollten die bei uns vorhandenen Materialien für ihr Haus aussuchen. Einkaufen in Rheinland-Pfalz ist auch bei den Rohstoffen die beste Wahl“, so Lemke. Von den regionalen Rohstoffen schlug sie eine Brücke zur nachhaltigen Rohstoffwirtschaft, die in diesem Jahr auch ein wichtiges Thema in der EU ist.

Die Fachhochschule Koblenz hat die Ausstellung „Regionale Rohstoffe“ anlässlich der BUGA 2011 initiiert. Am Konrad-Adenauer-Ufer in unmittelbarer Nähe zur Seilbahnstation findet man Informationen zur Bedeutung und Verwendung von Rohstoffen aus der Region. In 13 begehbaren Modulen werden die Materialien in ihrer ursprünglichen Form sowie im bearbeiteten oder veredelten Zustand präsentiert und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ gemacht. Kuben aus gerostetem Stahl enthalten die verschiedenen Rohstoffe von Kies bis Grauwacke, die berührt und ertastet werden können. Integrierte Sitzbänke laden mit Blick auf den Rhein und die Festung Ehrenbreitstein zum Verweilen ein.

Konzipiert und gestaltet wurde das „Rohstofferlebnis der besonderen Art“ durch den Fachbereich Bauwesen der Fachhochschule Koblenz. Peter Thomé und seine Mitstreiter aus der Fachrichtung Architektur und Stadtplanung wollen vor allem die Bedeutung der verschiedenen Materialien für den Straßen- und Häuserbau in das Bewusstsein des Betrachters rücken. „Der Abbau von Rohstoffen prägt über Jahrhunderte Ortsbilder, beeinflusst die direkte Umgebung und die Landschaft“, so der Architekt.

Das Vorkommen bestimmter Ressourcen hat weitreichende Auswirkung auf die ökonomischen Zusammenhänge einer Region. Neben der Gewinnung des Rohstoffes bildet sich über Verbreitung, Verarbeitung und Veredelung eine Vielzahl weiterer Wirtschaftszweige aus, die den Arbeitsmarkt prägen. Darüber hinaus beeinflussen bestimmte Gewinnungs- und Verarbeitungsmethoden auch Industrie und Handwerk. Neue Techniken tragen schließlich zur Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten und zur Entwicklung moderner Werkstoffe bei.

Interessierte Besucher können sich noch bis zum Ende der BUGA Mitte Oktober einen Eindruck von der Rohstoffvielfalt der Region verschaffen. Die Ausstellung „Regionale Rohstoffe“ ist der Auftakt zu einer Reihe, die sich mit Ressourcen aus der Region befasst. Als weitere Themen sind geplant: Nachwachsende Rohstoffe, Energiepflanzen und Recycling.



(von links) Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig, FH-Präsidentin Prof. Ingeborg Henzler und Initiator Dipl.-Ing. (FH) Peter Thomé eröffneten die Ausstellung am Koblenzer Rheinufer. 

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und FH-Präsidentin Prof. Ingeborg Henzler informierten sich beim Rundgang durch die Ausstellung. Dipl.-Ing. (FH) Peter Thomé gab fachliche Erläuterungen.