Studiengang Mittelstandsmanagement zu Besuch bei systemceram in Siershahn

22.11.2011

Wirtschaftswissenschaften |

Theorie ist gut, aber oft grau – die Praxis in kleinen und mittleren Unternehmen kennen zu lernen ist daher erste Pflicht im Bachelor-Studiengang „Mittelstandsmanagement“ an der Fachhochschule Koblenz. Am ersten Dienstag im November ging es für 35 Studierende des Bachelor-Studiengangs Mittelstandsmanagement auf den Weg nach Siershahn im Westerwald, um dort das Unternehmen systemceram zu besichtigen.

Die systemceram GmbH & Co. KG ist im Jahre 2000 aus der ehemaligen KCH-Keramchemie hervorgegangen und behauptet sich seitdem als eigentümergeführtes Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Auf einer Produktionsfläche von ca. 20.000 m2 werden derzeit rund 180 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen produziert hochwertige Feinsteinzeug-Spülen, Module für die Küche und großformatige, fugenlose Arbeitsflächen sowie Steinzeugbecken für das Labor, die in 35 Länder weltweit exportiert werden. Dass die Produktpalette die Anforderungen der Kunden trifft, zeigt das beeindruckende Wachstum des Unternehmens im letzten Jahrzehnt. Das derzeit laufende Investitionsprogramm mit einem Volumen von EUR 14 Mio. und die hiermit verbundenen Kapazitätssteigerungen von 60 % sind ein weiterer Beleg für die hervorragende Marktposition des Unternehmens.

Den gesamten Produktionsprozess konnten nun auch die Studierenden der Fachhochschule im Rahmen eines Rundgangs mit Dipl.-Ing. Peter Noll kennenlernen, bei dem sie live erfahren konnten, wie aus der grauen Theorie bunte Praxis und aus dem rohen Ton eine farbige Küchenspüle oder ein abgerundeter Labortisch entstehen. Am Ende des Rundganges wurde es dann schweißtreibend: Die Besucher konnten sich am eigenen Leib von der enormen Größe und Hitzeentwicklung des Brennofens (Brenntemperatur ca. 1200 C) überzeugen.

Von den Herausforderungen in mittelständischen Unternehmen konnten sich die Studierenden der Fachhochschule Koblenz im Produktionsrundgang und in Gesprächen mit den Eigentümern Gerhard Göbel und Manfred Engel ihr eigenes Bild machen. Der im Sommersemester 2011 eingeführte Studiengang „Mittelstandsmanagement“ bietet neben einer fundierten betriebswirtschaftlichen Grundausbildung spezifisches Wissen, das sie auf Fach- und Führungspositionen im Mittelstand vorbereitet. Es richtet sich insbesondere an Interessierte, die eine Nachfolge im familieneigenen Unternehmen, eine Existenzgründung oder eine Fach- oder Führungsposition in mittelständischen Unternehmen anstreben. Dieses Konzept trifft anscheinend den Bedarf der Studieninteressierten, denn die Zahl der immatrikulierten Studierenden hat sich vom ersten auf das zweite Semester fast verdoppelt.

Für die Studierenden der Betriebswirtschaftslehre sind Exkursionen eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht an der Hochschule. Die Studierenden waren sich einig, dass dies nicht die letzte Exkursion in ihrem Studium bleiben soll und Professor Reinemann freut sich, dass dieser Besuch den „Studierenden einen typischen Mittelständler mit seinen schlanken Hierarchien und hoher Innovationskraft“ jenseits des Hörsaals näher bringen konnte.