Studienreise von Studierenden des RheinAhrCampus nach Ostdeutschland

Volkswirtschaftliche Beurteilung des Transformationsprozesses im Vordergrund

 



Studierende des RheinAhrCampus bedankten sich bei Dr. Halver für die Organisation der Studienfahrt in den Osten

 

18 Studierende im BWL-Hauptstudium hatten die Gelegenheit, mittels eines Wahlpflichtfachs eine Exkursion in den Osten Deutschlands zu machen. Unter dem Titel „Zum Stand des Transformationsprozesses in den östlichen Bundesländern“ lud Dr. Halver, der diese Fahrt ins Leben gerufen hatte, gemeinsam mit den Studierenden zu einem Vortrag ein, der die wirtschaftsstrukturellen Informationen der Exkursion nach ihrer Rückkehr zusammenfassen sollte. Dabei wurden dem Auditorium geschichtliche sowie volkswirtschaftliche Einblicke gegeben, welche Ursachen zu dem Niedergang der DDR führten, welche wirtschaftspolitischen Gestaltungen vorgenommen wurden oder wie der Transformationsprozess hinsichtlich der Sozial-, Geld-, und Arbeitsmarktpolitik, ferner der Unternehmenspolitik und Standortpolitik aussah. Halver hatte für die Studierenden eine spezielle Route zusammengestellt, die über Eisenach, Erfurt, Jena, Zwickau bis zum Erzgebirge führte, ferner Pirna, dem Elbsandsteingebirge und weiter nach Dresden, Halle/Neustadt, Leipzig und Magdeburg führte. Dabei erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Industrie und Unternehmen wie BMW Leipzig oder Opel Eisenach sowie Fina/Total/Elf Aquitaine in Merseburg. Kulturell standen Leipzig mit den Sehenswürdigkeiten Völkerschlachtsdenkmal sowie Auerbachs Keller im Vordergrund oder die Hauptkirchen Leipzigs, für die einst musikalisch Johann Sebastian Bach verantwortlich war. Dresden lockte mit der Frauenkirche, der Semperoper oder dem Zwinger. Immer wieder wurden Brücken geschlagen zum eigentlichen Sinn der Studienfahrt. Denn Erfolge sind in dem Transformationsprozess durchaus zu verzeichnen. Stadtsanierungen, ökologische Sanierungen oder die wesentlich verbesserte Verkehrsinfrastruktur waren und sind dabei einige nennenswerte Meilensteine. Problematisch sieht Halver die Binnenmigration vom Osten in den Westen Deutschlands, so dass qualifiziertes Personal abwandert - vor allem problematisch ist die Abwanderung von qualifizierten Frauen.

Eine Vergnügungsreise sollte die Exkursion nicht sein, dafür hatte Halver das Programm minutiös im Vorfeld geplant und straff vor Ort organisiert, so die Angaben der drei Studierenden und Referenten Andreas Hartmann, Stefan Wamprechtshammer und Patrick Friese, die stellvertretend für die studentischen Teilnehmer ihre Impressionen in einem Vortrag zusammenfassten. Für die Studierenden war es aber doch eine Art Spaßreise, wie sie am Schluss ihrer Präsentation einräumten. Nicht, weil es Parties gab und ein Hauch von Entspannung vorhanden gewesen wäre – sondern weil die Studierenden in der Kürze der Zeit von nur fünf Tagen Dinge erlebten, die sie vorher nicht kannten. Barcodes an Mülltonnen, Möglichkeiten minimaler Abhebebeträge an Bankautomaten, ehemalige sozialistische Trabantenstädte mit teilweise 300 Wohnungen oder die günstigen Preise in der Gastronomie. Übernachtet wurde während der Reise in 2-3-Sterne-Hotels oder auch in Jugendherbergen. Im Bus wurden vorher ausgearbeitete Referate zum Thema Transformationsprozess von den Studierenden selbst gehalten. Sie würden ihren Kommilitonen eine solche Exkursion jederzeit empfehlen, so die drei Studierenden. Bedankt haben sie sich am Ende des Vortrags bei der Hochschulleitung und den Sponsoren, wie z.B. dem Förderkreis des RheinAhrCampus, die diese Exkursion materiell und immateriell überhaupt erst ermöglicht haben - und bei Dr. Halver, der den Programmablauf ihrer Meinung nach so perfekt gestaltete und die gesamte Zeit über kompetent und informativ zur Seite stand.