Wirtschaftswissenschaftler der Hochschule Koblenz als Gastdozent in Sofia

Prof. Dr. Clemens Büter besuchte als Gastdozent im SS 2013 die University of National and World Economics (UNWE) in Sofia Bulgarien. Die Gastdozentur geht zurück auf eine seit 2010 bestehende ERASMUS-Hochschulkooperation zwischen dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Koblenz und der UNWE bzw. der Universität für National- und Weltwirtschaft. Mit über 16.000 Studierenden ist die Universität für National- und Weltwirtschaft die größte Wirtschaftshochschule in Bulgarien.

Thema der englischsprachigen Gastvorlesungen von Prof. Dr. Büter war die Außenhandels- und Direktinvestitionsentwicklung Bulgariens in der Europäischen Union. Dabei wurde deutlich, dass sich durch die im EU-Vergleich niedrigen Lohnstückkosten in Verbindung mit niedrigen Unternehmenssteuern neue Muster der internationalen Arbeitsteilung für Bulgarien in der EU ergeben. Besonders süd-ostasiatische Firmen mit arbeitsintensiver Produktion nutzen die Standortbedingungen Bulgariens zur Erschließung des EU-Marktes.

Neben fachlichen Aspekten wurden insbesondere Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit zur Förderung des gegenseitigen Studentenaustausches erörtert. Seit Bestehen der ERASMUS-Kooperation hat der Koblenzer Fachbereich Wirtschaftswissenschaften regelmäßig Gaststudierende aus Sofia betreut. Von Koblenzer Seite war die Entsendung von Studierenden nach Sofia bisher spärlich. Die University of National and World Economics in Sofia bietet jedoch ein breites und auch qualitativ anspruchvolles wirtschaftswissenschaftliches Lehrangebot an englischsprachigen Veranstaltungen.

Herausfordernd an einem Studium in Sofia bleibt, dass Wegweiser und Ortbeschilderungen im Stadtbild sowie in der Hochschule selbst oft nur in kyrillischer Schrift gegeben werden. Ohne „Durchfragen“ geht es nicht. Beim „Durchfragen“ kann man jedoch vielfältige interkulturelle Erfahrungen sammeln, welche die generelle Gastfreundschaft der Bulgaren in der Regel bestätigen. Gelingt die Orientierung erst einmal, so ist man in einer zentralen europäischen Kulturmetropole des Balkans angekommen. Es wird dann möglich, vielseitige kulturelle Eindrücke in einem Land zu gewinnen, welches sich nach wie vor in einem gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungsprozess befindet.