Europäischen Institutionen auf den Zahn gefühlt

RheinAhrCampus besuchte Europas Hauptstadt Brüssel

REMAGEN. Mit Förderung der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und der EU besuchten rund 40 Studierende der Fachhochschule Koblenz RheinAhrCampus Remagen am 9. November 2011 die belgische Metropole Brüssel, das politische Zentrum der EU und aktuell immer wieder Schauplatz von schwierigen Verhandlungen um Stabilität und Sicherheit des Euros.

Auf dem Programm der Informationsbesuche bei EU-Institutionen stand zunächst der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), ein EU-Organ mit einem zwar geringeren Bekanntheitsgrad als EU-Kommission oder Ministerrat, aber nicht unwichtigen Aufgaben. Setzt sich dieser Ausschuss doch zusammen aus Vertretern der Zivilgesellschaften in den Europäischen Mitgliedsstaaten. Dabei spielen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen aber auch Verbände mit anderen Hintergründen wie Bildung, Sport, Kultur u.v.m. ein wichtige Rolle. Annette Orth, EU-Beamtin im Sekretariat des EWSA, stellte den Studierenden zunächst die Struktur und Arbeitsweise des EU-Organs vor, wurde dann aber auch sehr konkret mit einigen aktuellen Beispielen, wo der EWSA mit seinem Anhörungsrecht den EU-Entscheidungsorganen in erheblichem Maße die Meinungen der Zivilgesellschaft ins Stammbuch geschrieben habe. So sei beispielsweise bei den Regelungen zur Umsetzung der Europäischen Bürgerinitiative der EWSA sehr engagiert gewesen, um die Interessen der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig gegenüber der EU-Kommission, aber auch dem Ministerrat und dem Europäischen Parlament zu vertreten. Auch vor dem Hintergrund von eigenen Erfahrungen erläuterte Annette Orth die Möglichkeiten für Studierende und junge Arbeitnehmer, in einer EU-Institution zu arbeiten oder ein Praktikum zu absolvieren.

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war der Besuch des Europäischen Parlaments, wo Dr. Christina Altides, auf der Besuchertribüne des Plenarsaals den Studierenden die Abläufe einer Sitzung des EP erläuterte. In einer anschließenden Informationsrunde ging Dr. Altides insbesondere auf das Medienangebot des EP im Internet ein und wies die Studierenden auf die Möglichkeiten hin, gezielt Informationen über die Arbeit des Europäischen Parlaments zu finden oder gar Sitzungen live im Internet ansehen zu können. Abgerundet wurde der Besuch im Europäischen Parlament mit einer Visite im neuen PARLAMENTARIUM, einem Besucherzentrum mit neuesten pädagogischen Methoden und moderner Technik, welches erst wenige Wochen zuvor eröffnet wurde. Im PARLAMENTARIUM haben Besucher individuell die Möglichkeit, alle Aspekte des EP auf sehr innovative Weise zu erkunden.

Beide Gespräche waren von vielen Diskussionsbeiträgen der Studierenden begleitet. Dies sei ein gutes Zeichen, kommentierte Heinz-Wilhelm Schaumann, Dozent für Internationale und Europäische Studien am RheinAhrCampus, und meinte abschließend, dass es wichtig sei, Studierenden und jungen Menschen durch Gespräche vor Ort, die Arbeit und den Nutzen Europas zu vermitteln.