Fahrrad zu verschenken

Internationale Studierende des RheinAhrCampus engagieren sich für die Stadt Remagen

Remagen. Wer seinem Kind den Weihnachtswunsch nach einem Fahrrad bislang nicht erfüllen konnte, hat jetzt die einmalige Chance, ein komplett repariertes verkehrstüchtiges Jugendfahrrad ganz umsonst zu bekommen.

Ermöglicht wird das durch Studierende des RheinAhrCampus Remagen. Sie haben im Rahmen ihrer Business-Simulation das Projekt „Fahrrad-Recycling“ gestartet. Verwahrloste, am Campus abgestellte Fahrräder, deren Besitzer seit Oktober nicht ermittelt werden konnten, werden von Teams, aus verschiedenen internationalen Studierenden, repariert und wieder fahrtüchtig gemacht.

An den Rädern arbeiten jordanische, australische, litauische, spanische, holländische und russische Studierende mit deutschen zusammen. So lernen sie einander schnell kennen und lernen ganz nebenbei noch ein paar technische Ausdrücke im Deutschen.
"Diese praktische Arbeit für einen guten Zweck hat uns sehr geholfen, uns schnell am Campus zu integrieren", sagt Omar Jubran, der jordanische Chef des Fahrrad-Projekts.
Eines dieser „renovierten“ Räder möchten die Studierenden noch vor Weihnachten an eine bedürftige Familie in Remagen abgeben, die es sich in diesem Jahr nicht richtig leisten kann, noch Geschenke zu kaufen.  "Es handelt sich um ein Jugendfahrrad und wir würden uns freuen, wenn die Familie daran genauso viel Spaß hat, wie die internationalen Studierenden dabei hatten, es wieder verkehrstüchtig zu machen!" sagt Dr. Laurent Borgmann, Leiter des Bereichs Sprachen/Internationales, der die studentischen Initiativen betreut.  

Die Studenten testen in ihrem Projekt verschiedene Geschäftsmodelle zum Thema "Nachhaltigkeit", organisieren sich aber genau wie in einer realen Firma. Jeder ist für bestimmte Aufgaben verantwortlich, jede Woche werden die Fortschritte und Herausforderungen in einem Meeting vorgestellt, die Arbeit wird gemeinsam in den Gruppen erledigt und am Ende wird für die erfolgreichen Geschäftsideen auch Werbung gemacht.

"Das fühlt sich an wie ein intensives Praktikum", beschreibt es Matthew Dodwell, der australische Studenten-Chef der simulierten Firma, die insgesamt drei wohltätige Projekte durchführt.

Da die Kommunikation zwischen den Abteilungen in Englisch geführt wird, testen  und verbessern die Studenten ihre Kenntnisse in Wirtschaftsenglisch.  

Neben dem Geschäftsmodell "Fahrradreparatur" arbeiten die Studierenden noch an zwei weiteren Projekten.
Im Remagener Tierheim kümmert sich eine Gruppe um das Wohl der Tiere. Sie besorgt u.a. Futter, führt Hunde aus, repariert Kletterbäume und Käfige und versucht durch verschiedene Aktionen auf Weihnachtsmärkten, die herrenlosen Tiere,  möglichen neuen Besitzern vorzustellen.
Im dritten Projekt geht es um Hilfe für an Aids Erkrankte. Unter dem Titel „Waffles4Life“ werden unter anderem Waffeln gebacken und bei studentischen Veranstaltungen verkauft. Der Erlös kommt der Aidshilfe zu Gute.

Wer die internationalen Studierenden unterstützen möchte oder Interesse an dem aus Studentenhand rund erneuerten Jugendfahrrad hat, kann sich am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz melden: Tel: 017626009707, Omar Jubran; Mail: repair_bike@yahoo.com