Fraunhofer Anwendungszentrum am RheinAhrCampus

Remagen. Die Hochschule Koblenz baut seit einigen Jahren ihre Aktivitäten im Bereich der angewandten Forschung gezielt aus. Im Rahmen dieser Entwicklung kann jetzt ein außergewöhnlicher Erfolg verzeichnet werden. Basierend auf einem Kooperationsvertrag zwischen der Hochschule Koblenz und der Fraunhofer-Gesellschaft wird am RheinAhrCampus in Remagen zum 01. November 2012 das “Anwendungszentrum für multimodale und luftgestützte Sensorik (AMLS)” eingerichtet. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit mehr als 20.000 Mitarbeitern und über 80 Forschungseinrichtungen die größte Organisation für angewandte Forschung in Europa. Ziel der Arbeit des Anwendungszentrum ist es, basierend auf einem Tragschrauber eine fliegende Sensorplattform zu entwickeln, die insbesondere für Fernerkundung in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft als auch für zivile Beobachtungs- und Umweltüberwachungsaufgaben eingesetzt werden soll. Der Tragschrauber konnte von der Hochschule im Jahre 2011 im Rahmen eines Großgeräteantrages bei der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) angeschafft werden.

Das Fraunhofer Anwendungszentrum am RheinAhrCampus ist eines der ersten seiner Art in Deutschland und wird als Abteilung an das Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Wachtberg angebunden. Traditionell besteht schon seit Jahren ein intensiver Kontakt zwischen dem RheinAhrCampus und dem FHR sowie dem Wachtberger Schwesterinstitut FKIE. Der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, betont die Bedeutung der Kooperation. „Wir freuen uns, dass die sehr gute Zusammenarbeit mit dem FHR jetzt auf eine institutionelle Basis gestellt werden kann.” Der Institutsleiter des FHR, Prof. Dr.-Ing. Joachim Ender, ergänzt: „Das Anwendungszentrum erweitert die Kompetenzen und Geschäftsfelder unseres Instituts signifikant und stärkt die Zusammenarbeit mit der Hochschule Koblenz.“ Auch Bürgermeister Herbert Georgi begrüßt die hochkarätige Ansiedlung in Remagen. „Wir begleiten die Planungen schon lange. Die Einrichtung des Fraunhofer-Anwendungszentrum unterstreicht die Bedeutung des RheinAhrCampus für unsere Stadt.“

Das neu gegründete Anwendungszentrum wird von Prof. Dr. Jens Bongartz geleitet werden, der bis Ende August 2012 Vizepräsident für Forschung der Hochschule gewesen ist. “Der Gründung des Anwendungszentrum ist eine mehr als einjährige Vorbereitungsphase voraus gegangen”, weiß Bongartz zu berichten. Es mussten Abstimmungen zwischen der Hochschule, dem FHR in Wachtberg, der Fraunhofer-Zentrale in München und dem Wissenschaftsministerium in Mainz vorgenommen werden. Die Landesregierung fördert den Aufbau der ersten Fraunhofer-Einrichtung im nördlichen Rheinland-Pfalz mit einer halben Million Euro. “Wir müssen jetzt sehr schnell Fahrt aufnehmen, die erste Evaluation unserer Arbeit erfolgt bereits nach zwei Jahren”, beschreibt Prof. Bongartz die anspruchsvolle Aufgabe, die auf ihn und seine Mitarbeiter ab sofort zukommt. Insbesondere soll das Anwendungszentrum auch einen engen Kontakt zur regionalen Wirtschaft aufbauen. Nach dem Beginn des operativen Geschäftes am 01. November wird es auch eine offizielle Einweihungsfeier am RheinAhrCampus geben, die voraussichtlich am 24. Januar 2012 stattfinden wird.