Hochschulpreis der Wirtschaft 2012

Absolvent der Lasertechnik am RheinAhrCampus Remagen ist einer der Preisträger

Remagen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und die Handwerkskammer (HwK) Koblenz haben gemeinsam am 26. März 2012 den diesjährigen Hochschulpreis der Wirtschaft 2012 mit einem Preisgeld in einer Gesamthöhe von 20.000 Euro verliehen. Mit diesem renommierten Preis werden jährlich die besten Abschlussarbeiten ausgezeichnet, die in Kooperation mit einem Unternehmen der Region verfasst worden sind. In den Räumen der IHK in Koblenz überreichte Walter Schumacher, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, in einer Feierstunde die Auszeichnungen an die vier Preisträger – drei von ihnen kommen von der FH Koblenz, einer von der Universität Koblenz.
Vom RheinAhrCampus in Remagen, einem Standort der FH Koblenz, erhielt Herr (M.Sc.) Christian Beresko im Studiengang Optik und Lasertechnik den Preis für seine Masterarbeit, die in einem industriegeförderten Kooperationsprojekt mit dem Unternehmen Deloro Stellite unter Betreuung von Herrn Prof. Dr. Georg Ankerhold und Herrn Prof. Dr. Peter Kohns entstanden ist. In dem Projekt entwickelte Herr Beresko ein innovatives optisch-spektroskopisches Messsystem zur Echtzeitkontrolle von Hochleistungsbeschichtungen. Damit ist es dem Unternehmen zukünftig möglich, fehlerhafte Beschichtungen von Bauteilen sofort zu erkennen und den Bearbeitungsprozess zu stoppen. Das neuartige Verfahren spart dem Unternehmen Zeit, Aufwand und Kosten.
"Eine zukunftsfähige Wirtschaft ist ohne die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen nicht denkbar", so Walter Schumacher bei der Preisverleihung. "IHK und HwK setzen mit dem Hochschulpreis den richtigen Akzent und spornen junge Talente in unserem Land auch weiterhin an. Die Landesregierung sieht sich dabei in der Verantwortung, optimale Forschungsbedingungen zu schaffen." Massiv unterstützt das Wissenschaftsministerium die Hochschulen in Rheinland-Pfalz so etwa durch die Forschungsinitiative. Über diese erhielten die Universitäten bis 2011 zusätzlich zur Grundfinanzierung Mittel in Höhe von insgesamt rund 64 Millionen Euro. Weitere 36 Millionen Euro sollen bis Ende 2013 hinzukommen. Aber auch die Fachhochschulen erhalten bis Ende 2013 zusätzliche Mittel in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro. Ferner forciert die Landesregierung eine stärkere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, indem sie den Ausbau dualer Studiengänge fördert.
"Akademisches Know-how zu nutzen ist ein zentrales Kennzeichen erfolgreicher Unternehmen. Der gemeinsame Hochschulpreis der Wirtschaft von IHK und HwK will den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Wissenschaft in der Region stärken", erklärte Helmut W. Gehres, Vizepräsident der IHK Koblenz, die Motivation für diesen Preis. "Immer häufiger werden solche praxisorientierten Arbeiten von Studierenden der Hochschulen in der Region in Zusammenarbeit mit Unternehmen erstellt. Dabei profitieren unsere Unternehmen vom Wissen aus den Hochschulen, und die Studierenden erhalten wertvolle Einblicke in konkrete betriebliche Fragestellungen – und nicht selten ermöglicht dies den Einstieg ins Berufsleben. Die Studierenden erfahren einen wichtigen Praxisbezug, und die Unternehmen profitieren von innovativen Gedanken, beispielsweise durch die Verbesserung von Produkten oder betrieblichen Prozessen. Von dieser Zusammenarbeit profitieren also beide Seiten", so Gehres weiter.
Wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen der wissenschaftlichen Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft nutze auch das Handwerk, stellte Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz, heraus: "Der Preis steht für einen funktionierenden Austausch, in dem sich auch die Handwerkskammer mit ihren Bildungs- und Technologiezentren seit Jahren erfolgreich einbringt. Daher wissen wir um die Vielfalt und Qualität des Wissenstransfers, die sich in zahlreichen handwerklichen Leistungen wiederfinden, aber auch den Studierenden zugutekommen."
Hans-Ulrich Stelter vom SWR führte als Moderator durch die Veranstaltung und brachte den über 90 interessierten Gästen die komplexen Themen der Arbeiten näher.