Scheinbar insolvente Firmen sind oftmals noch zu retten

Informationen können Unternehmer oder Gläubiger auf neu entwickelter Homepage erhalten

Patrick Belz, Absolvent des RheinAhrCampus und Firmenmitbegründer der Ideenschmiede Fink Belz Deutschmann, stellt das neuartige Sanierungsportal www.sanierungsportal.de vor

 

Eine Krise ist das alltägliche Begleitphänomen unternehmerischer Tätigkeit. Eine Insolvenz kann jeden treffen – und inzwischen kann man darüber reden. Wer schweigt, verliert. Denn dass jede Krise auch eine Chance ist, wird gerade in Deutschland viel zu selten wahrgenommen. Obwohl das deutsche Insolvenzrecht in hohem Maße Sanierungen fördert und unterstützt, hat der darin enthaltene Sanierungsgedanke offensichtlich weder die Unternehmen noch die Wirtschaft erreicht.

Schon Anfang 2007 hat sich ein Initiatorenkreis aus Sanierungsberatern und -experten sowie Netzwerkpartnern aus dem Bereich Wissenschaft, Forschung und Förderung gebildet. Entstanden ist eine deutschlandweit bisher einzigartige Homepage, ein so genanntes Sanierungsportal. Ziel dieses Sanierungsportals ist es, durch Schaffung einer ganzheitlichen Informations- und Kommunikationsplattform die verstreut vorhandenen Informationen zu bündeln und praxisgerecht aufzubereiten.  Die eingestellten Informationen sollen der gesamten Deutschen Wirtschaft, insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen, den Freiberuflern und Einzelunternehmen, aber auch den verschiedenen Gläubigergruppen, zur Verfügung gestellt werden.

Inhaltlich werden nicht nur Verfahrenswege, Rechtsfolgen, Vorteile und Ergebnisse von Insolvenzplänen beschrieben, sondern es wird auch auf die erforderlichen Vorbereitungsschritte für gerichtliche und auch außergerichtliche Sanierungen hingewiesen. Praxisbeispiele, Beraterinterviews, eine umfangreiche Sammlung an Fragen und Antworten sowie Diskussionsforen dienen als weitere Hilfestellungen. Erstmals werden auch Antworten auf die Frage gegeben, wie man einen guten Insolvenzverwalter oder ein gutes Insolvenzgericht erkennt.

Aber auch für den Fall, dass Betroffene mit den vorhandenen Informationen nicht ausreichend umgehen können,  wird mittels einer Suchfunktion ermöglicht, qualifizierte Sanierungsberater mit Planerfahrung in einer entsprechenden Region zu finden. Diese Vermittlungsfunktion erfüllt mehrere Zwecke: Betroffene Unternehmen aber auch Wirtschaftsförderer, Unternehmens- und Steuerberater und Insolvenzrichter erhalten so einen direkten „Draht“ zu sanierungserfahrenen Experten. Ferner ist es wichtig, über die Chancen und die Vorgehensweisen planbasierter Sanierungen außergerichtlich und im gerichtlichen Verfahren aufzuklären. Da  in einem Insolvenzplanverfahren für Gläubiger durchschnittliche Quoten von 15 – 20% ihrer ursprünglichen Forderung in kurzer Zeit erzielt werden können, gilt die Förderung dieses in der Praxis immer noch vernachlässigten Verfahrens als ein Hauptziel des Portals – viel zu häufig erhalten Gläubiger von ihrem zur Verfügung gestellten Kapital gerade einmal 1% im Insolvenzfall zurück.

Das Sanierungsportal als zentrale Anlaufadresse für alle in Krise und Insolvenz befindlichen Freiberufler und mittelständischen Unternehmen hat am 1. November 2007 seine Tore geöffnet und ist seitdem unter www.sanierungsportal.de aufrufbar.

Das Portal ist das Ergebnis eines interdisziplinären Netzwerks von länderspezifischen Akteuren wie die G.I.B. NRW oder die RKW-Landesgruppe Thüringen, wissenschaftlichen Einrichtungen wie die Fachhochschulen in Remagen, Gelsenkirchen bzw. Kiel oder das Deutsche Institut für angewandtes Insolvenzrecht, die TMA Deutschland und das IfM Bonn sowie Dienstleistern wie Creditreform Neuss oder die Ideenschmiede Fink Belz Deutschmann.