Sport zur Erreichung der UN-Millenniumsziele

Willi Lemke, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung und Aufsichtsratsvorsitzender des Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen, hielt Vortrag im Rahmen des Sportforums am RheinAhrCampus in Remagen

REMAGEN. Willi Lemke, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung, war kürzlich am RheinAhrCampus in Remagen zu Gast. Im Rahmen eines Vortrags im Audimax des Campus widmete er sich der Frage: "Welchen Wert hat der Sport für die gesellschaftliche Entwicklung und die Erreichung der UN-Millenniumsziele?"

Nach der Begrüßung durch die Organisatoren des Alumnivereins SpoRAC e.V. stellte Willi Lemke seine Aufgaben als Sonderberater von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vor. Seit 2008 engagiert er sich als Repräsentant, Vermittler und Förderer für die Vereinten Nationen. „Sport kann einen Beitrag dazu leisten, in Frieden und Respekt zu leben mit jemandem, der eine andere Hautfarbe, eine andere Religion, eine andere politische Meinung hat," sagt Lemke. Die Schwerpunkte unter den geförderten Projekten liegen in Afrika und dem Westjordanland.

Im September 2000 einigten sich die Vertreter von 189 Staaten in New York auf die Millenniumserklärung; eine Vereinbarung, die Ziele wie Demokratisierung, Gleichberechtigung und Umweltschutz verfolgt. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der UNO, der Weltbank, der OECD und mehreren Non-Profit-Organisationen erarbeitete schließlich eine Liste von Zielen zur Umsetzung dieser Erklärung: Bekämpfung von extremer Armut und Hunger, Primarschulbildung für alle, Gleichstellung und Stärkung der Rolle der Frauen, Senkung der Kindersterblichkeit, Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter, Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten, ökologische Nachhaltigkeit und Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung. Diese acht Ziele für das Jahr 2015 wurden als Millenniums-Entwicklungsziele bekannt. Willi Lemke ging darauf ein, wie der Sport helfen kann, diese Ziele zu erreichen und wie er als Sprache und Ebene für die Umsetzung der Ziele genutzt werden kann.

Der Lebenslauf des 64-jährigen ist beeindruckend: 18 Jahre lang war Lemke als Manager von Werder Bremen sehr erfolgreich, er prägte gemeinsam mit Otto Rehhagel maßgeblich die „Goldenen“ 80er und 90er Jahre und wechselte 1999 in den Aufsichtsrat. Bevor er sich der Aufgabe als Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung widmete, war Lemke zudem acht Jahre als Senator für Bildung und Wissenschaft und ein Jahr als Senator für Inneres und Sport in Bremen tätig. Die Millenniums-Kampagne arbeitet weltweit mit engagierten Vorbildern aus der Bevölkerung zusammen, die sich für die Millenniumsziele einsetzen und als Vermittler den Vereinten Nationen behilflich sein können.

Willi Lemke macht sich stark für die Schwachen und ist sich sicher: Sport kann helfen die Welt zu verändern. Sein Anliegen hat er daher nun auch in einem Buch verarbeitet. In seinem sehr überzeugenden, lebendigen und anschaulichen Vortrag schaffte es Willi Lemke, seine Zuhörer mitzureißen. Der Alumniverein der Sportmanagement-Studierenden war daher sehr froh, ihn für das Sportforum gewinnen zu können.